27.11.2013 | Aktion |
Der THW Kiel macht wieder Schule. |
Filip Jicha. |
Es sind aber nicht nur die 25 Kinder der 3b aus Klausdorf nach Stift gelaufen, um sich vom Profi trainieren zu lassen, sondern alle dritten Klassen. Hinzu kommt die vierte Klasse aus der Außenstelle in Stift. Und so wuseln insgesamt 90 Kinder um Filip Jicha herum. Noch enger rücken sie bei der Fragestunde zusammen. "Hast du schon mal im Lotto gewonnen?", möchte ein Schüler wissen. "Mein Lottogewinn ist, dass ich Handball spielen kann." Alles was zählbar ist, wollen die wissbegierigen Zuhörer erfahren: Alter: 31, Größe: 2,01 Meter, Wie viele Tore hat er bereits geworfen? "Das weiß ich nicht auswendig." "Über 100?" "Ja" "Über 500?" "Über 500 auch bestimmt." Und dann kommt er ins Plaudern, erzählt, dass er mit sechs Jahren angefangen hat, Handball zu spielen. Er sei auf einem Dorf aufgewachsen, in dem es ein Handballspielfeld gab. "Nach der Schule bin ich immer hingegangen und habe mit dem Ball aufs Tor geworden." Und obwohl Handball sein Leben sei, wollte er ursprünglich gar nicht Profi werden. "Ob Profi oder nicht, das ist nicht wichtig. Hauptsache es macht Spaß."
Doch der Fragemarathon ist noch nicht zu Ende. Ungeduldig werden die Hände in die Luft gestreckt. "Hast du eine Playstation?" "Ich habe zwei kleine Kinder zuhause, das ist meine Playstation", sagt Jicha lachend. Dann erfahren die Grundschüler noch, dass er "ganz, ganz glücklich" in Kiel ist und einen BMW fährt.
"Ich kenne Handballcamps aus meinem Heimatland Tschechien. Dort trainiere ich 500 Kinder in drei Wochen", berichtet Jicha. "Die Kinder sind immer so begeistert. Es macht Spaß, ihre Begeisterung zu sehen." Das nehme er als Auszeichnung für seine Arbeit. Und die Trainingsstunde mit den Schülern möchte er nicht als Arbeit bezeichnen. "Es ist immer lustig. Manche Kinder sind frech, andere schüchtern. Aber alle freuen sich."
(von Friederike Hiller, aus den Kieler Nachrichten vom 27.11.2013)
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