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Der THW Kiel ist Schleswig-Holsteins Mannschaft des Jahres 2013.
Inmitten der "Zebras" Ruderer Max Munski, Sportler des Jahres.
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Der deutsche Rekordmeister und dreifache Champions-League-Sieger
THW Kiel ist auch im neunten Jahr in Folge zum sportlichen
Aushängeschild des Landes zwischen den Meeren gekürt worden. Bei
der vom Landessportverband (LSV) und der Vereinigung
Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten (VSHS) veranstalteten
Wahl zu Schleswig-Holsteins "Mannschaft des Jahres 2013" setzten
sich die Kieler Handballer mit 39,5 Prozent der abgegebenen Stimmen
vor die Handball-Konkurrenten aus Flensburg (28,8 Prozent) und die
Drittliga-Fußballer von Holstein Kiel (11,3 Prozent). "Diese
erneute Auszeichnung ist eine absolute Bestätigung für uns als
Mannschaft", sagte
Dominik Klein bei
der Preisübergabe im Rahmen einer festlichen Gala im Kieler Schloss.
Zum zweiten Mal in Folge hatten der LSV und die Sportjournalisten
des Landes gemeinsam mit dem Medienpartner NDR zur Online-Abstimmung
aufgerufen. Die Videos der von einer Expertenjury nominierten
Mannschaften, Sportlerinnen und Sportler wurden auf der Internetseite
ndr.de/sh
insgesamt 80.000 Mal angesehen, insgesamt 15.000 Stimmen wurden beim
Internetvoting abgegeben. Bei den Sportlern siegte der Lübecker
Ruderer Max Munski, bei den Frauen verteidigte Tennisspielerin
Angelique Kerber ihren Vorjahrestitel. Bereits zum neunten Mal in
Folge konnten die Handballer des THW Kiel sich über die Auszeichnung
freuen. Nahezu mit der kompletten Mannschaft verfolgten die "Zebras"
die gut zweistündige Gala im Kieler Schloss, durch die Ex-Handballer
und ARD-Moderator Alexander Bommes vor Vertretern aus Sport, Politik
und Wirtschaft mit launig-bissigen Kommentaren führte.
Stefan Kretzschmars launige Laudatio
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Stefan Kretzschmar hielt eine Laudatio für den THW.
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Erneut war den Organisatoren mit der Wahl des Laudators für die
"Zebras" eine Überraschung gelungen: Sport1-Experte Stefan Kretzschmar
sollte lobende Worte für die Kieler Handballer finden, tat sich damit
aber ein wenig schwer. "Ich wundere mich über die Einladung,
schließlich habe ich als Sportler in Schleswig-Holstein viele schlimme
Erfahrungen gemacht", sagte der ehemalige Linksaußen des SC Magdeburg.
"Dass ich bei meinem Abschiedsspiel in Kiel von den Kieler Fans
Applaus bekommen habe, hat damals mein Weltbild durcheinandergebracht",
erinnerte der "Handball-Punk" nicht ganz ernst gemeint an seine aktive
Zeit. "Aber seit wir mit
Alfred Gislason und
Christian Sprenger zwei Magdeburger ins
THW-Exil geschickt haben, hat sich meine Meinung doch gebessert." Klar,
dass Kretzschmar dies alles mit einem Augenzwinkern zum Besten gab -
genauso wie die klare Absage an eine zukünftige Karriere als Trainer:
"Trainer zu sein ist nichts, was das Leben schöner macht. Ich möchte
mit
Alfred nicht tauschen." Gleichzeitig
empfahl "Kretzsche" dem THW augenzwinkernd, sich nicht jedes Jahr zu
verstärken, sondern sich auch einmal ein paar "faule Eier ins Nest" zu
legen, um "wirklich etwas für den deutschen Handball zu tun".
Gleichwohl sei der THW Kiel mit seiner Strahlkraft wichtig für die
gesamte Sportart. "Der FC Bayern ist der THW Kiel des Fußballs."
"Angelique Kerber, Max Munski und die Handballer des THW Kiel sind
herausragende Botschafter für das Sportland Schleswig-Holstein und
Vorbilder für unsere Nachwuchssportler", kommentierte LSV-Präsident
Hans-Jakob Tiessen die Wahl. Gerhard Müller erklärte, dass der Gewinn
der 18. Deutschen Meisterschaft und des neunten Erfolges im DHB-Pokal
"grandios" gewesen seien. "Wenn ein Halbfinal-Aus in der Champions
League schon als Misserfolg gewertet wird, ist das allerdings schade."
Lohn für die Mühen
Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses wurden die "Zebras" von
LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen, Innenminister Andreas Breitner, dem
VSHS-Vorsitzenden Gerhard Müller und Caroline Toffel, Mitglied des
Vorstands der Kieler Volksbank, mit der gläsernen Trophäe für die
Wahl zu Schleswig-Holsteins "Mannschaft des Jahres" ausgezeichnet.
Kapitän
Filip Jicha bedankte sich für die
Unterstützung der Online-Wähler. "Für uns ist es immer toll, hier auf
der Bühne zu stehen. Denn das bedeutet, dass wir erneut ein tolles,
erfolgreiches Jahr hatten. Gleichzeitig erinnert es uns auch daran,
wie viel Mühe und Arbeit wir für den Erfolg investieren müssen -
jeden Tag!" Und
Dominik Klein sparte nicht
mit Komplimenten für die Veranstalter: "Die Gala ist ein noch
würdigerer Rahmen als im vergangenen Jahr. Wir wollen wieder kommen!"
Volker Thormählen, Direktor des NDR-Funkhauses in Kiel, überbrachte
wenig später die frohe Kunde: Auch im kommenden Jahr wird die
Sportlerehrung im Rahmen einer Gala stattfinden.
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.12.2013:
"Absolute Bestätigung": Noch ein Titel für den THW
Schleswig-Holstein ehrt seine Sportler des Jahres mit einem hohem Unterhaltungsfaktor
Kiel. An den Sportarten hat sich nichts geändert, nur
ein Name ist neu: Ruderer Maximilan Munski ist als Schleswig-Holsteins
Sportler des Jahres Nachfolger seines Kollegen Lauritz Schoof.
Ansonsten blieb alles beim alten: Tennisspielerin Angelique Kerber
verteidigte ihren Titel ebenso wie die THW-Handballer als
Mannschaft des Jahres.
Während die Kielerin, Neunte der aktuellen Weltrangliste, sich
bereits auf die kommende Tennis-Saison vorbereitet und gestern
Abend nicht zur Ehrung ins Kieler Schloss kommen konnte, hatte
der für die RG Lübeck startende Munski, Vize-Weltmeister und
Europameister mit dem Deutschland-Achter, den Weg aus Hamburg,
wo er studiert, nach Kiel angetreten. Die vom Landesportverband
(LSV) und der Vereinigung Schleswig-Holsteinischer
Sportjournalisten (VSHS) traditionell veranstaltete Wahl war
zum zweiten Mal vom NDR organisiert worden, der auf der NDR 1
Welle Nord und im Schleswig-Holstein-Magazin zur Online-Abstimmung
aufgerufen hatte. Knapp 15 000 Sport-Fans wählten die Top 3 aus
einem Kreis von je acht Sportlerinnen und Sportlern sowie sechs
Mannschaften.
"Angelique Kerber und Maximilian Munski sind wie die Handballer
des THW Kiel herausragende Botschafter für das Sportland
Schleswig-Holstein", kommentierte LSV-Präsident Hans-Jakob
Tiessen das Ergebnis während den vom aus Kiel stammenden
ARD-Aufsteiger Alexander Bommes launig moderierten zwei Stunden.
Während THW-Linksaußen Dominik Klein
den nächsten Titel als "eine absolute Bestätigung für uns"
bezeichnete, erhöhte Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der
zweitplatzierten SG Flensburg-Handewitt, ebenfalls den ohnehin
beträchtlichen Unterhaltungsfaktor: "Wir sind der
Deutsche-Meister-Besieger und wollen die Saison spannend
halten." Auch Ex-Nationalspieler und TV-Kommentator Stefan
Kretzschmar amüsierte mit Sprüchen wie "Die SG freut sich
immer über zweite Plätze" oder "Trainer zu sein ist nichts,
was das Leben schöner macht", die Gäste aus Politik, Wirtschaft
und Sport.
Bei den Herren staunten die Flensburger 49er-Segler Jan Hauke
Erichsen und Max Lutz über Platz zwei vor dem Kieler Steffen
Uliczka, der ankündigte, 2014 bei der EM über 3000 m Hindernis
um eine Medaille laufen zu wollen. Sieger Max Munski verstand
seine Auszeichnung als "Ansporn für die kommende Saison" und
erhielt schon kurz nach der Ehrung eine Glückwunsch-SMS seines
Trainers Björn Loetsch. Schwimmerin Kirsten Bruhn aus Neumünster
sehnt nach den vielen Terminen das Weihnachtsfest herbei, und
die zuletzt verletzte Kieler Kitesurf-Weltmeisterin Christine
Bönniger freute sich nicht nur über Platz drei: "Heute konnte
ich endlich meine Krücken weglegen."
Die frischgebackenen Sportler des Jahres wurden von
LSV-Präsident Tiessen, Innenminister Andreas Breitner, dem
VSHS-Vorsitzenden Gerhard Müller, und Caroline Toffel, Mitglied
des Vorstands der Kieler Volksbank, ausgezeichnet, ehe es auch
für die drittplatzierten Holstein-Fußballer oder die Vertreter
der nominierten Baltic Hurricanes in der Nachspielzeit
Gelegenheit zum Gedankenaustausch gab. Da hatte Volker
Thormählen, Direktor des NDR-Funkhauses in Kiel, die letzte
frohe Botschaft bereits verkündet: Eine solche Ehrung wird es
in dieser Form und auf diesem Niveau auch 2014 geben.
(von Gerhard Müller, aus den Kieler Nachrichten vom 20.12.2013)