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28.12.2013 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Medizinischer Notfall: späte Spielunterbrechung, schnelle Versorgung

Aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2013:

Kiel. Über dem Spiel der Handball-Bundesliga zwischen dem THW Kiel und dem HSV Handball am Donnerstag liegt ein Schatten. Kurz vor dem Anpfiff war ein Zuschauer im vierten Rang zusammengebrochen. Während das Spiel bereits lief, bemühten sich Sanitäter und mehrere Ärzte um das Leben des Mannes. Nach siebeneinhalb Minuten wurde die Partie unterbrochen, um ruhige Reanimationsmaßnahmen sicherstellen zu können. Per Rettungswagen wurde der Zuschauer schließlich ins Städtische Krankenhaus gebracht, wo er auf der Intensivstation behandelt wird.
Bereits im Laufe des Abends entbrannte die Diskussion, ob das Spiel überhaupt hätte angepfiffen werden sollen. Nach Informationen unserer Zeitung hatte sich die Kenntnis über die Dramatik des Vorfalls aber bei der Spielleitung erst während der Partie konkretisiert - trotz Durchsage vom Hallensprecher während der Einlaufzeremonie. Spielleiter Uwe Stemberg unterbrach dann das Spiel.

Die erste Information bei der Spielorganisation war die über einen Zusammenbruch eines Zuschauers. THW-Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries und Manager Klaus Elwardt waren daraufhin in den vierten Rang geeilt, wo bereits Ärzte aus dem Publikum und die Sanitäter in der Halle die Erstversorgung eingeleitet hatten. Später kam noch der gerufene Notarzt hinzu. "Bis wir genau wussten, was passiert war und diese Informationen nach unten zur Spielleitung bringen konnten, sind ein paar Minuten vergangen", berichtete Elwardt. Daraufhin sei sofort die Entscheidung zur Spielunterbrechung gefallen.

Der Einsatzleiter der Polizei, Kay Kramm, der ebenfalls in den vierten Rang geeilt war, berichtete von einer nahezu optimalen Versorgung des Patienten: "Wohl nirgendwo anders wäre so schnell ärztliche Hilfe vor Ort gewesen. Nach drei Minuten war auch das medizinische Equipment vor Ort." Mit der eingeforderten Ruhe und ausreichend Licht konnte die Versorgung schließlich soweit sichergestellt werden, dass der Patient in kritischem, aber stabilem Zustand aus der Halle gebracht werden konnte.

Der THW Kiel versucht nun laut Geschäftsstellenleiterin Sabine Holdorf-Schust, Kontakt mit der Familie des Zuschauers aufzunehmen, um ihn mit dem entsprechenden Einverständnis besuchen zu können.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2013)


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