31.01.2014 | Mannschaft / Bundesliga |
THW-Trainer Alfred Gislason blickte mit einiger Sorge auf seinen Kader. Da ohnehin nur die erste Sieben reibungslos laufe, schmerzen Krankheiten und Verletzungen besonders. Und beim ersten Training am Mittwoch war insbesondere der Rückraum noch ausgedünnt. "Aron Palmarsson ist mit Knieproblemen von der EM zurückgekehrt, Rasmus Lauge ist nach seiner Verletzung noch nicht wieder so weit, und wie Wael Jallouz nach dem Afrika-Cup wieder in Gang kommt, müssen wir abwarten", so Gislason, der zudem die Grippeerkrankungen von Torwart Johan Sjöstrand und Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson vermelden musste. "Das Allstar-Game, zu dem wir mit acht Spielern sollen, passt uns daher gar nicht, und auch das Bundesligaspiel in Gummersbach kommt am Dienstag sehr früh." Daher erwartet der THW-Trainer einen schweren Februar. Im April hätte er dagegen gern mehr Spiele, bekannte Gislason mit einem Schmunzeln, dem wehmütigen Blick auf das Ausscheiden aus dem DHB-Pokal und dem damit verpassten Final Four.
Etwas besser scheinen die Nord-Konkurrenten aufgestellt zu sein. SG-Trainer Lubomir Vranjes durfte zur ersten Zusammenkunft seiner Spieler bis auf Rückraumspieler Lars Kaufmann, der mit seinen Knieproblemen noch in die Reha musste, alle begrüßen: "Die Spieler sind ohne größere Verletzungen von der EM zurück. Allerdings musste Anders Eggert das Training abbrechen." Für die erste Liga-Aufgabe gegen die Rhein-Neckar Löwen haben die Flensburger aber noch fünf Trainingseinheiten zur Vorbereitung.
Dagegen steigen die Hamburger mit dem Champions League-Spiel in Velenje am 5. Februar in das Jahr ein. "Die Jungs haben die EM gut überstanden und ihre Sache dort auch gut gemacht", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb. "Jetzt sind alle glücklich, wieder in der Mannschaft zu sein, müssen aber im Kopf umswitchen von der EM. Zudem müssen wir abwarten, ob körperlich wirklich alles in Ordnung ist. Denn manchmal kommt einiges erst nach ein paar Wochen durch."
Für die Fortsetzung der Bundesliga erwarten alle drei Trainer noch enge Duelle, auch wenn der THW und die SG komfortable Positionen an der Spitze eingenommen haben. "Auch wenn die Niederlage zum Jahresabschluss beim THW schmerzhaft war und ich mich auch jetzt noch darüber ärgere, können wir uns nicht ausschließlich auf die Champions League konzentrieren", sagte Schwalb: "Wir arbeiten konsequent in der Bundesliga, denn wir wollen uns auch für die nächste Champions-League-Saison qualifizieren." Ein Platz unter den ersten drei ist dafür notwendig, und eineinhalb Plätze haben, so Schwalb, der THW und die SG schon belegt.
Alfred Gislason dämpft dagegen Erwartungen auf einen Liga-Durchmarsch des THW: "Wenn der HSV das Spiel bei uns gewonnen hätte, dann wäre er aufgrund der Breite des Kaders und des günstigen Restprogramms der Top-Favorit auf den Titel gewesen. Für uns hat sich die Situation im Vergleich zum Saisonbeginn nicht wesentlich verändert. Wir agieren nur mit einer eingespielten ersten Sieben. Verletzungen können uns daher sehr schnell aus dem Rhythmus bringen."
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 31.01.2014)
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