Aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2014:
Malmö/Kiel.
Marcus Ahlm hat den
Aufsichtsrat verlassen, das fünfköpfige Führungsgremium des
THW Kiel. Was sich auf den ersten Blick wie eine schlechte
Nachricht liest, offenbart sich auf den zweiten als eine
gute für den Handballmeister. "Für beide Seiten ist das die
optimale Lösung", sagt
Ahlm, der
künftig als Berater die Aufgabe erfüllen soll, für die er
im Juni vergangenen Jahres berufen wurde: Der ehemalige
Kapitän der Zebras soll dem Verein mit seiner großen
Sportkompetenz helfen. "Das kann ich in meiner neuen Rolle
auch", sagt der 35-jährige Schwede, der mittlerweile in
Malmö lebt und dort für die Citti-Tochter "Chefs Culinar"
in Schweden unter anderem ein Kundennetz für den
Großhändler aufbauen soll.
In Dänemark hat die Firma bereits eine funktionierende
Niederlassung, in der
Ahlm im
Herbst hospitierte. Seit vier Wochen bemüht er sich nun
darum, in seiner Heimat ein Fundament für einen weiteren
Ableger zu legen. Ein Job, den er nicht vernachlässigen
will. Den er nicht vernachlässigen muss, wenn der
Aufsichtsrat, der sich mindestens jede zweite Woche
trifft, künftig manchmal ohne ihn tagt. Ohne
Ahlm, aber mit seinen
Ratschlägen. "Viele Dinge lassen sich per Telefon und
Mail klären", sagt
Ahlm. "Aber
wenn etwas schnell entschieden werden muss, ist es ein
Nachteil, so weit weg von Kiel zu sein."
Ein Treffen, acht Stunden Autofahrt - Zahlen, die sich
schnell als Handicap für ihn entpuppten. "Ich hatte
irgendwann ein schlechtes Gewissen, weil ich gerne noch
öfter in Deutschland gewesen wäre. Aber das ging nicht."
Wäre er mit seiner fünfköpfigen Familie in Kiel geblieben,
hätte er den Aufsichtsrat sicher nicht verlassen. "Aber
so kann das Gremium effektiver arbeiten, und ich erfülle
meine Aufgabe im Verein trotzdem." Auch den Verlust
seines Titels könne er ganz gut verkraften, sagt der
achtmalige Meister lachend. "Entscheidend in diesem Fall
ist nicht mein Titel, sondern die Möglichkeit für mich,
meine Erfahrungen für den Verein weiterhin einzusetzen.
Die Möglichkeit ist immer noch unverändert da."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.03.2014)