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14.04.2014 DHB-Pokal

Füchse Berlin sind erstmals DHB-Pokalsieger

DHB-Pokalsieger 2014: Füchse Berlin.
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Die Füchse Berlin haben den ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte gewonnen. Am Sonntag bezwangen die Bundeshauptstädter im Endspiel des "Final Four"-Turniers um den DHB-Pokal in der Hamburger o2-World die SG Flensburg-Handewitt mit 22:21 (11:11).
Tags zuvor hatten sich die Füchse mit 30:28 (15:13) gegen die MT Melsungen durchgesetzt, während die SG Flensburg-Handewitt THW-Bezwinger Rhein-Neckar Löwen mit 30:26 (16:12) in die Schranken wies.

Bitte lesen Sie auch folgende Berichte aus den Kieler Nachrichten:

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2014:

Titel-Premiere für die Füchse Berlin

SG-Trainer Vranjes geschockt: Ich finde keine Worte
Hamburg. Als die neuen Handball-Könige gestern Nachmittag auf das Podest hüpften, konnten sie ihr Glück noch immer kaum fassen. "Das ist unglaublich, eine echte Sensation. Ich bin brutal stolz auf das Team", meinte Matchwinner Silvio Heinevetter im Konfettiregen von Hamburg, noch immer völlig überwältigt von seinen Gefühlen nach dem 22:21 (11:11)-Erfolg der Füchse Berlin im dramatischen Endspiel um den DHB-Pokal gegen die SG Flensburg-Handewitt.

Der Nationalkeeper hatte entscheidenden Anteil an der Titel-Premiere seines Klubs: Mit etlichen spektakulären Paraden entnervte er die lange Zeit führenden Flensburger und führte die Füchse nur sieben Jahre nach dem Aufstieg zum ersten Titelgewinn ihrer Vereinsgeschichte.

"Silvio ist für solche Momente gemacht. Das sind genau die Spiele, die er braucht. Das war überragend", sagte Geschäftsführer Bob Hanning. Zudem sei die "ungeheure Titel-Sehnsucht" ausschlaggebend gewesen. "Die maximale Bereitschaft, um jeden Millimeter zu kämpfen, war der Schlüssel", sagte Hanning, nachdem seinem Team bei der ersten Final-Four-Teilnahme gleich der große Wurf gelungen war.

Der Flensburger Final-Fluch hält dagegen an. Nachdem die SG in den vergangenen drei Jahren jeweils am THW Kiel gescheitert war, bedeutete die schmerzhafte Pleite gegen Berlin bereits die vierte Endspiel-Niederlage in Folge. "Das ist brutal. Ich fühle mich leer und finde keine Worte für das, was passiert ist", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes kreidebleich: "Es fällt mir schwer zu atmen, das Herz tut weh." SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke zeigte sich unterdessen als schlechter Verlierer. "Ich fühle mich verpfiffen. Was in den letzten zwei Minuten passiert ist, kann ich nicht nachvollziehen."

Die Berliner, die angeführt von ihrem starken Kapitän Ikero Romero einen 2:7 (11.)-Rückstand aufgeholt hatten, interessierte das wenig. Sie hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon zu einer spontanen Kabinen-Party zusammengerottet, wohlwissend, dass sie ihre bislang erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte in den kommenden Wochen sogar noch veredeln können. Im Mai kämpft das Team von Dagur Sigurdsson im Finalturnier des EHF-Cups auf heimischen Boden um einen weiteren Titel.

(aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2014)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2014:

Löwen im Tränental

Hamburg. Die Rhein-Neckar Löwen qualifizierten sich zum siebten Mal für das Final Four, gewinnen konnten sie noch nie. Unsere Zeitung sprach nach dem Halbfinal-Aus gegen Flensburg mit Manager Thorsten Storm.
Kieler Nachrichten:
War die Niederlage verdient?
Thorsten Storm:
Ja, wir hatten alle einen schlechten Tag, aber nicht nur wir. Allerdings - auch mit guten Schiedsrichtern wären wir heute nicht ins Finale gekommen. Das ist sehr schade, wir hatten uns etwas ausgerechnet, schließlich haben wir in der Liga die SG zweimal klar besiegt. Aber: Flensburg als Sieger ist mir nach den Löwen die zweitliebste Lösung (Storm war früher Manager der SG, d. Red.).
Kieler Nachrichten:
Wie wird Ihre Mannschaft darauf reagieren?
Thorsten Storm:
Schwer zu sagen, ich erhoffe mir am Mittwoch eine Trotzreaktion. Allerdings schätze ich Kiel noch stärker ein als Flensburg. Vielleicht hat diese Niederlage auch eine positive Seite. Es gibt keinen Champagner, wir werden nicht einmal ein Bier trinken und uns nur Gedanken darüber machen, welche Lehren wir daraus ziehen können.
Kieler Nachrichten:
Wird im Kiel-Spiel die Meisterschaft entschieden?
Thorsten Storm:
Ja, zumindest wenn die Kieler gewinnen. Dann werden sie wieder Meister, nichts Neues also in der Liga. Aber: Verdient wäre es. Gewinnen wir, halten wir die Saison bis zum Ende offen. Ich gehe davon aus, dass wir am Mittwoch wieder das echte Löwen-Gesicht sehen werden.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2014)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2014:

Final-Four-Splitter

Zebra - Mit Dominik Klein hatte am Sonnabend doch noch ein Zebra das Final Four live verfolgt. Zwischen den Halbfinalspielen gab er am Stand des Handball Camps Autogramme. Fans aller vier Mannschaften standen beim Linksaußen des THW Kiel Schlange. "Natürlich wäre es schöner gewesen, hier auf dem Platz zu stehen", sagte Klein. "So aber konnte ich beim Zusehen wichtige Lehren für Mittwoch ziehen. Wir sind gut vorbereitet."

Ehrungen - Als bester Torhüter wurde Silvio Heinevetter (Berlin) geehrt, bester Spieler war Thomas Mogensen (Flensburg). Auch der beste Torschütze war ein Berliner: Konstantin Irgopulo (16), der auch den Finalball entführte, hatte sich auf ganz spezielle Weise vorbereitet: Den Halbfinalsieg feierte er im "Borchers" im Stadtteil Eppendorf.

Rasiert - Die Spieler der MT Melsungen erinnerten vor ihrem Halbfinale gegen Berlin an eine Horde Wikinger. Drei Wochen lang hatte das Team von Michael Roth sich nicht mehr rasiert. Das sollte erst am Ende der Reise durch den Pokalwettbewerb geschehen - am Sonntag waren die Bärte ab, die Hessen, die im Gegensatz zu den am Vormittag abgereisten Löwen, das Finale verfolgten, sahen wieder manierlich aus.

Grün - Am Sonnabend kam Bob Hanning mit einem hellgrünen Jacket in die Halle. Grün, die Farbe der Hoffnung. Am Sonntag wählte er die Hose in der entsprechenden Farbe - beide Male mit Erfolg.

Schiedsrichter - Die Ansetzung der drei Gespanne sorgte für viel Unmut bei den Vereinen. Mit Schulze/Tönnies, die das Endspiel pfiffen, war nur eines der deutschen Top-Gespanne nominiert worden. Besonders das Duo Brauer/Holm, das im Halbfinale zwischen Berlin und Melsungen einen ganz schwachen Eindruck hinterließ, hatte nicht das nötige Format. Die Kritik wies Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, zurück. Er forderte aber eine bessere Förderung der Schiedsrichter. "Die Ausbildung der Spieler wird immer besser, nun müssen wir auch die der Schiedsrichter verbessern", sagte Bohmann. Zuständig für das Schiedsrichterwesen ist der Deutsche Handball-Bund.

(aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2014)


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