Die erste Aufstiegsentscheidung ist am Samstagabend in der
zweiten Handball-Bundesliga gefallen: Durch einen ungefährdeten
28:25-Erfolg in Neuhausen ist die TSG Ludwigshafen-Friesenheim
nicht mehr von einem der ersten drei Plätze zu verdrängen.
Zum zweiten Mal nach der Spielzeit 2010/11 wollen un die "Eulen"
die erste Liga aufmischen.
Vor drei Jahren war es nur ein kurzes Gastspiel: Die
"jungen Wilden" von Trainer Thomas König sammelten nur
elf Punkte und stiegen als Tabellenletzter wieder ab
in Liga zwei. Doch Spieler wie Kreisläufer Evgeni Pevnov
(jetzt Göppingen) und Rückraumshooter
Christian Dissinger,
den Talant Dujshebaev im vergangenen Sommer zum kurz darauf
insolventen spanischen Spitzenclub Atletico Madrid holte,
nutzten diese Spielzeit als Karriere-Sprungbrett.
Den Verlust vieler Stammspieler konnten die "Eulen"
zunächst nicht gut kompensieren und landeten in den
beiden Folgejahren in der zweiten Liga jeweils nur
im Mittelfeld. Doch in dieser Saison spielten die
noch immer von König trainierten Rheinland-Pfälzer
von Beginn an oben mit - obwohl oder gerade weil der
Kader zur Vorsaison fast unverändert blieb. Mit
Gunnar Dietrich kehrte einer der Erstligahelden von
2010/11 vom TBV Lemgo zurück, und aus Hüttenberg kam
der Linkshänder Stefan Lex, der sich sogleich zum
besten Feldtorschützen der Ludwigshafener entwickelte.
Weitere Leistungsträger sind die den "Eulen" nach dem
Abstieg treu gebliebenen Philipp Grimm (Linksaußen,
bislang 209/83 Treffer), Regisseur Andre Kogut sowie
das Torhüterduo um Kevin Klier und Maximilian Bender.
Der wohl erfahrenste Spieler ist Allrounder Stephan
Just, der 35-Jährige spielte bereits für Eisenach,
Magdeburg, Minden und Lübbecke in der ersten Liga.
Eisenach nach Emsdetten zweiter Absteiger
Nachdem der TV Emsdetten bereits seit Ende April
als erster Absteiger aus der DKB Handball-Bundesliga
feststeht, verabschiedete sich mit dem ThSV Eisenach
am Sonnabend bereits der zweite Aufsteiger nach nur einem
Jahr wieder aus der Erstklassigkeit: Die ersatzgeschwächten
Thüringer unterlagen den Rhein-Neckar Löwen mit 19:42
(8:22) und stellten damit einen Bundesligarekord für die
höchste Heimniederlage auf. Während sich mit dem VfL
Gummersbach, GWD Minden und Frisch Auf Göppingen drei
Kellerkinder mittlerweile retten konnten, kämpfen der
Bergische HC und HBW Balingen-Weilstetten nun noch
gegen Platz 16. Der Bergische HC hat derzeit zwei Punkte
Vorsprung, aber das schlechtere Torverhältnis. Während
der Aufsteiger mit Spielmacher
Vikot Szilagyi
noch nach Berlin muss und zum Abschluss Lübbecke empfängt,
reist Balingen am nächsten Wochenende nach Flensburg
und trifft am letzten Spieltag in eigener Halle auf den
TBV Lemgo.
Erlangen und Bietigheim mit besten Aufstiegschancen
Derweil vergab Aufstiegsfavorit HC Erlangen am Sonnabend
seinen ersten Matchball: In eigener Halle kassierte die
Mannschaft um die Ex-"Zebras"
Moritz Weltgen
und
Sebastian Preiß eine
23:24-Niederlage gegen TuSEM Essen, hat aber zwei Spieltage
vor Schluss mit 47:21 Zählern noch komfortable drei Punkte Vorsprung auf den
Tabellenvierten aus Leipzig (44:24). Die Sachsen hoffen vor allem noch
auf Ausrutscher der SG BBM Bietigheim (u.a. mit den Brüdern
Timo und Thorsten Salzer), die derzeit mit 46:20 Punkten auf
Platz drei liegt.