20.05.2014 | Bundesliga |
Mit der Erfahrung eines Tore-Wettlaufs im Sieben-Jahres-Rhythmus beschwört der THW neben der eigenen Stärke vor allem das Engagement der Gegner der Titelaspiranten am Sonnabend. "Ich setze darauf, dass alle Mannschaften bis zum Schluss alles geben - genauso wie wir in der vergangenen Saison", sagt THW-Trainer Alfred Gislason und nimmt damit den VfL Gummersbach in die Pflicht. Denn vor Jahresfrist standen die Altmeister am Abgrund, wären abgestiegen, wenn der THW nicht am letzten Spieltag in Großwallstadt gewonnen hätte, obwohl die Kieler bereits in Partystimmung für die eigene Meisterfeier waren.
In diesem Jahr sind die Gummersbacher am letzten Spieltag bar aller Sorgen, aber eben nicht entsprechender Erwartungen: "Gummersbach ist uns aus dem letzten Jahr noch einen Gefallen schuldig", sagt THW-Kreisläufer Patrick Wiencek, bis vor zwei Jahren selbst in Diensten des VfL. "Der Druck liegt bei den Löwen. Sieben Treffer aufzuholen, ist im Handball möglich. Wir haben nichts zu verlieren und werden voll konzentriert gegen die Füchse spielen."
Möglich scheint im Finale auch, dass am Ende beide Top-Teams mit der gleichen Tordifferenz dastehen. Dann müsste der Titel laut Durchführungsbestimmungen über Entscheidungsspiele in Mannheim und Kiel vergeben werden. Ein Szenario, dem Gislason grundsätzlich viel abgewinnen könnte: "Ich bin ein Fan von Play-Offs. Aber aufgrund der Terminenge ist das normal gar nicht möglich." Und in diesem Jahr ist eine Terminierung aufgrund des Champions League Final4 (31. Mai/1. Juni) und der WM-Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen (7. und 14. Juni) besonders schwierig. Bei der Handball-Bundesliga (HBL) wird dennoch nach einer Terminlösung gesucht. Klaus Elwardt, THW-Geschäftsführer, richtet den Blick aber erst einmal auf Sonnabend: "Es ist im Titelrennen alles offen. Sowohl die Löwen als auch wir müssen das letzte Spiel erst einmal gewinnen."
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 20.05.2014)
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