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19./20.04.2005 - Letzte Aktualisierung: 20.04.2005 Handball international / Medien

Henning Fritz ist Welthandballer des Jahres 2004

Fast 40% der Stimmen für den Kieler Torhüter

Update #1 Aktualisierung vom 20.04.

Henning Fritz ist Welthandballer des Jahres
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Herzlichen Glückwunsch, Henning Fritz! Die Online-Abstimmung der Internationalen Handball-Förderation (IHF) (siehe Artikel) ergab einen deutlichen Triumph des Kieler Torhüters bei der Wahl zum "Welthandballer des Jahres 2004", der damit die Nachfolge des Kroaten Ivano Balic antritt.
Die großartigen Leistungen von Henning Fritz nicht nur im Verein, die den THW Kiel im letzten Jahr zum Gewinn des EHF-Pokals und der Deutschen Vizemeisterschaft führten, sondern vor allen Dingen im Nationaltrikot waren ausschlaggebend dafür, dass der Kieler Torhüter 38,5% der Stimmen bekam. Mit Deutschland wurde Fritz im vergangenen Jahr Europameister und holte Silber bei den Olympischen Spielen in Athen, bei denen er zudem ins All-Star-Team berufen wurde.

Henning Fritz verwies den Spanier Juan Garcia und den Kroaten Mirza Dzomba auf die Plätze. Bei den Damen gewann die Ungarin Anita Kulcsar die Wahl mit überragenden 65,7% der Wählerstimmen.

Das Ergebnis zur Wahl des Welthandballer des Jahres:
PlatzSpielerStimmen
1.Henning Fritz38,5%
2.Juan Garcia17,2%
3.Mirza Dzomba9,7%
4.Ivano Balic9,2%
5.Carlos Enrique Reinaldo Perez8,5%
6.Olafur Stefansson7,1%
7.Christian Schwarzer6,1%

Aktualisierung vom 20.04.

Lesen Sie auch den Bericht der KN sowie die Stimmen. Lesen Sie zudem auch das Interview der KN mit Henning Fritz.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 20.04.2005:

Henning Fritz schreibt Handball-Geschichte

THW-Spieler erster Torhüter auf dem Thron - Garcia abgeschlagen Zweiter
Sein Charisma ist fast körperlich spürbar, seine überragenden Leistungen halfen entscheidend mit, die deutsche Handball-Nationalmannschaft und den THW Kiel in die Weltklasse und zu Titeln zu führen. Gestern gab es die Belohnung für Henning Fritz: Der 30-jährige Torhüter wurde vom Weltverband IHF zum Welthandballer 2004 gekrönt.

Henning Fritz ist der erste Torhüter in der Reihe der bisher Ausgezeichneten. Er setzte sich klar mit 38,5 Prozent der Stimmen aller 40 000 Einsendungen vor dem Spanier Juan Garcia (17,2 %) durch. Der Lemgoer Kreisläufer Christian Schwarzer belegte als zweiter Deutscher Rang sieben.

Wenn das eigene Team angreift, tippelt Henning Fritz nervös durch seinen Wurfkreis, wie ein Tiger hinter Gitterstäben. Er verkriecht sich in die eigene Isolation, konzentriert sich ganz auf sich selbst. Nähert sich der Gegner, mutiert der in sich Ruhende urplötzlich zu einem Vulkan. Die Augen blitzen, Henning Fritz ist eine einzige Emotion, er sucht den Zweikampf und er signalisiert: Diesen Ball bekomme ich. Bisweilen spielt Henning Fritz wie in Trance, er reißt das eigene Team mit und flößt dem Gegner Furcht ein. "In diesen Zustand muss ich mich versetzen, um gute Leistungen zu bringen", sagt er.

Und die hat der Familienvater, der mit Ehefrau Babett und seinen Töchtern Laney und Marike [...] in Kiel lebt, in den letzten Jahren zuhauf erbracht. 2004 wurde er im Team von Bundestrainer Heiner Brand Europameister, in Athen gewann er die olympische Silbermedaille, mit dem SC Magdeburg feierte er 2001 die deutsche Meisterschaft, die er ein Jahr später mit dem THW Kiel verteidigte. Über alle Grenzen bekannt machte ihn schließlich die Sternstunde beim Siebenmeterwerfen im olympischen Viertelfinale gegen Spanien, als er vier der fünf Bälle parierte und Deutschland ins Halbfinale führte.

Vorbild und Idol war stets Ex-DDR-Auswahltorhüter Wieland Schmidt, der Henning Fritz trainiert und gefördert hat. Erste Kontakte zum Handball hatte er als Achtjähriger. "Ich ging ins Tor, weil kein anderer da rein wollte." Fritz blieb zwischen den Pfosten, weil er Gefallen dran fand. Eine gute Entscheidung. Bereits mit 17 stieß er in den Bundesligakader des SC Magdeburg vor, drei Jahre später debütierte er in der Nationalmannschaft. 2001 wechselte Henning Fritz schließlich zum THW Kiel, wo er sich weiter steigerte und die klare Nummer eins im deutschen Handball-Tor wurde.

Stimmen

  • Bundestrainer Heiner Brand: Henning hat es verdient, er hat vier überragende Turniere gespielt. Seine Konstanz ist bewundernswert. Alle Weltklasse-Mannschaften hatten einen Weltklasse-Torwart, der sie nach oben gebracht hat. Das war Henning bei uns.
  • Noka Serdarusic: Ich habe es schon vorher geahnt. Henning hat grandiose Turniere gespielt. Man kann nur gratulieren. Und wir wissen natürlich, was wir an ihm haben.
  • Stefan Kretzschmar, SC Magdeburg: Henning hat es absolut verdient. Wenn ich es einem gönne, dann ihm. Über die Platzierungen bei der Wahl kann man streiten, über Platz eins nicht.
  • Frode Hagen: Es ist doch toll, den besten Torhüter der Welt im eigenen Team zu wissen. Henning ist ein Siegertyp. Das strahlt er total aus. Für unsere Mannschaft ist es wichtig, so einen Gewinner dabei zu haben.
  • Klaus-Dieter Petersen: Das freut mich riesig für Henning, weil seine tollen Leistungen belohnt wurden. Großen Anteil hat auch Mattias Andersson, der Henning den Rücken frei hält.
  • Marcus Ahlm: Ich habe seine Wahl nach den letzten großen Turniere erwartet. Es gab keine anderen Spieler, die so entscheidend waren wie Henning. Er hat es voll verdient, und es ist schön, dass der Welthandballer bei uns spielt.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 20.04.2005)


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