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03.05.2006 Bundesliga

Zebra: Das Restprogramm des THW Kiel

Heute in exakt einem Monat wird der Deutsche Meister 2005/06 gekürt

Das Objekt der Kieler Begierde: Die Meisterschale
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Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Die Bundesliga-Saison ist bereits in weniger als fünf Wochen beendet, und der THW Kiel hat beste Chancen, den 12. Meistertitel seiner Vereinsgeschichte einzufahren. Allerdings erwartet die Zebras noch ein anstrengendes Restprogramm: Nach dem heutigen Heimspiel gegen Altmeister Großwallstadt warten noch sieben Partien auf die Kieler.
Auf dem Weg zur Titelverteidigung dürften dem THW dabei keine Geschenke zufallen, denn auch die Gegner benötigen jeden einzelnen Punkt, um sich die Teilnahme an der Champions League, einen begehrten EHF-Pokal-Platz oder aber den existenziell wichtigen Klassenerhalt zu sichern.

Das Team des Wilhelmshavener HV.
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Bereits am kommenden Samstag tritt der Zebra-Tross beim Wilhelmshavener HV an. In ihrer vierten Bundesliga-Spielzeit waren die Niedersachsen von Beginn an vom Verletzungspech gebeutelt und setzten sich so unfreiwillig im unteren Tabellendrittel fest. Zudem versagten zu oft dem jungen Team um die zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft zählenden Oliver Köhrmann, Bennet Wiegert und Jan-Henrik Behrends in den Schlussminuten die Nerven, so dass sich knappe Niederlagen und unnötige Punkteteilungen wie ein roter Faden durch die Saison der Wilhelmshavener ziehen - so steckt der WHV noch immer mitten im Abstiegsstrudel. (siehe auch Gegnerkurve Wilhelmshavener HV Ob ausgerechnet gegen den THW, den die Niedersachsen in ihrer Vereinsgeschichte noch nie besiegen konnten, ein Befreiungsschlag gelingt, ist somit eher fraglich.

Das Team des VfL Pfullingen/Stuttgart.
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Während Wilhelmshaven für viele Experten eher überraschend im Abstiegskampf steckt, ist die Situation des VfL Pfullingen/Stuttgart, zu Gast in der Kieler Ostseehalle am kommenden Mittwoch, als "erwartungsgemäß" einzustufen. Nachdem die Schwaben in ihren ersten beiden Spielzeiten mit Ach und Krach, aber auch mit viel Herz und Kampf, den Klassenerhalt schafften, standen sie in der letzten Saison bereits frühzeitig als sportlicher Absteiger fest. Die Lizenzentzüge für Essen und Wallau-Massenheim ließen den VfL, der in dieser Spielzeit zu ausgewählten Heimspielen von der kleinen Kurt-App-Sporthalle in die 8000 Zuschauer fassende Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart umzieht, dann doch wieder für die erste Liga planen, doch auch in dieser Saison steht Pfullingen wieder mit dem Rücken zur Wand. (siehe auch Gegnerkurve VfL Pfullingen). In der Ostseehalle gilt das Kellerkind somit als krasser Außenseiter, zumal der VfL im Liga-Endspurt mit einer langen Verletztenliste zu kämpfen hat.

Das Team der HSG Nordhorn.
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Am 14. Mai steht dem THW dann im vorletzten Auswärtsspiel der Saison ein richtig harter Brocken gegenüber. Die HSG Nordhorn verfügt über eine erstklassige "Starting Seven", in der mit dem Polen Piotr Przybecki auch ein ehemaliges Zebra steht. Ebenfalls das Prädikat "Weltklasse" verdienen sich der tschechische Rechtsaußen Jan Filip, der zur kommenden Saison nach Flensburg wechselnde Spielmacher Ljubomir Vranjes, der deutsche Nationalspieler Holger Glandorf im rechten Rückraum sowie die schwedischen Auswahltorhüter Peter Gentzel und Jesper Larsson. Nachdem die Niedersachsen im Halbfinale des "Pokals der Pokalsieger" denkbar knapp am russischen Meister Chehovski Medvedi Moskau scheiterten, gilt nun im Saisonendspurt die volle Konzentration auf das Erreichen eines EHF-Pokal-Platzes, um auch in der kommenden Saison wieder international vertreten zu sein. Für den THW, der von sechs Auswärtspartien bei der HSG erst zweimal als Sieger das Parkett verließ, dürfte dies ein Schlüsselspiel im Kampf um die deutsche Meisterschaft werden - garantiert nicht das letzte.

Das Team des HSV Hamburg.
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Denn bereits sechs Tage später hält der knüppeldickevolle Terminkalender ein weiteres "Endspiel" für den THW bereit, wenn der frisch gebackene DHB-Pokalsieger HSV Hamburg am 20. Mai in der Kieler Ostseehalle zu Gast ist. Eine überaus durchwachsene Saison lieferten die Hansestädter ab, Integrationsprobleme der vielen Neuzugänge und Verletzungspech taten ihr Übriges dazu, dass der ambitionierte HSV sich trotz stetiger Leistungssteigerung nur im Mittelfeld der Tabelle wiederfindet. Getragen von der Euphorie des überraschenden Pokaltriumphs im eigenen "Wohnzimmer", der Color-Line-Arena, gehen die Hamburger hochmotiviert in den Saisonendspurt, obwohl die Qualifikation für den Europacup bereits geschafft ist. Und speziell für die vier Ex-Zebras im Dress der Hanseaten wäre ein Sieg in der ehemaligen Heimspielstätte das i-Tüpfelchen auf eine letztlich doch noch versöhnliche Saison, so dass vor allem Goran Stojanovic, Roman Pungartnik, Thomas Knorr und Andreas Rastner über sich hinauswachsen werden, um dem THW ein Bein zu stellen.

In den letzten drei Saisonspielen treffen die Zebras jeweils auf ehemalige deutsche Meister, die allesamt in der kommenden Spielzeit im Europapokal spielen werden, aber noch auf den dritten Tabellenplatz und die damit verbundene Champions-League-Qualifikation schielen.

Der TBV Lemgo.
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Den Anfang macht der noch immer im Umbruch befindliche TBV Lemgo, der am 23. Mai die Kieler Ostseehalle beehrt. Die Lipperländer starteten mit furiosen Kantersiegen in die Saison und galten so als Geheimfavorit auf den Meistertitel, doch nach einer Schwächephase in der M itte der Hinrunde und einer knappen 34:36-Heimniederlage gegen den THW fand sich der TBV auf dem gesicherten fünften Platz wieder. (siehe auch Gegnerkurve TBV Lemgo) Während Lemgo wie schon im Vorjahr im DHB-Pokal in der Ostseehalle in einem mitreißenden Pokalfight frühzeitig scheiterte, lief es im EHF-Cup umso besser: Nach zwei spannenden Halbfinalspielen gegen den VfL Gummersbach gewann der TBV das Endspiel gegen Frisch-Auf Göppingen. Da in der Liga aber der dritte Tabellenplatz noch in Reichweite ist, wird der mit deutschen Nationalspielern gespickte Kader des TBV Lemgo alles geben, um nach vier knappen Niederlagen wieder in der Ostseehalle zu gewinnen - besonders Kreisläufer Sebastian Preiß wird an seiner alten Wirkungsstätte hochmotiviert sein.

Das Team des SC Magdeburg.
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Am vorletzten Spieltag der Saison tritt der THW am 27. Mai beim SC Magdeburg an. Der einzige deutsche Champions League-Sieger brennt dabei auf eine Revanche für die Schmach des 21. Dezember, als die Bördeländer in der Ostseehalle mit 34:54 deklassiert wurden - der traurige Tiefpunkt einer Saison, die schon mit sensationellen Punktverlusten in Wetzlar, Düsseldorf und Pfullingen alles andere als optimal verlief. Doch als Trainer Alfred Gislason kurze Zeit später gefeuert wurde, kehrte mit dem neuen Coach Githa Licu der Erfolg zurück. (siehe auch Gegnerkurve SC Magdeburg) So kann der SCM doch noch von der erfolgreichen Champions League-Qualifikation träumen. Allerdings muss der deutsche Meister von 2001 unbedingt wieder gegen den THW Kiel punkten, was ihm schon seit über drei Jahren nicht mehr gelingen wollte.

Das Team des VfL Gummersbach.
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Den krönenden Schlusspunkt einer Bundesligasaison, die im "Jahr 1" nach den Finanzkrisen in Hamburg, Essen und Wallau-Massenheim nur positive Schlagzeilen machte, was auch durch weiterhin wachsende Zuschauerzahlen bemerkbar wurde, setzt am letzten Spieltag das Duell der beiden Rekordmeister: Der THW Kiel, (noch) elffacher Titelträger, empfängt den wieder erstarkten Altmeister VfL Gummersbach, der zwölf Meistertitel sammeln konnte, am 3. Juni in der Kieler Ostseehalle. Lange Zeit durften die Oberbergischen sich auch noch Hoffnungen auf den Titel machen, doch mit der 32:20-Niederlage Mitte April beim TV Großwallstadt verabschiedeten sie sich überraschend aus dem Meisterrennen. Zuvor spielte der VfL um die Rückraumstars Kyung-Shin Yoon und Daniel Narcisse sowie den in der Abwehr vorgezogen spielenden Top-Torjäger Gudjon Valur Sigurdsson eine beeindruckende Saison und stürmte im Dezember sogar die Flensburger Campushalle. (siehe auch Gegnerkurve VfL Gummersbach) Nun aber gilt es für den Vfl Gummersbach, bei dem der nach Kopenhagen wechselnde Torhüter Steinar Ege ausgerechnet bei seinem alten Verein sein letztes Bundesligaspiel bestreiten wird, lediglich, den dritten Platz zu sichern - und zu verhindern, dass der THW an Meistertiteln mit dem Altmeister gleichziehen kann...

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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