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29.08.2007 Karlchen

Zebra-Journal: Karlchens Einwurf - Musisches mit Noka

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 24.08.2007:

Das ist schon ziemlich frech. Da schmücken sich die Fußballer einmal mehr mit fremden Federn. Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld und Bundestrainer Jogi Löw sprachen in Interviews von der Erfindung eines neuen Spielertyps, des "Wandspielers" . Für sie ist das jemand, der von seinen Mitspielern am gegnerischen Strafraum angespielt wird und dann den Ball direkt weiterleitet, obwohl die Verteidiger mächtig an ihm zerren und garstig schubsen. Na ja, meine Herren Trainer, das ist doch alles geklaut und für uns Handballer ein "alter Hut".
Es überrascht uns auch gar nicht, dass Löw im März zum ersten Mal den "Wandspieler" erwähnte. Da hatte er eben gerade besten Anschauungsunterricht während der Handball-WM erlebt, denn was ist der Wandspieler im Fußball anderes, als der Kreislauf er im Handball. Wenn jetzt der Schalker Kevin Kuranyi oder der Bayer Luca Toni über den grünen Klee gelobt werden, weil sie als Wandspieler das Spiel ihrer Mannschaft bestimmen, dann ist das doch richtig schimmlig.

Einen vergleichbar guten "Wandspieler" wie Marcus Ahlm lässt sich im Fußball sowieso nicht finden. Sperren, Drücken, Werfen - seine Erfolgsbilanz soll mal jemand im Fußball nachmachen und ich meine damit nicht zwei zerrissene Trikots pro Spiel, natürlich auch nicht die vielen Tore, sondern die Haltung im Angriff. Eine Art Eroberungssturm an den Mauern der gegnerischen Festung. Pah - Wandspieler, eine Erfindung der Fußballer - von wegen.

Ach ja und noch eine Frage: Lieben Sie Brahms? Dann haben Sie beim diesjährigen Schleswig-Holstein-Musik-Festival gute Chancen ihren Lieblingskomponisten zu hören. Bis zum 2. September tanzen, tröten und trällern Musiker noch in Scheunen, Sälen und Schlössern. Dann ist ihr "Sommerhoch" vorbei und unser "Wintermärchen" beginnt erneut. Eine Woche vorher starten nämlich die Zebras als Orchester unter dem Dirigenten Noka Serdarusic wieder in die neue Spielzeit. Als "Spielleiter" des THW vereint Noka Macht und Kompetenz wie ein klassischer Dirigent die spielerische Gestaltungshoheit. Er gibt den Takt vor, stellt die richtige Strategie auf und sorgt dafür, dass die Solisten gut zur Geltung kommen. Den Rücken hält dem "Karajan des Handballs" dabei sein "Intendant" Uwe Schwenker frei.

Und was dem einen sein Konzertmeister, ist dem anderen sein Lövgren. Ein "primus inter pares" wie die alten Römer sagten, ein "Erster unter Gleichen". Denn die "Erste Geige" spielen in dem Zebra-Orchester gleich mehrere, zum Beispiel Kim Andersson oder auch Nikola Karabatic. Beide haben auch das Patent für den Paukenschlag im richtigen Augenblick. Und wenn ein Missklang im Orchester erklingt - bisher hat Noka noch so gut wie jedem "die Flötentöne beibringen können". Also dann los, die Instrumente werden angestimmt, der Dirigent hebt den Taktstock ... die Saison beginnt, vorbei die Zeit des schwarz-weißen Wartens. Und wir freuen uns auf grandios mitreißende Konzerte mit unserem THW.

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 24.08.2007)


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