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18.01.2008 EM 2008

Kieler Nachrichten: Fehlwurf-Festival im skandinavischen Bruderduell

Die Schweden hatten beim 24:19 gegen Island die besseren Nerven

Aus den Kieler Nachrichten vom 18.01.2008:

Trondheim - Im zweiten Spiel der Gruppe A waren gestern Abend die Zuschauerränge im "Trondheim Spektrum" fest in der Hand der isländischen Fans. Doch auf dem Spielfeld gaben die Schweden den Ton an. Das Team mit dem THW-Trio Marcus Ahlm, Henrik Lundström und Kim Andersson legte mit einer erstklassigen Abwehrleistung den Grundstein für einen souveränen 24:19 (11:9)-Sieg.
Das Auftaktspiel bei einem großen Turnier ist zumeist eine Sache der Nerven. Das war auch im skandinavischen Bruderduell nicht anders. Symptomatisch die Szene in der 32. Minute, als Schwedens Martin Boquist von der Mittellinie auf ein leeres Tor werfen durfte, weil Birkir Gudmundsson seinen Kasten in Erwartung eines Passes geräumt hatte. Der Ex-Kieler traf den Pfosten, der Ball landete bei Johan Petersson, einem weiteren Ex-"Zebra", doch der 34-Jährige betrat regelwidrig den Kreis. Es waren die schönsten Fehlwürfe. Aber die Isländer leisteten sich deutlich mehr.

Ihrem Kapitän Kim Andersson verdankten es die Schweden, dass sie sich nach einer zähen ersten Halbzeit erstmals auf fünf Tore absetzen konnten. Der Linkshänder traf mit der ihm eigenen Leichtigkeit zum 13:9 und mit einem Strafwurf zum 14:9 (33.). In einem Ringen zweier zunächst hoch engagierten Abwehrreihen gab schließlich die Klasse des "alten Schweden" Tomas Svensson den Ausschlag. Der Torhüter des spanischen Spitzenklubs Portland San Antonio, der bereits Einladungskarten für seinen 40. Geburtstag verschickt hat, kam auf eine Erfolgsquote von 41 Prozent, hielt zwei Siebenmeter und mauerte auch die letzte Lücke der gelb-blauen Betonabwehr zu. Die Entscheidung fiel bereits in der 39. Minute, als ausgerechnet Islands Kopf, Olafur Stefansson, einen Ball vertändelte und Dalibor Doder im Gegenstoß zum 18:11 traf. Während der vierfache Europameister nun befreit aufspielte, ließ das Team von Alfred Gislason ("So schlecht haben wir im Angriff seit Jahren nicht mehr gespielt") die Köpfe hängen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.01.2008)

Lesen Sie bitte auch unseren Bericht zum Spiel...


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