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29.-31.10.2000 - Letzte Aktualisierung: 31.10.2000 Bundesliga

Dienstag nächstes Landesderby - Schwartau kommt!

Die SG VfL Bad Schwartau-Lübeck schwimmt auf der Welle des Erfolges

Update #1

Hier geht's zur Aktualisierung vom 30.10...

Nächster Bundesliga-Gegner:  Die Die SG Vfl Bad Schwartau-Lübeck.
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Kaum hat der THW das erste Landesderby in Flensburg richtig verdaut (siehe Bericht), schon steht das nächste Spiel gegen einen schleswig-holsteinischen Nachbarn an. Diesmal geht es am Dienstag in der Ostseehalle gegen die SG VfL Bad Schwartau-Lübeck, Anpfiff ist um 20.00 Uhr.
Während der THW zuletzt zwei Niederlagen einstecken mußte, schwimmen die Schwartauer momentan auf einer Welle des Erfolges: Zwar startete man unglücklich mit Niederlagen in Magdeburg und zu Hause gegen Nettelstedt, dann aber begann eine eindrucksvolle Siegesserie mit Erfolgen in Hildesheim, gegen Wuppertal, beim THW-Bezwinger Großwallstadt, gegen Hameln, in Wetzlar und zuletzt zu Hause gegen Minden. Ein Unentschieden in Dormagen komplettiert die Serie von 13:1 Punkten (siehe Gegnerkurve). Mit nunmehr 13:5 Punkten liegt die Bad Schwartau damit als bester Nordverein(!) auf Platz vier der Tabelle. Damit ist die SG erstmals in der Geschichte der Bundesliga vor dem THW Kiel.

Wieder einmal Matchwinner: Goran Stojanovic.
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Im Spiel gegen Minden sah es zwar zunächst nach einem Erfolg der Gäste aus Ostwestfalen aus. Erst Mitte der ersten Hälfte begann der Kampf von Bad Schwartau, der kurz vor dem Ende durch dumme Fehler noch gestoppt zu werden drohte. Die Partie endete roh, der Mindener Lisicic und der Schwartauer Zeitstrafenkönig

Verlor gegen Minden eine Zahnkrone: Jonny Jensen.
Verlor gegen Minden eine Zahnkrone: Jonny Jensen.
Möller sahen rot, dem Schwartauer Jonny Jensen - hart im Nehmen - wurde durch Blazo Lisicic eine Zahnrone ausgeschlagen... "Wir haben das notwendige Quentchen Glück¯, gestand Manager Thomas Gloth und fügte hinzu: "Es ist aber auch noch Potenzial da." Und wie heißt es so schön: 'Das Glück ist mit den Tüchtigen'... Aus einer geschlossen starken Mannschaftsleistung ragte wieder einmal der Ex-THW-Keeper Goran Stojanovic heraus.

Das Team von SG-Trainer Anders Fältnäs hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht stark verändert. Wichtigste Abgänge waren Dimitri Karlow (zur HG Erlangen, inzwischen in Hildesheim unter Vertrag) und Marek Kordowiecki (Laufbahnende). Dafür verstärlte man sich u.a. mit dem schwedischen Rückraum-Mitte-Spieler Joakim Akgren, der aus Santander nach Schleswig-Holstein wechselte.

Bester Schütze der Schwartau: Simen Muffetangen (RM).
Bester Schütze der Schwartau: Simen Muffetangen (RM).
Weitere Rückraumspieler sind Tormod Moldestad (RL, 11 Länderspiele für Norwegen), Anders Bäckegren (RL/RM, 56 SWE), Roman Judycki (RR, 25 POL), der variable Weltklasse-Schwede Pierre Thorsson (RR/RA, 235 SWE) und der Norweger Simen Muffetangen (RM, 107 NOR), der mit 63 Toren bisher bester Schütze der Schwartauer ist.

Talent Adrian Wagner ist auf dem Sprung in die Nationalmannschaft.
Talent Adrian Wagner ist auf dem Sprung in die Nationalmannschaft.
Auf Außen spielt u.a. der Ex-THWer Jens Lüdkte (RA) und Adrian Wagner (LA), der zum erweiteren Nationalmannschaftskreis gehört und von Bundestrainer Heiner Brand zum Vierländerturnier nach Dänemark mitgenommen wird. Am Kreis wechseln sich zwei harte Skandinavier: Jonny Jensen (70 NOR) und der Däne Peter Möller.

Egal wie das Spiel ausgeht: Eine Chance zur Revanche gibt es schon am 8.11. Dann muß der THW in der 3. Hauptrunde des DHB-Pokal in der Hansehalle in Bad Schwartau antreten.

Interview mit SG-Manager Thomas Gloth:

Zebra:
Herr Gloth, zuletzt ein überraschender Sieg Ihres Teams beim lange Zeit zuhause unbesiegten TV Großwallstadt. Ist der VfL Bad Schwartau im Aufwind?
Thomas Gloth:
Eine gute Frage. Man kann sagen, daß wir ziemlich glücklich sind, nach der Olympia-Pause so erfolgreich wieder aus den Startlöchern gekommen zu sein. Um beim Segeln zu bleiben: wir haben ein bisschen Brise aufgenommen. Ob der Wind ausreichen wird, werden wir sehen.
Thomas Gloth: "In Kiel zu spielen ist immer ein Highlight!"
Thomas Gloth: "In Kiel zu spielen ist immer ein Highlight!"
Zebra:
Wie sehr sind Sie insgesamt mit dem Saisonauftakt zufrieden?
Thomas Gloth:
Nach den ersten fünf Spielen hatten wir mit 5:5 Punkten ein ausgeglichenes Verhältnis, hatten uns zuvor allerdings ein bisschen mehr ausgerechnet und waren somit einen Punkt hinter unserem Soll. Beim TV Großwallstadt muß man nicht gewinnen, das weiß ich aus meiner eigenen Trainertätigkeit in Großwallstadt. Zuletzt haben auch nicht viele Mannschaften in der Unterfrankenhalle gewinnen können, der VfL Bad Schwartau noch nie. Von daher war es fast ein historischer Sieg und durchaus schon bemerkenswert. Ich muß allerdings zugeben, dass der TV Großwallstadt an dem Abend nicht so stark wie gewöhnlich war. Es war eben ein Spiel, in dem keine der beiden Mannschaften genau wußte, wo sie nach der langen Pause stehen würde. Wir haben es halt besser verstanden, die Segel zu setzen. Jetzt müssen wir nur noch unser nächstes Spiel gegen Hameln gewinnen, dann haben wir wirklich einen Bonus gemacht.
Zebra:
Wohin soll es in dieser Saison noch gehen? Ihr ausgegebenes Ziel vor der Saison war ein einstelliger Tabellenplatz.
Thomas Gloth:
Wir sind bescheiden. Wenn wir am Ende Neunter werden, dann sind wir zufrieden.
Zebra:
Worauf wird es zum Erreichen dieses Zieles in erster Linie für Sie ankommen?
Thomas Gloth:
Wir müssen in der Lage sein, auswärts zu punkten - und zwar dann, wenn der Gegner es zulässt. Manchmal lässt der Gegner es zu, und man schafft es aber trotzdem nicht. Hätte der TV Großwallstadt noch einen Mann wie Jackson Richardsson, den ich damals in den Verein geholt habe, gehabt, dann hätten sie gegen uns nicht verloren. Der hätte dann noch zwei, drei Bälle in den entscheidenen Situationen gemacht. Aber hätte, wenn und aber zählt jetzt nicht, wir freuen uns, dass wir dort gewonnen haben.
Zebra:
Welche Bedeutung hat das Spiel gegen den THW Kiel in der Ostseehalle für den VfL Bad Schwartau?
Thomas Gloth:
Dort zu spielen, ist immer ein Highlight. Ob für die Spieler, den Trainer oder die sonstigen Verantwortlichen, solch eine Begenung hat immer einen besonderen Reiz. Die Ostseehalle ist soetwas wie das Handball-Mekka Deutschlands. Jeder freut sich drauf, dort zu spielen. Und es ist ja auch nicht so, dass der THW Kiel unbesiegbar ist.
Zebra:
Bereits in wenigentagen geht es für Sie erneut gegen den THW. In der dritten Runde des DHB-Pokals treffen Sie dann zuhause auf die Kieler Titelverteidiger. Welches der beiden Spiele ist wichtiger für Sie?
Thomas Gloth:
Eine oft gestellte Frage. Jedes Spiel ist wichtig, aber für ein Pokalspiel ist der THW Kiel natürlich ein Traumlos. Wer den THW kennt, weiß allerdings, dass die Kieler auch in diesem Jahr so lange wie möglich auf allen drei Hochzeiten tanzen wollen. Von daher ist unser Traumlos sicherlich auch das schwierigste Los.

Ich hoffe bei unserem Heimspiel natürlich auf eine volle Halle, tolle Stimmung auf den Rängen und zusätzlich auf eine TV-Übertragung. Bei dieser klasse Begegnung kann man in der Außendarstellung sicher tolle Werbung für den Handballsport insgesamt betreiben. Ich zähle uns mal zu den etablierten und besseren Mannschaften, und da möchten wir ganz Handball-Deutschland schon gern zeigen, dass auch in Lübeck begeisternde Atmosphäre und guter Handball geboten werden.

(Das Interview führte Zebra-Hallenheft-Redakteur Sascha Klahn.)

Aktualisierung vom 30.10.

An das Pokalspiel in Bad Schwartau denkt THW-Manager Uwe Schwenker noch nicht, "Bis zum Pokal sind es noch zehn Tage. Erstmal müssen wir die Punkte in der Ostseehalle behalten. Wir müssen auf jeden Fall gewinnen", sagt Schwenker.

Schwartaus schwedischer Weltklassespieler Pierre Thorsson weiß, wie wichtig solche Spiele für eine Mannschaft sind: "Wenn wir beide Spiele gewinnen, sind wir ein Spitzenteam", sagt der Schwede gegenüber sport1.de. "Das ist unsere Feuertaufe. Spiele gegen Kiel sind immer was besonderes. Ich freue mich, gegen meine Landsleute anzutreten. Wir können auch in der Ostseehalle gewinnen. Wir müssen Magnus stoppen. Dann haben wir eine Chance." Doch dem Schweden ist ein Sieg in der Ostseehalle nicht am wichtigsten: "Mir wäre ein Sieg im Pokal wichtiger. Es wäre ein echter Hammer, wenn wir das Final-Four in Hamburg erreichen. Es wäre toll, wenn wir Kiel schlagen könnten - besonders zu Hause, in der tollen Atmosphäre in der Hansehalle." Und woran liegt's, daß die SG oben mitspielt? Thorsson: "Nun, wir spielen endlich mit dem vollen Kader. Endlich sind die Verletzten wieder fit, und wir haben Alternativen. Außerdem hat uns sicher die Olympiapause gut getan. Die gesamte Mannschaft hat gut trainiert. Nur ich war nicht dabei, und ich bin auch jetzt noch ein bisschen müde in den Beinen, habe eine Verletzung mitgebracht aus Sydney."

Eine Chance sieht auch SG-Trainer Anders Fältnäs: "Kiel ist die schwerste Auswärtsaufgabe der Welt. Aber wir fahren ohne Respekt dorthin. Wir müssen die ersten 20 Minuten dranbleiben." Dann sei alles möglich.

Fältnäs reist ohne große personelle Probleme in die Landeshauptstadt. Nur hinter dem Einsatz von Tormod Moldestad (Zerrung) steht ein Fragezeichen.

Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel ständig aktualisiert!

Radio-Tips:

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    Di., 22.00: Berichterstattung
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