Hier geht's zur Aktualisierung vom 30.10...
Kaum hat der THW das erste Landesderby in Flensburg richtig
verdaut (siehe
Bericht), schon steht das
nächste Spiel gegen einen schleswig-holsteinischen Nachbarn an.
Diesmal geht es am Dienstag in der Ostseehalle gegen die SG
VfL Bad Schwartau-Lübeck, Anpfiff ist um 20.00 Uhr.
Während der THW zuletzt zwei Niederlagen einstecken mußte,
schwimmen die Schwartauer momentan auf einer Welle des Erfolges:
Zwar startete man unglücklich mit Niederlagen in Magdeburg und
zu Hause gegen Nettelstedt, dann aber begann eine eindrucksvolle
Siegesserie mit Erfolgen in Hildesheim, gegen Wuppertal, beim
THW-Bezwinger Großwallstadt, gegen Hameln, in Wetzlar und
zuletzt zu Hause gegen Minden. Ein Unentschieden in Dormagen
komplettiert die Serie von 13:1 Punkten
(siehe
Gegnerkurve).
Mit
nunmehr 13:5 Punkten liegt die Bad Schwartau damit
als bester Nordverein(!) auf Platz
vier der
Tabelle.
Damit ist die SG erstmals in der Geschichte der Bundesliga
vor dem THW Kiel.
Im Spiel gegen Minden sah es zwar zunächst nach einem Erfolg der
Gäste aus Ostwestfalen aus.
Erst Mitte der ersten Hälfte begann der Kampf von Bad Schwartau,
der kurz vor dem Ende durch dumme Fehler noch gestoppt zu werden drohte.
Die Partie endete roh, der Mindener Lisicic und der Schwartauer
Zeitstrafenkönig
|
Verlor gegen Minden eine Zahnkrone: Jonny Jensen.
|
Möller sahen rot, dem Schwartauer Jonny Jensen - hart im Nehmen -
wurde durch Blazo Lisicic eine Zahnrone ausgeschlagen...
"Wir haben das notwendige Quentchen Glück¯, gestand Manager Thomas Gloth
und fügte hinzu: "Es ist aber auch noch Potenzial da."
Und wie heißt es so schön: 'Das Glück ist mit den Tüchtigen'...
Aus einer geschlossen starken Mannschaftsleistung ragte
wieder einmal der Ex-THW-Keeper
Goran Stojanovic heraus.
Das Team von SG-Trainer Anders Fältnäs hat
sich im Vergleich zum Vorjahr nicht stark verändert.
Wichtigste Abgänge waren Dimitri Karlow (zur HG Erlangen, inzwischen
in Hildesheim unter Vertrag) und Marek Kordowiecki (Laufbahnende).
Dafür verstärlte man sich u.a. mit dem schwedischen Rückraum-Mitte-Spieler
Joakim Akgren, der aus Santander nach Schleswig-Holstein wechselte.
|
Bester Schütze der Schwartau:
Simen Muffetangen (RM).
|
Weitere Rückraumspieler sind Tormod Moldestad (RL, 11 Länderspiele für Norwegen),
Anders Bäckegren (RL/RM, 56 SWE),
Roman Judycki (RR, 25 POL),
der variable Weltklasse-Schwede
Pierre Thorsson (RR/RA, 235 SWE) und
der Norweger Simen Muffetangen (RM, 107 NOR), der mit 63 Toren bisher
bester Schütze der Schwartauer ist.
|
Talent Adrian Wagner ist auf dem Sprung
in die Nationalmannschaft.
|
Auf Außen spielt u.a. der Ex-THWer
Jens Lüdkte (RA) und
Adrian Wagner (LA), der zum erweiteren Nationalmannschaftskreis
gehört und von Bundestrainer Heiner Brand zum Vierländerturnier
nach Dänemark mitgenommen wird.
Am Kreis wechseln sich zwei harte Skandinavier: Jonny Jensen
(70 NOR) und der Däne Peter Möller.
Egal wie das Spiel ausgeht: Eine Chance zur Revanche gibt es schon am
8.11. Dann muß der THW in der
3. Hauptrunde des DHB-Pokal
in der Hansehalle in Bad Schwartau antreten.
Interview mit SG-Manager Thomas Gloth:
- Zebra:
- Herr Gloth, zuletzt ein überraschender
Sieg Ihres Teams beim lange Zeit zuhause unbesiegten TV Großwallstadt.
Ist der VfL Bad Schwartau im Aufwind?
- Thomas Gloth:
- Eine gute Frage. Man kann sagen,
daß wir ziemlich glücklich sind, nach der Olympia-Pause so erfolgreich
wieder aus den Startlöchern gekommen zu sein. Um beim Segeln zu bleiben:
wir haben ein bisschen Brise aufgenommen. Ob der Wind ausreichen wird,
werden wir sehen.
|
Thomas Gloth: "In Kiel zu spielen ist immer ein Highlight!"
|
- Zebra:
- Wie sehr sind Sie insgesamt mit dem
Saisonauftakt zufrieden?
- Thomas Gloth:
- Nach den ersten fünf Spielen hatten wir mit 5:5 Punkten ein
ausgeglichenes Verhältnis, hatten uns zuvor allerdings ein bisschen mehr
ausgerechnet und waren somit einen Punkt hinter unserem Soll. Beim TV
Großwallstadt muß man nicht gewinnen, das weiß ich aus meiner eigenen
Trainertätigkeit in Großwallstadt. Zuletzt haben auch nicht viele
Mannschaften in der Unterfrankenhalle gewinnen können, der VfL Bad
Schwartau noch nie. Von daher war es fast ein historischer Sieg und
durchaus schon bemerkenswert. Ich muß allerdings zugeben, dass der TV
Großwallstadt an dem Abend nicht so stark wie gewöhnlich war. Es war
eben ein Spiel, in dem keine der beiden Mannschaften genau wußte, wo
sie nach der langen Pause stehen würde. Wir haben es halt besser
verstanden, die Segel zu setzen. Jetzt müssen wir nur noch unser
nächstes Spiel gegen Hameln gewinnen, dann haben wir wirklich einen
Bonus gemacht.
- Zebra:
- Wohin soll es in dieser Saison noch
gehen? Ihr ausgegebenes Ziel vor der Saison war ein einstelliger
Tabellenplatz.
- Thomas Gloth:
- Wir sind bescheiden. Wenn wir am
Ende Neunter werden, dann sind wir zufrieden.
- Zebra:
- Worauf wird es zum Erreichen dieses
Zieles in erster Linie für Sie ankommen?
- Thomas Gloth:
- Wir müssen in der Lage sein,
auswärts zu punkten - und zwar dann, wenn der Gegner es zulässt.
Manchmal lässt der Gegner es zu, und man schafft es aber trotzdem nicht.
Hätte der TV Großwallstadt noch einen Mann wie Jackson Richardsson, den
ich damals in den Verein geholt habe, gehabt, dann hätten sie gegen uns
nicht verloren. Der hätte dann noch zwei, drei Bälle in den
entscheidenen Situationen gemacht. Aber hätte, wenn und aber zählt jetzt
nicht, wir freuen uns, dass wir dort gewonnen haben.
- Zebra:
- Welche Bedeutung hat das Spiel gegen den
THW Kiel in der Ostseehalle für den VfL Bad Schwartau?
- Thomas Gloth:
- Dort zu spielen, ist immer ein
Highlight. Ob für die Spieler, den Trainer oder die sonstigen
Verantwortlichen, solch eine Begenung hat immer einen besonderen Reiz.
Die Ostseehalle ist soetwas wie das Handball-Mekka Deutschlands. Jeder
freut sich drauf, dort zu spielen. Und es ist ja auch nicht so, dass der
THW Kiel unbesiegbar ist.
- Zebra:
- Bereits in wenigentagen geht es für Sie
erneut gegen den THW. In der dritten Runde des DHB-Pokals treffen Sie
dann zuhause auf die Kieler Titelverteidiger. Welches der beiden Spiele
ist wichtiger für Sie?
- Thomas Gloth:
- Eine oft gestellte Frage. Jedes
Spiel ist wichtig, aber für ein Pokalspiel ist der THW Kiel natürlich
ein Traumlos. Wer den THW kennt, weiß allerdings, dass die Kieler auch
in diesem Jahr so lange wie möglich auf allen drei Hochzeiten tanzen
wollen. Von daher ist unser Traumlos sicherlich auch das schwierigste
Los.
Ich hoffe bei unserem Heimspiel natürlich auf eine volle Halle, tolle
Stimmung auf den Rängen und zusätzlich auf eine TV-Übertragung. Bei
dieser klasse Begegnung kann man in der Außendarstellung sicher tolle
Werbung für den Handballsport insgesamt betreiben. Ich zähle uns mal zu
den etablierten und besseren Mannschaften, und da möchten wir ganz
Handball-Deutschland schon gern zeigen, dass auch in Lübeck begeisternde
Atmosphäre und guter Handball geboten werden.
(Das Interview führte Zebra-Hallenheft-Redakteur Sascha Klahn.)
An das Pokalspiel in Bad Schwartau denkt
THW-Manager
Uwe Schwenker noch nicht,
"Bis zum Pokal sind es noch zehn Tage.
Erstmal müssen wir die Punkte in der Ostseehalle behalten.
Wir müssen auf jeden Fall gewinnen", sagt
Schwenker.
Schwartaus schwedischer Weltklassespieler
Pierre Thorsson weiß, wie wichtig solche Spiele für eine Mannschaft sind:
"Wenn wir beide Spiele gewinnen, sind wir ein Spitzenteam", sagt der Schwede
gegenüber sport1.de.
"Das ist unsere Feuertaufe. Spiele gegen Kiel sind immer was besonderes.
Ich freue mich, gegen meine Landsleute anzutreten.
Wir können auch in der Ostseehalle gewinnen. Wir müssen
Magnus stoppen. Dann haben wir eine Chance."
Doch dem Schweden ist ein Sieg in der Ostseehalle nicht am wichtigsten:
"Mir wäre ein
Sieg im Pokal wichtiger. Es wäre ein echter Hammer, wenn wir das
Final-Four in Hamburg erreichen.
Es wäre toll, wenn wir Kiel schlagen
könnten - besonders zu Hause, in der tollen Atmosphäre in der Hansehalle."
Und woran liegt's, daß die SG oben mitspielt? Thorsson:
"Nun, wir spielen endlich mit dem vollen Kader. Endlich sind die
Verletzten wieder fit, und wir haben Alternativen. Außerdem hat uns sicher
die Olympiapause gut getan. Die gesamte Mannschaft hat gut trainiert. Nur
ich war nicht dabei, und ich bin auch jetzt noch ein bisschen müde in
den Beinen, habe eine Verletzung mitgebracht aus Sydney."
Eine Chance sieht auch SG-Trainer Anders Fältnäs:
"Kiel ist die schwerste Auswärtsaufgabe der Welt.
Aber wir fahren ohne Respekt dorthin. Wir müssen die ersten 20
Minuten dranbleiben." Dann sei alles möglich.
Fältnäs reist ohne große personelle Probleme in die Landeshauptstadt.
Nur hinter dem Einsatz von Tormod Moldestad (Zerrung) steht ein Fragezeichen.
Dieser Vorbericht wird bis zum Spiel ständig aktualisiert!
Radio-Tips:
- NDR 1 Welle Nord:
Di., 20.00 - 22.00: Live-Einblendungen
Di., 22.00: Berichterstattung
Mi., 7.00 und 8.00: Nachberichte mit Stimmen
- RSH, Di., ab 20.00: Live-Einblendungen