THW-Logo
31.10./01.11.2000 - Letzte Aktualisierung: 01.11.2000 Bundesliga

Klarer Sieg gegen Schwartau beendet Mini-THW-Negativ-Serie

Jacobsen mit 13/6 Toren überragend

Bundesliga, 11. Spieltag: 31.10.2000, Di., 20.00: THW Kiel - SG VfL Bad Schwartau-Lübeck: 29:22 (14:8)
Großes Update #2

Nenad hat gerade abgezogen: Keine Chance für Goran im Schwartauer Tor...
Nenad hat gerade abgezogen: Keine Chance für Goran im Schwartauer Tor...
Die Ostseehalle kehrt zur Normalität zurück: Mit 29:22 (14:8) schlägt der Deutsche Meister THW Kiel den Tabellenvierten SG VfL Bad Schwartau. Ein unerwartet hoher Sieg gegen die Ostholsteiner, bei dem Nikolaj Jacobsen (13 Tore) und Steinar Ege (16 Paraden und zwei gehaltene Siebenmeter) herausragten. Der dänische Linksaußen gestaltete die erste Halbzeit, in der er neunmal traf, fast als "One-Man-Show".
Beim Einlaufen der Schwartauer zeigte sich einmal mehr das freundschaftliche Verhältnis zwischen den Kielern und den Lübecker Vorstädtern. Insbesondere der ehemalige THW-Torhüter Goran Stojanovic wurde schon fast liebevoll begrüßt. Hier könnten sich andere Nordklubs und ihre Anhänger einmal ein Beispiel nehmen...

Wurde liebevoll begrüßt: Goran Stojanovic.
Klicken Sie für weitere Infos! Wurde liebevoll begrüßt: Goran Stojanovic.
Nach sechs Minuten führte der THW mit 4:1. Dies verdankte er drei sicher verwandelten Siebenmetern von Publikumsliebling Nikolaj Jacobsen und einen schönen Rückraumtreffer von Nenad Perunicic. Doch dann leistete sich der THW eine kleine Schwächeperiode, die zum 4:4 in der 10. Minute führte, aus der er sich aber mit dem 6:4 (12.) selbst befreien konnte.

Jubel brandete beim Publikum auf, als die Zebras zum 10:6 (22.) trafen. Jubel, weil die zweite Welle toll gespielt war. Mike Bezdicek spielte per Rückhand am Kreis ankommend auf Wislander, als hätte "Bezze" schon Jahre in Kiel auf dem Buckel, "Max" passte auf Niko weiter, der traumwandlerisch sicher zur Vier-Tore-Führung traf. Jubel brandete aber sicher auch auf, weil sich langsam eine deutliche Führung herauskristallisierte - das war Balsam auf die geschundenen Seelen der Fans.

Nikos "One-Man-Show": Neun Tore in Halbzeit eins.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikos "One-Man-Show": Neun Tore in Halbzeit eins.
Noch mehr Jubel gab's in der 26. Minute, als der Däne aus dem Rückraum(!) das 12:7 kassierte. Und unser "Dänenturbo" setzte mit einem wunderbaren Heber zum 13:7 (29) gleich noch einen drauf. Und auch das 14:8 war sein Verdienst: Ein verwandelter Strafwurf wenige Sekunden vor der Pause war der neunte(!) Treffer des Weltklasse-Linksaußens im ersten Durchgang.

In der zweiten Halbzeit liessen die Zebras nichts mehr anbrennen. 18:10 (36.) und 23:14 (46.) waren die weiteren Stationen. Unerwartet wenig Gegenwehr zeigte Schwartau, bei der Stojanovic von seiner Deckung oft sträflich im Stich gelassen wurde. Vorne haderten die Marmelade-Städter mit ihrem Glück und einem exzellent aufgelegten Steinar Ege im Kieler Tor. Sein Höhepunkt am heutigen Abend lag sicher in Minute 47 und 48, als er zwei Strafwürfe gegen Muffetangen und Lüdtke parieren konnte - ein weiterer Beweis seiner starken Leistung.

Erzielte seinen ersten Treffer für den THW: "Bezze".
Klicken Sie für weitere Infos! Erzielte seinen ersten Treffer für den THW: "Bezze".
In der 52. Minute konnten die Kieler Fans dann endlich ihren Neuzugang feiern. Mike Bezdicek, der wie schon im Flensburg-Spiel eine sehr gute Abwehrleistung zeigte, machte sein erster Tor für den THW: Ein schöner Heber zum 25:15 (52.), das war die erste Zehn-Tore-Führung für den THW.

Der Rest war Formsache. Mit 29:22 (14:8) gewinnt der deutsche Meister auch in dieser Höhe verdient gegen eine SG VfL Bad Schwartau, die man stärker erwartet hatte. Beste Schützen für Kiel waren Nikolaj Jacobsen (13/6) und Nenad Perunicic (7), überzeugen konnte auch Steinar Ege. Morten Bjerre wurde übrigens nicht eingesetzt und saß 60 Minuten auf der Bank. Für Schwartau traf Silbermedaillengewinner Pierre Thorsson (7/1) am besten.

Doch die Schwartauer Fans müssen nicht traurig sein: Schon am 8.11. hat ihr Team in der 3. Runde im DHB-Pokal in der heimischen Hansehalle die Chance zur Revanche.

Hier geht's zu den Fotos des Heimspiels gegen Bad Schwartau...

Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Trainer Serdarusic, THW-Manager Schwenker, Hallensprecher Körting, SG-Trainer Fältnäs, SG-Manager Gloth
Pressekonferenz. Von links: THW-Trainer Serdarusic, THW-Manager Schwenker, Hallensprecher Körting, SG-Trainer Fältnäs, SG-Manager Gloth
SG-Trainer Anders Fältnäs:
Kiel war einfach eine Nummer zu groß für uns.

In der ersten Halbzeit haben wir ohne Kopf gespielt, Kiel hat das mit Tempogegenstößen bestraft, wir lagen sofort in Rückstand. Wenn man in Kiel eine kleine Chance haben will, muß man mindestens bis zur 20. Minute mithalten, aber so... Wir waren dazu einfach nicht in der Lage, Kiel hat hochverdient gewonnen. Wir können besser Handball spielen, daß kann man hoffentlich nächsten Mittwoch sehen.

Man hat gemerkt, wie konzentriert der THW war, nach ihren zwei Niederlagen waren für uns heute einfach nichts drin.

Aber ich mache mir keine Sorgen, wir haben bisher gut gespielt, wir haben nicht das erste Mal in Kiel verloren und wohl auch nicht das letzte Mal.

Ja, ich habe mir schon einige taktische Änderung für nächste Woche überlegt, aber die verrate ich natürlich nicht.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Ich kann mich der Analyse von Anders nur anschließen. Beim 4:1 hatten wir eine kleine Schwächephase. Wir waren in Überzahl, aber statt das 5:1 zu machen, mußten wir den 4:4-Ausgleich hinnehmen. Sonst waren wir sehr konzentriert, standen kompakt in der Deckung, haben Schwartau nicht viel Chancen gegeben.

In der zweiten Halbzeit passierte dann das, was man schon von uns kennt: Bei einer komfortablen Führung leisten wir uns unnötige Ballverluste, wollen etwas fürs Publikum machen, spielen zu schnell. Insgesamt war das Spiel leichter, als ich gedacht habe, ich hatte mir das schwerer vorgestellt.

Vor ein paar Tagen in Flensburg haben wir ein gutes Spiel geboten und verloren, obwohl wir nicht die schlechtere Mannschaft waren. [Grinst] Eigentlich hatte ich schon vergessen, wie es ist, in der Ostseehalle zu gewinnen...

[Frage: Wieso haben Sie Morten Bjerre nicht gebracht?]
Ich habe mir das lange angeschaut, aber ab sofort werde ich Morten keine Sekunde mehr schenken. Er muß sich seine Minuten Spielzeit erarbeiten. Ich habe es immer und immer wieder versucht, aber jetzt gibt es nichts mehr geschenkt. Er muß Leistung bringen, dann wird er spielen...

[Zur Leistung von Mike Bezdicek:]
Wir hätten in ganz Deutschland keinen anderen Spieler gefunden, der sich so schnell in diese 6:0-Deckung einpaßt. Er harmoniert schon sehr, sehr gut mit unserer 6:0, es ist keine wesentliche Steigerung mehr zu erwarten. Er spielt so, als ob er schon zwei Jahre da wäre. Auch in der zweiten Welle ist er sicher, er hat zwei Siebenmeter herausgeholt und auch am Kreis seine Chance genutzt. Man kann ihn also im Angriff spielen lassen, auch wenn er das die letzten zwei Jahre nicht getan hat.

THW-Spieler Morten Bjerre:
Der Däne zeigte Verständnis für die Kritik an ihm:
Ich bin fit, aber kein bißchen sauer, daß ich nicht gespielt habe. Es ist wohl ganz richtig, daß der Trainer versucht, mit gewohnten Abläufen wieder Ruhe in unser Spiel zu bringen.
SG-Manager Thomas Gloth:
Anders und ich haben heute nicht die Mannschaft gesehen, die zuletzt gespielt hat. Natürlich bin ich etwas traurig ob der Niederlage, aber ich habe die Hoffnung, daß wir in einer Woche ¡n einem Kampfspiel in Lübeck doch die Oberhand gewinnen können.

Die Zuschauer, die nicht in der Hansehalle sind, weil sie ausverkauft ist, haben die Chance DSF zu gucken, das live überträgt. Es ist sicher die sportlich beste Partie der Runde und wir versprechen uns ein super Spiel. Die Mannschaft wird sich zu Hause zurückmelden.

THW-Manager Uwe Schwenker:
Ich bin froh daß wir gewonnen habe, ein sicherer und souveräner Sieg. Aber das ist auch etwas gefährlich in Bezug auf nächste Woche. Da werden wir sicher ein ganz, ganz anderes Spiel erleben.

TV-Tip:

  • Morgen oder übermorgen sendet RTL Nord live um 18.00 einen Bericht über das THW-Maskottchen Hein Daddel...

11. Spieltag: 31.10.00, Di., 20.00: THW Kiel - SG VfL Bad Schwartau-Lübeck: 29:22 (14:8)

Logo THW Kiel:
Ege (1.-60.), Geerken (n.e.); Wislander (3), Ernelind (3), Jacobsen (13/6), Schwenke, Bjerre (n.e.), Perunicic (7), Bezdicek (1), Lövgren, Olsson (2); Trainer: Serdarusic
Logo SG VfL Bad Schartau-Lübeck:
Stojanovic (1.-60.), Engelhardt (ein 7m); Landsberg (1), Bäckegren, Möller (3), Thorsson (7/1), Akgren, Kasza (n.e.), Wagner (3), Lüdtke, Jensen (4), Muffetangen (4), Judycki (n.e.); Trainer Fältnäs
Schiedsrichter:
Prang (Bergheim) / Reichl (Köln)
Zeitstrafen:
THW: 3 (Schwenke, zweimal Bezdicek (u.a. durch Wechselfehler));
Bad Schwartau: 5 (Möller, Akgren, dreimal Jensen)
Rote Karte:
Bad Schwartau: Jonny Jensen nach dritter Zeitstrafe (53.)
Siebenmeter:
THW: 6/6;
Bad Schwartau: 3/1 (Ege hält gegen Muffetangen und Lüdtke)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 4:1, 4:4, 6:4, 6:5, 8:5, 8:6, 10:6, 10:7, 13:7, 13:8, 14:8;
2. Hz.: 16:8, 16:9, 16:10, 18:10, 18:11, 20:11, 20:13, 22:13, 22:14, 23:14, 23:15, 25:15, 25:16, 26:16, 26:17, 27:17, 27:18, 27:20, 28:20, 28:21, 29:21, 29:22
Zuschauer:
7250 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


(31.10./01.11.2000) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite