18./19.10.2001 - Letzte Aktualisierung: 19.10.2001 | Bundesliga |
Update #3 |
Gut gestartet: Die HSG D/M Wetzlar. |
Kein Wunder, daß Manager Uwe Schwenker und Trainer Noka Serdarusic die Partie in Wetzlar unisono als sehr schweres Spiel ansehen. Serdarusic: "Wenn man sieht, daß Wetzlar zu Hause nur gegen Magdeburg (und das auch nur knapp) verloren hat, weiß man, wie stark Wetzlar ist. Wenn wir Freitag zwei Punkte mitnehmen, wäre ich sehr zufrieden." Und Schwenker sagt: "Eine wirkliche Erkenntnis über unseren Leistungsstand werden wir aber sicherlich am Freitag in Wetzlar erhalten. Wenn die Mannschaft von dort zwei Punkte mitnimmt, ist alles ok. Wir müssen da gewinnen. Mit der Leistung aus dem Spiel gegen Solingen haben wir aber in Wetzlar keine Chance. Das Spiel am Freitag ist wegweisend, da werden wir sehen, was für ein Potential in der Mannschaft steckt." Wetzlar ist sowieso eine Herausforderung für den THW: Zusammen mit Nordhorn ist die HSG das einzige aktuelle Bundesliga-Team, bei dem die Zebras noch nie zwei Punkte mitnehmen konnten. Im letzten Jahr setzte es für den THW genau wie im Jahr zuvor eine Niederlage in Dutenhofener Sporthalle (siehe Gegnerdaten Wetzlar).
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Mannschaft von Velimir Pektovic personell nicht unbedingt verschlechtert. Zwar mußte Spielmacher Markus Baur an Lemgo abgegeben werden, doch sein Ersatz, der 24-jährige Jugoslawe Nebojsa Golic, macht seine Sache bisher hervorragend. Pektovic: "Nebojsa will der Qualität von Markus nachkommen. Er ist schon jetzt Lieblingsspieler in Dutenhofen geworden, und immer weniger Leute reden über Markus." Zudem konnte mit unserem ehemaligen Torhüter Axel Geerken ein Keeper der Spitzenklasse gewonnen werden. Verstärkt hat sich die HSG auch durch Nationalspieler Mirko Bernau (kam aus Bayer Dormagen) und Mirko Naber (Gummersbach). Weitere Infos über das Team unter Kader HSG D/M Wetzlar. Beste Werfer bei Wetzlar sind momentan Golic (35/16 Tore), Khalepo (23) und Monnberg (23/3).
Geerkens Zwischenbilanz ist bei 6:6-Punkten bei vier Auswärtsspielen "eindeutig positiv". Man habe nicht nur um den Klassenerhalt gekämpft, sondern "erfolgreich und richtig gut gespielt. Vor allem Nebojsa Golic hat als Nachfolger von Markus Baur prächtig eingeschlagen und Kreisläufer Roger Kvannli langt auch hinten ordentlich hin", so Geerken in den KN.
In Wetzlar ist Geerken, der im März Papa wird, die klare Nummer eins: "Meistens habe ich komplett durchgespielt. Ich kann also nicht so schlecht gewesen sein. Und als es bei mir in Eisenach nicht lief, habe ich nach 20 Minuten für Waldemar Strzelec Platz gemacht und der hat uns mit zum Sieg verholfen."
Und dann erklärt Axel in den Kieler Nachrichten noch, warum Freitag in Dutenhofen gespielt wird: "Das haben wir schon gemacht, als ich hier vier Jahre in der Zweiten Liga gespielt habe. Wir feiern anschließend gern mit unseren Fans auf dem Parkett. Und das geht Freitags am besten. Da hat man ja das ganze Wochenende noch vor sich." Hoffen wir, daß der THW am Freitag in der Dutenhofener Sporthalle in der anschließenden "dritten Halbzeit" beim "traditionellen Oktoberfest" mit Blasmusik und Weißwurst etwas zu feiern hat...
Lesen Sie auch einen weiteren Bericht über Axel Geerken.
HSG-Trainer Velimir Petkovic gibt sich derweil noch gelassen: "Wichtig ist, daß meine Mannschaft gut drauf ist und gegen Kiel in Abwehr und Angriff rasch zu ihrem Spiel findet. Alles andere ergibt sich." Personelle Probleme hat Petkovic keine: "Andy Klimpke hat noch Schulterprobleme, wird aber auflaufen, alle anderen sind fit". Pektovic hofft "auf ein gutes Spiel" seiner Mannschaft, in der noch "einiges mehr an Potential steckt". Die Marschroute des HSG-Trainers: "Unsere Deckung muß stehen, dahinter brauchen wir einen guten Torwart und so müssen wir ins Spiel kommen. Da ist es mir egal, ob Perunicic, Lozano oder Kokir vor meiner Abwehr auftauchen". Wetzlar wird wahrscheinlich eine 5:1-Deckung spielen.
Uwe Schwenker betont gegenüber der WNZ noch einmal den Schlüsselspiel-Charakter: "Wer Meister werden will, muß in Dutenhofen gewinnen." Wie wichtig dem THW das Spiel ist, sieht man daran, daß der THW schon am Donnerstag per Flugzeug angereist ist. Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Velimir Petkovic: "Es läuft einfach gut." |
Dabei hatte die HSG mit Markus Baur (Lemgo) und Wolfgang Klimpke (Karriereende) ihre beiden wichtigsten Akteure abgegeben. Im Sport1-Interview spricht Velimir Petkovic über den Auftakt, die neuen Stärken der HSG und die Rolle von Baur-Nachfolger Nebojsa Golic.
Axel Geerken fühlt sich in Wetzlar "pudelwohl". |
Er ist einer der Hoffnungsträger der HSG D/M Wetzlar für die neue Saison, HSG-"Macher" Rainer Dotzauer spricht sogar von einer "Integrationsfigur". Axel Geerken gibt sich bescheidener, wenn er auf seine mit einigen Hoffnungen verknüpfte Rückkehr zwischen die Pfosten der HSG angesprochen wird: "Ich erhoffe mir mehr Einsatzzeiten als in den letzten Jahren." Der Wechsel vom THW nach Wetzlar hatte rein sportliche Gründe: "Meine Frau und ich haben uns an der Ostsee wohl gefühlt. Aber als Handballer will man spielen, deshalb war ich unzufrieden mit der Situation", nennt der gebürtige Oldenburger den Hauptgrund für seinen Vereinswechsel.
Auch Großwallstadt und Nettelstedt waren an Axel dran, aber schließlich entschied er sich doch für Wetzlar. Was auch aus pürivaten Gründen nicht das schlechteste war, ist seine Frau Andrea als geborene Klimpke doch die Schwester der Dutenhofener Handballrecken Wolfgang und Andreas Klimpke. "Natürlich spielte die private Komponente eine Rolle. Aber ich habe auch berufliche Chancen gesehen, die sich bereits positiv entwickelt haben", bereut der Steuerfachangestellte zu keiner Sekunde den Abschied aus Kiel. "Vermissen werden wir vielleicht die Nähe zur Ostsee, das war klasse." Ansonsten fühlt sich der neunfache Nationalspieler aber sowohl sportlich, wie auch beruflich und privat pudelwohl.
Jetzt bildet Axel mit Waldemar Strzelec ein routiniertes Torhüter-Duo: "Mit Waldi verstehe ich mich blendend, wir haben einen gesunden Konkurrenzkampf."
Trainer Velimir Petkovic hält große Stücke auf den 1,92 m großen Blondschopf: "Ein guter Torwart macht 40 bis 50 Prozent aus, und Axel ist eine echte Verstärkung auf dieser Position. Er kennt unsere Mannschaft und die gesamte Bundesliga." Geerken soll mit seiner Erfahrung und seinem Auge ein wichtiger Faktor für die neue Spielweise der Grün-Weißen werden und häufig genug zum HSG-Angriff blasen. "Wenn er den ersten langen Pass so spielt, wie er es kann, dann würde uns das zwei, drei leichte Tore ermöglichen", glaubt Petkovic.
Lesen Sie auch einen weiteren Bericht über Axel Geerken.
Sieg Wetzlar: | 3,00 |
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Unentschieden: | 5,85 |
Sieg THW: | 1,35 |
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