Das Zebra-Magazin sprach mit
Magnus Wislander
vor dem ersten Europapokal-Spiel gegen Prule 67 Ljubljana.
Im Interview gab der ehemalige THW-Kapitän über seine
Erwartungen im europäischen Wettbewerb Auskunft und ob er noch eine
weitere Saison beim THW spielen wird.
- Zebra:
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Magnus, wie geht es Dir zurzeit?
- Magnus Wislander:
-
Momentan fühle im mich sehr gut. Meine Fußverletzung ist
schon viel besser geworden als noch vor ein paar Tagen.
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Magnus Wislander schätzt
den EHF-Pokal in dieser Saison als
"sehr stark" besetzt ein.
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- Zebra:
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Ihr habt weniger Spiele als noch im letzten Jahr. Kommt
Dir das entgegen?
- Magnus Wislander:
-
Das kann ich gar nicht genau sagen.
Denn wenn man gut drauf ist und es einfach läuft,
dann ist es eigentlich egal, wie oft man spielt.
Erst wenn man ernsthafte Probleme bekommt, wird es
schwer:
Man hat immer nur wenige Tage für die Erholung und Verletzungen
können gar nicht richtig auskuriert werden.
- Zebra:
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Nach drei spannenden Jahren Champions League in Folge dürft
Ihr diese Saison "nur" EHF-Pokal spielen. Bleibt trotzdem
genug Motivation für die kommenden Aufgaben?
- Magnus Wislander:
-
Doch, das denke ich schon. Selbstverständlich macht es
immer mehr Spaß in der Champions League zu spielen,
denn dieser Wettbewerb hat einfach den höchsten Stellenwert.
Aber ich freue mich auf jedes Europapokalspiel und spiele
immer wieder gern international.
- Zebra:
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Ist Deine Einstellung über die vielen Jahre stets die
gleiche geblieben?
- Magnus Wislander:
-
Ich hoffe, sie ist auch jetzt noch genau die gleiche wie
in den Jahren zuvor: Ich wollte und will immer jedes Spiel
gewinnen. Diese Einstellung prägt mich auch heute noch.
Allerdings muß ich zugestehen, daß man mittlerweile in Spielen,
von denen man weiß, daß man auf einen schlechten Gegner trifft,
nicht mehr immer einhundert Prozent gibt und mit vollem
Engagement zur Sache geht. Aber in wichtigen Spielen wird
man auch weiterhin immer alles geben.
- Zebra:
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Wie stark schätzt Du den EHF-Pokal in dieser Saison ein?
- Magnus Wislander:
-
Sehr stark. Mit den vier oder fünf Topmannschaften ist
der EHF-Pokal fast genauso gut besetzt wie die
Champions League in diesem Jahr. Vielleicht ist die
Leistungsbreite nicht so ausgeprägt, aber in der Spitze
nehmen sich beide Wettbewerbe nicht so viel. Spätestens
im Halbfinale werden auch im EHF-Pokal zum Schluß nur
noch richtig starke Mannschaften vertreten sein.
- Zebra:
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Was weißt Du über Euren Gegner Prule Ljubljana?
- Magnus Wislander:
-
So gut wie gar nichts. Wir haben am Donnerstag beim Training
einiges erfahren. Aber auch so weiß man, wo der slowenische
Handball in der Welt steht. Deswegen werden wir mit Respekt
in dieses Spiel gehen. Als slowenischer Meister gehört Celje
zur absoluten Weltspitze - und dann kann der Zweitplazierte
des Landes auch nicht so schlecht sein.
- Zebra:
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Wie lautet Eurer Minimalziel in diesem Wettbewerb?
- Magnus Wislander:
-
Das kann man nur schwer beschreiben, da der THW Kiel nicht
gesetzt ist. Somit können wir von Anfang an in jeder Runde
auf einen sehr schweren Gegner treffen. Deshalb müssen wir
abwarten, was uns erwartet, und aus jedem Spiel das Beste machen.
- Zebra:
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Wird es Deine letzte Saison in einem europäischen Wettbewerb sein?
- Magnus Wislander:
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Das kann man jetzt wohl noch nicht sagen. Ob es allerdings meine
letzte Saison beim THW Kiel sein wird, ist eine andere Frage.
Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls sehr hoch. Aber ich habe
auch gelernt, man soll nie nie sagen.
Das Gespräch führte Sascha Klahn (living sports).