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12.11.2001 Interview

"Wahrscheinlich meine letzte Saison" - Magnus Wislander im Interview

Das Zebra-Magazin sprach mit Magnus Wislander vor dem ersten Europapokal-Spiel gegen Prule 67 Ljubljana. Im Interview gab der ehemalige THW-Kapitän über seine Erwartungen im europäischen Wettbewerb Auskunft und ob er noch eine weitere Saison beim THW spielen wird.
Zebra:
Magnus, wie geht es Dir zurzeit?
Magnus Wislander:
Momentan fühle im mich sehr gut. Meine Fußverletzung ist schon viel besser geworden als noch vor ein paar Tagen.
Magnus Wislander schätzt den EHF-Pokal in dieser Saison als  "sehr stark" besetzt ein.
Klicken Sie für weitere Infos! Magnus Wislander schätzt den EHF-Pokal in dieser Saison als "sehr stark" besetzt ein.
Zebra:
Ihr habt weniger Spiele als noch im letzten Jahr. Kommt Dir das entgegen?
Magnus Wislander:
Das kann ich gar nicht genau sagen. Denn wenn man gut drauf ist und es einfach läuft, dann ist es eigentlich egal, wie oft man spielt. Erst wenn man ernsthafte Probleme bekommt, wird es schwer: Man hat immer nur wenige Tage für die Erholung und Verletzungen können gar nicht richtig auskuriert werden.
Zebra:
Nach drei spannenden Jahren Champions League in Folge dürft Ihr diese Saison "nur" EHF-Pokal spielen. Bleibt trotzdem genug Motivation für die kommenden Aufgaben?
Magnus Wislander:
Doch, das denke ich schon. Selbstverständlich macht es immer mehr Spaß in der Champions League zu spielen, denn dieser Wettbewerb hat einfach den höchsten Stellenwert. Aber ich freue mich auf jedes Europapokalspiel und spiele immer wieder gern international.
Zebra:
Ist Deine Einstellung über die vielen Jahre stets die gleiche geblieben?
Magnus Wislander:
Ich hoffe, sie ist auch jetzt noch genau die gleiche wie in den Jahren zuvor: Ich wollte und will immer jedes Spiel gewinnen. Diese Einstellung prägt mich auch heute noch. Allerdings muß ich zugestehen, daß man mittlerweile in Spielen, von denen man weiß, daß man auf einen schlechten Gegner trifft, nicht mehr immer einhundert Prozent gibt und mit vollem Engagement zur Sache geht. Aber in wichtigen Spielen wird man auch weiterhin immer alles geben.
Zebra:
Wie stark schätzt Du den EHF-Pokal in dieser Saison ein?
Magnus Wislander:
Sehr stark. Mit den vier oder fünf Topmannschaften ist der EHF-Pokal fast genauso gut besetzt wie die Champions League in diesem Jahr. Vielleicht ist die Leistungsbreite nicht so ausgeprägt, aber in der Spitze nehmen sich beide Wettbewerbe nicht so viel. Spätestens im Halbfinale werden auch im EHF-Pokal zum Schluß nur noch richtig starke Mannschaften vertreten sein.
Zebra:
Was weißt Du über Euren Gegner Prule Ljubljana?
Magnus Wislander:
So gut wie gar nichts. Wir haben am Donnerstag beim Training einiges erfahren. Aber auch so weiß man, wo der slowenische Handball in der Welt steht. Deswegen werden wir mit Respekt in dieses Spiel gehen. Als slowenischer Meister gehört Celje zur absoluten Weltspitze - und dann kann der Zweitplazierte des Landes auch nicht so schlecht sein.
Zebra:
Wie lautet Eurer Minimalziel in diesem Wettbewerb?
Magnus Wislander:
Das kann man nur schwer beschreiben, da der THW Kiel nicht gesetzt ist. Somit können wir von Anfang an in jeder Runde auf einen sehr schweren Gegner treffen. Deshalb müssen wir abwarten, was uns erwartet, und aus jedem Spiel das Beste machen.
Zebra:
Wird es Deine letzte Saison in einem europäischen Wettbewerb sein?
Magnus Wislander:
Das kann man jetzt wohl noch nicht sagen. Ob es allerdings meine letzte Saison beim THW Kiel sein wird, ist eine andere Frage. Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls sehr hoch. Aber ich habe auch gelernt, man soll nie nie sagen.
Das Gespräch führte Sascha Klahn (living sports).


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