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03.02.2002 EM 2002

Schweden läßt sich auch von Island nicht aufhalten - Nun Finale gegen Deutschland

Die Schweden haben ihr wahres Gesicht gezeigt: Im ersten EM-Halbfinale schlug der Gastgeber und Titelverteidiger Island vernichtend mit 33:22 (14:12). Nur eine Halbzeit lang konnte der Außenseiter im Stockholmer Globen vor über 14.000 Zuschauern mithalten, war zeitweise sogar spielbestimmend und zauberte unbeeindruckt von Kulisse und Gegner fabelhaften Handball aufs Parkett. Doch mit zunehmender Spielzeit setzte sich die Klasse der Schweden mehr und mehr durch. Die zweite Hälfte war eine Demonstration in Gelb und Blau, das Ergebnis auch in dieser Höhe völlig verdient.
Die Isländer begannen das Spiel so, wie man sie während der ganzen EM erlebt hatte: Mit viel Schwung, Spielwitz und ohne Respekt vor großen Namen. Die Männer von Gudmundur Gudmundsson bestimmten die Anfangsphase, scheiterten aber mit einigen Großchancen am überragenden Tomas Svensson im schwedischen Tor. Der Favorit fing sich aber und ging in der neunten Minute durch Magnus Wislanders drittes Tor erstmals in Führung - 4:3. Doch Island blieb dran, übernahm angeführt vom Magdeburger Olafur Stefansson wieder die Spielkontrolle.

Ab der 20. Minute sah es dann so aus, als könne sich der Gastgeber absetzen. Über 9:8 (19.) setzten sich die "Bengan-Boys" schließlich durch ein Tor von Thomas Sivertsson auf 12:8 (24.) ab. Doch binnen fünf Minuten kam der Außenseiter wieder zum Ausgleich. Dabei glänzte Stefansson mit zwei Traumanspielen auf Runar Sigtrygsson - 12:12 (29.). Magnus Andersson und Wislander sorgten in einem unglaublich temporeichen Spiel für die knappe Halbzeitführung der Schweden.

Mit weniger Tempo, dafür aber mit einer wesentlich konzentrierteren schwedischen Mannschaft ging es in die zweiten 30 Minuten. Den Isländer war jetzt der Substanzverlust der vielen kräftezehrenden Spiele deutlich anzumerken. Die Fehlerquote ging hoch, die Durchschlagskraft im Angriff hatte deutlich nachgelassen. Die Schweden, bei denen jetzt Kapitän Stefan Lövgren mehr Verantwortung übernahm, setzten sich in der 38. Minute beim 18:13 erstmals auf fünf Tore ab. Trainer Bengt Johansson brachte zur zweiten Halbzeit Peter Gentzel für Svensson. Der Nordhorner sollte die Leistung seines Vorgängers noch übertreffen, parierte elf von 21 Würfen, darunter drei Siebenmeter.

Wenig später dann der Knockout für die tapferen Isländer: Eine schwindelerregende Ballstaffette, die mit einem Doppelpass von Vranjes und Lövgren begann und nach einem doppelten Kempa-Trick schließlich bei Sivertsson endete, brachte das 22:15 (44.). Danach spielten die Schweden wie im Rausch, die Gegenwehr der "Isis" ließ mehr und mehr nach. Andreas Larsson schraubte den Vorsprung der Gelb-Blauen auf einen neuen Höchststand: 25:16 (48.) und zweistellig wurde es dann erneut mit Larsson, der in der 56. zum 30:20 und in der 58. zum 31:21 verwandelte.

Mit 22:33 wurden die Isländer schließlich sicher unter Wert geschlagen - zieht man das gesamte Turnier als Maßstab heran. In diesem furiosen Halbfinale spiegelte das Resultat aber exakt die Kräfteverhältnisse wieder.

(Spielbericht © 2002 Sport1, von Oliver Wittenburg)

Halbfinale: 02.02.02, Sa., 16.00: Schweden - Island: 33:22 (14:12)

Tore für Schweden:
Lövgren (6), Pettersson (6), Wislander (5), Larsson (3) Olsson (3), Vranjes (3), Andersson (2), Frändesjö (2), Sivertsson (2), Boquist (1)
Tore für Island:
Stefansson (6/1), S. Sigurdsson (4), D. Sigurdsson (3), Sigtryggsson (2), G. V. Sigurdsson (2), Bjarnason (1), Johannesson (1), Jonsson (1), Kristjansson (1), Viktorsson (1)
Zuschauer:
14067 (ausverkauft) (Globen, Stockholm)


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