19.03.2002 | Bundesliga |
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Nur sechs Übungsleiter sehen in Spitzenreiter TBV Lemgo auch den neuen Meister. Gleich vier Trainer wollten sich aufgrund der Spannung an der Spitze nicht festlegen. Überraschend wurden der TuSEM Essen und Nordhorn zwar in die engere Wahl genommen, auf sie tippen wollte aber keiner der Trainer.
Nach der Länderspielpause beginnt das letzte Drittel der Saison: Noch elf Spiele (Ausnahme Kiel, zwölf) liegen vor den Top-Klubs. Für die Trainer kommen überhaupt nur noch vier Teams in die Meister-Frage: Der TBV Lemgo, Nordhorn, der THW Kiel und TuSEM Essen. Doch wer macht das Rennen? Es scheint auf ein Duell Lemgo kontra Kiel hinauszulaufen - in dem die Verantwortlichen der 18 Teams Kiel die besseren Chancen einräumen.
"Kiel hat die stärkste Mannschaft und die Schweden sind mental in dieser Situation am stärksten", sagt Christian Fitzek, Trainer von Frisch Auf Göppingen. "Das ist schon fast ein Bayern-München-Syndrom: Der Glaube an den Titel ist in Kiel am größten." Für Bob Hanning von der SG Willstätt gibt es einen einfachen Grund, warum der THW am Ende vorn liegt: "Die Jammern nicht." Hanning spielt auf die Anzahl von Verletzungen an, die Lemgo zuletzt aus der Bahn warfen.
Nordhorns Trainer Kent-Harry Andersson glaubt ebenfalls, dass die Schleswig-Holsteiner schon nach nur einem Jahr Pause wieder dran sind. "Kiel hat die beste Mannschaft und ein gutes Restprogramm. Zum Beispiel spielt der THW noch zu Hause gegen uns", so der Schwede. Auch Konkurrent Essen glaubt an den Kieler Triumph. "Schon vor der Saison hatte ich mich auf Kiel festgelegt. Daran hat sich nichts geändert", so Trainer Juri Schewzow. "Kiel hat ein gutes Restprogramm. Wir werden noch ein Wort mitreden. Aber ich weiß nicht, ob wir schon clever genug für den Titel sind."
Doch während fast die Hälfte der Bundesliga-Trainer auf den THW tippt, sieht Trainer Noka Serdarusic seine Mannschaft nur in der Außenseiterrolle. "Meister wird Lemgo. Wo soll denn der TBV noch verlieren? Lemgo hat das beste Restprogramm. Wir müssen noch nach Magdeburg, Flensburg, Essen, Minden oder Großwallstadt..." So denkt auch TBV-Trainer "Binjo" Tluczynski: "Wir werden Meister. Wir liegen vorn und werden es auch bleiben. Mit Kiel ist sicher noch zu rechnen, und Nordhorn klopft vorn an, aber am Ende werden wir es packen."
Allerdings fällt auf, dass die Tipps pro Lemgo mit Sympathien behaftet sind. So setzten Petre Ivanescu (Gummersbach), Volker Mudrow (Hameln) und Velimir Petkovic (Wetzlar) auch wegen ihrer Verbindungen zum TBV auf die Ostwestfalen. In der Reihe der Unentschlossenen geht die Tendenz zu Kiel. So sieht Flensburgs Coach Erik Veje Rasmussen den THW im Vorteil. Auch Magdeburgs Alfred Gislason nennt Kiel als möglichen Meister - aber nicht Lemgo. Doch alle 18 Trainer glauben an ein "Herzschlagfinale". "Alles ist möglich", so Rasmussen. "Tippen würde ich darauf nicht. Dafür liegen die ersten Vier zu dicht beieinander."
(© 2002 Sport1)
Kent-Harry Andersson, HSG Nordhorn: Kiel hat die beste Mannschaft und ein gutes Restprogramm. Zum Beispiel spielt der THW noch zu Hause gegen uns. Für die HSG ist eine Platzierung zwischen drei und sechs realistisch. Wir haben noch sehr schwere Auswärtsspiele vor uns.
Juri Schewzow, TuSEM Essen: Schon vor der Saison hatte ich mich auf Kiel festgelegt. Daran hat sich nichts geändert. Kiel hat ein gutes Restprogramm. Wir werden noch ein Wort mitreden. Aber ich weiß nicht, ob wir schon clever genug für den Titel sind.
Peter Rost, ThSV Eisenach: Ich glaube, Lemgo, Kiel und Essen haben gute Chancen auf die Meisterschaft. Vieles ist noch möglich. Ich favorisiere aber den THW.
Anders Fältnäs, SG VfL Bad Schwartau: Vor der Saison hatte ich auf Lemgo getippt. Aber nun bin ich skeptisch. Nordhorn hat ein schweres Restprogramm vor sich. Mein Tipp heißt THW.
Bob Hanning, SG Willstätt/Schutterwald: Kiel wird Meister, weil der THW nicht jammert trotz der Belastung.
Christian Fitzek, Frisch Auf Göppingen: Kiel hat die stärkste Mannschaft und die Schweden sind mental in dieser Situation am stärksten. Das ist schon fast ein Bayern-München-Syndrom: Der Glaube an den Titel ist in Kiel am größten. Gegen Lemgo sprechen die vielen Ausfälle.
Holger Schneider, SV Post Schwerin: Kiel macht's. Die Mannschaft ist am ausgeglichensten besetzt und am erfahrensten.
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Noka Serdarusic, THW Kiel: Meister wird Lemgo. Wo soll denn der TBV noch verlieren? Lemgo hat das beste Restprogramm. Wir müssen noch nach Magdeburg, Flensburg, Essen, Minden oder Großwallstadt...
Peter Meisinger, TV Großwallstadt: Viel hängt von Verletzungen in der Schlussphase der Saison ab. Vom Gefühl her heißt mein Favorit Lemgo. Der TBV hat sich immer wieder aufgerappelt nach Pleiten.
Velimir Petkovic, HSG Wetzlar: Mit Kiel, Nordhorn und Essen ist zu rechnen. Aber mein Tipp heißt Lemgo. Sonst würde ich mit Markus Baur einen guten Freund verlieren.
Petre Ivanescu, VfL Gummersbach: Ich glaube an Lemgo - auch weil ich mit vielen Spielern sympathisiere. Kiel hat meinen Respekt, Nordhorn ist mein Geheimfavorit.
Volker Mudrow, SG VfL Hameln: Ich tippe auf Lemgo, weil das mal mein Verein war. Sportlich sind die Ostwestfalen aber gleich auf mit Kiel.
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Alexandr Rymanow, GWD Minden: Ich bin kein Zocker. Es wird einen Vierkampf geben um den Titel - und alle haben eine realistische Chance.
Jens Pfänder, SG Solingen: Das Rennen ist vollkommen offen. Die Mannschaft, die vom Verletzungspech verschont bleibt, wird es schaffen. Dabei gibt es zwei Favoriten in Kiel und Lemgo und zwei Außenseiter mit Nordhorn und Essen.
Alfred Gislason, SC Magdeburg: Nordhorn hat derzeit die besten Karten. Erst dann kommt Kiel, noch vor Essen. Die Entscheidung fällt in der Partie Kiel gegen Nordhorn.
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