Dank seiner Routine und dem nötigen Quäntchen Glück erreichte
der THW Kiel verdient das
Finale im EHF-Cup.
Im rein deutschen Duell gegen die SG Wallau/Massenheim verteidigten die
Zebras am Samstagnachmittag ihr Fünf-Tore-Polster aus dem Hinspiel (siehe
Bericht).
Im
Endspiel kommt es zur Revanche gegen den großen FC Barcelona,
der den Kielern in den vergangenen beiden Jahren jeweils einen dicken Strich durch ihre
Champions-League-Träume machte.
Uwe Schwenker - "Barcelona ist traumhaft für uns" -
hofft, dass diesmal der THW das bessere Ende auf seiner Seite hat.
Sport1 sprach mit dem Manager des
Bundesligisten nach dem
Halbfinal-Rückspiel über die Rivalität mit "Barca",
die deutsch-spanische Rivalität und die Saisonziele des THW Kiel.
- Sport1:
-
Herr Schwenker, Wallau hatte durchaus die Chance,
den Rückstand wettzumachen. Haben Sie erwartet, dass es eng werden könnte?
- Uwe Schwenker:
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Wir hatten das schon erwartet. Wallau hat mit Immel, Hens, Lawrow Leute,
die in der Lage sind in wenigen Minuten vier fünf Tore zu schießen. Aber uns
war auch klar, dass es an der Konstanz fehlt. Es war immer eine Wellenbewegung: Sie
haben immer vorgelegt, wir sind aber wieder rangekommen. Letzlich war ausschlaggebend, dass wir kühlen
Kopf bewahrt haben. Das Ergebnis war am Ende egal.
- Sport1:
-
Was bedeutet das Finale für den THW?
- Uwe Schwenker:
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Das hat natürlich große Bedeutung. Speziell, weil wir zum dritten Mal auf Barcelona treffen und
schon zweimal haben wir verloren. Wir hoffen, dass wir endlich mal in Barcelona anfangen dürfen.
Auch wirtschaftlich ist Barcelona für uns traumhaft. Wir hoffen auf ein volles
Haus und Fernsehübertragungen.
- Sport1:
-
Welche Wertigkeit hat der EHF-Pokal für Sie?
- Uwe Schwenker:
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Die Champions League ist natürlich die lukrativste Klasse, in der jeder spielen will.
Aber der EHF-Cup ist aufgewertet worden. Da haben in dieser Saison Lemgo, Wallau, Kiel,
Barcelona gespielt. Bei einem Finale Kiel gegen Barcelona spielt es ohnehin keine Rolle, ob
es sich um EHF-Pokal oder Champions League handelt. Da sind allein die Namen ausschlaggebend.
- Sport1:
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Einmal mehr raufen sich die deutschen und die spanischen Klubs um die europäischen Titel.
Welche ist denn jetzt die stärkste Liga der Welt?
- Uwe Schwenker:
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Beide sind seit Jahren das Nonplusultra, mit dem Unterschied, dass die Spanier
immer die Champions League gewonnen haben. Barcelona ist das Ausnahme-Team, Portland
San Antonio kam zuletzt stark auf. Es wäre wichtig, dass eine deutsche Mannschaft mal
diese Champions League gewinnt.
- Sport1:
-
Was ist Ihnen wichtiger? Die Meisterschaft oder der EHF-Pokal?
- Uwe Schwenker:
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Die Meisterschaft ist wichtiger. Wir haben allerdings sehr viele angeschlagene Spieler. Wenn ich
jetzt einen Tipp abgeben müsste, würde ich auf Lemgo setzen. Die sind haushoher Favorit.
Wir wollen unsere Außenseiterchance nutzen, auch wenn wir ein sehr schweres Restprogramm haben.
(© 2002 Sport1, das Gespräch führte Andreas Lang)