Aus den Kieler Nachrichten vom 15.08.2002:
Gnadenlos sind sie, die Fahnder der deutschen Doping-Kommission, die den Sumpf der Betrüger und
Selbstverstümmler in deutschen Landen trocken legen sollen. Gestern hielt nicht einmal die
frische Narbe einer vor 20 Stunden erfolgten Knie-Operation den Abgesandten des Deutschen
Sportbundes (DSB) auf, seine unangemeldete Dopingkontrolle bei THW-Kreisläufer
Sebastian Preiß ordnungsgemäß auszuführen. "Da war ich doch ein
bisschen überrascht", staunte Kiels Youngster über den unerwarteten Besuch wenige Stunden nach
der erfolgreich verlaufenen Arthroskopie.
Das "kleine Geschäft" war dann trotz Narben-Schmerzen schnell erledigt, der vom DSB geschickte Mann
zog zufrieden mit seiner "Beute" von dannen. Er wisse nicht, ob bei der Narkose oder später
Medikamente verabreicht worden seien, die auf dem Index stünden, gab
Sebastian Preiß zu Bedenken. Selbstverständlich habe er dem
Herrn aber von der gerade erfolgten OP erzählt. Gut gelaunt war der 21-Jährige trotzdem.
Das Ergebnis der Kniespiegelung hatte wie berichtet nur einen unwesentlichen Knorpelschaden ergeben,
der sofort behoben wurde. "Darüber bin ich natürlich sehr froh", sagte
Preiß. Die Zwangspause wird ca. drei Wochen dauern.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.08.2002)