12.09.2002 | Karlchen |
Aber abgerechnet wird zum Schluss, und jetzt geht es ja erst einmal um den Beginn. Wie sagt doch ein kluger Philosoph: der Anfang ist das Versprechen schlechthin, er kann verführen wie nichts sonst. Und zu den verführerischen Zebras gehort auch ein neuer Vierbeiner: recht groß, mit so einem spitz-bübischen Grinsen im Gesicht und mit Ohren, deren Segeleigenschaften ihm hoffentlich viel Rückenwind geben, bei seinem ersten Auftritt im abenteuerlichen Fahrwasser der Handball-Bundesliga.
Tja, BB kennen wir, Brigitte Bardot (ware in den Sechzigern wohl auch ein viel umjubelter Einkauf gewesen), oder CC, Claudia Cardinale (erinnert an die "italienischen Momente" im Leben). Initialen, die für ein bestimmtes Markenzeichen stehen. Nun kommt hoffentlich ein Neues dazu: DD, Davor Dominikovic. Der 2,03-Mann aus Kroatien ist der einzige Neuzugang, den Noka für diese Saison von seiner Safari mitgebracht hat - wenn nicht doch noch ein Gelb-Blauer in Schwarz-Weiß eingekleidet wird...
Bisher hat sich jedenfalls kein anderer Verein so sparsam gegeben. Angst haben müssen wir trotzdem nicht: Zum einen hat die Kieler Zebraherde schon bewiesen, wie viel Substanz sie hat, und zum anderen ist das ja auch ein Zeichen fur gesundes Wirtschaften. Den Beweis für das Gegenteil hat im vergangenen Jahr die HSG Nordhorn geliefert. Mit Geld geschludert, mit leeren Taschen auf Einkaufstour gegangen, Schulden gemacht und am Ende ist doch nicht heraus gekommen. "Quo vadis, Nordhorn?" mochte man fragen. Denn dort droht schon wieder das Chaos, die besten Spieler sind fort, und Julio Fis, unser ehemaliges Zebra, zog das rote Trikot dann doch nicht an. Dabei hätten gerade die Nordhorner den "Kubanischen Hammer" dringend nötig gehabt, um ihr marodes Vereinsgefuge zusammen zu zimmern. Schade, wenn sich die THW-Gegner schon vor der Saison selbst ein Bein stellen.
Aber was kümmert uns beim Anfang der neuen Saison der Rest der Liga? Wir hoffen einfach auf tolle Spiele. Und wenn dann vielleicht doch einiges schief geht, sich einige Spieler verletzen, dann murmeln wir mit Nietzsche: "Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens." Und denken an so ein Ende wie in der vergangenen Spielzeit - als aus "der Tiefe der Tabelle" der THW das Ruder in Richtung Meisterschaft herumriss. Daran lässt es sich gut erinnern. Also: Hoch der schwarz-weiße Vorhang, die Manege frei für viele spannende 60 Spielminuten.
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