10000 Fans sagten "Danke Max!" © TD

Lasershow. © TD

Es war ein Handballfest, bei dem vor Beginn schon die jungen und älteren Autogrammjäger zu ihrem Recht kamen. Nicht nur die THW-Mannschaft, auch die in die Weltauswahl eingeladenen Stars wie Kretzschmar, Vranjes oder Richardson signierten eifrig. Zum stark besetztenden Gästeteam gehörte auch Nenad Perunicic, der nach dem endlich ausgestandenen Transferstreit (siehe Sonderbericht) in der Halle sehr freundlich begrüßt wurde. Auch die Prominzenz der Handballoffiziellen gab sich die Ehre, so beispielweise IHF-Präsident Dr. Hassan Moustafa (Ägypten) und EHF-Präsident Staffan Holmqvist (Schweden).

Magnus Wislander: "Seine" Nummer zwei wird nicht mehr vergeben. © TD

Riesenapplaus brandete auf, als THW-Hallensprecher Rolf Körting verkündete, daß der THW zu Ehren von Max in Zukunft seine Nummer "2" nicht mehr vergeben werde. Außerdem erinnert ein bedrucktes Tuch mit Bild und Trikot, das unter der Decke der Gegengeraden befestigt wurde, für immer an den großen Handballer. Nach Lasershow und Videopräsentation, die die Stationen des Schweden beim THW zeigte, lief der "alte Schwede" im Licht der Scheinwerferspots endlich ein, es gab stehende Ovationen für Wislander und lange "Magnus, Magnus"-Rufe.

Nikolaj Jacobsen warf einen Siebenmeter. mehr vergeben. © TD

Dann legten die sichtlich gutgelaunten Handballcracks munter los. Die Weltauswahl beeindruckte in der ersten Viertelstunde mit zwei Kempa-Trick-Toren, der eigentlich noch in der Reha befindliche Nikolaj Jacobsen durfte auf Verlangen der Fans einen Siebenmeter bekannt trickreich verwandeln.

Mit seinem Tor zum 9:9 markierte unser "alter Schwede" dann seinen ersten Treffer in seinem Spiel, es sollten noch zehn weitere folgen. Tolle Stimmung verbreitete derweil der THW-Fanclub "Zebrasprotten", der mit 150 Mitgliedern in einem Fanblock auf der Geraden für tolle Handball-Atmosphäre sorgte. In der Halbzeit, Pausenstand 20:19 für die Weltauswahl, gab's dann noch ein Weitwurfduell zwischen Mattias Andersson und Torwartlegende Andreas Thiel, das der "Hexer" für sich entschied.

Auch im zweiten Durchgang dufte das Publikum einige tolle Leckerbissen goutieren. Das vielleicht schönste Tor des Spiels war das 26:25 nach doppeltem Kempa von Vranjes über Hjermind auf Perunicic, das witzigste jedoch sicher der Treffer von Max, der zunächst an Peter Gentzel scheiterte, doch dann - 50 Zentimeter von der Torlinie entfernt stehend - "sicher" einlochte. Unter allgemeinem Grinsen entschieden die gut aufgelegten Unparteiischen Becker / Hack auf "Tor", das war das 30:30.

Max auf seiner Ehrenrunde. © TD

Seinen Höhepunkt hatte die launige Partie dann in der 58. Minute als Magnus Wislander - sehr schön inszeniert - nach einem "Foul" eine "doppelte rote Karte" sah. Nun war der Zeitpunkt gekommen, Magnus Wislander verließ zum letzten Mal das Kieler Handballparkett. Unter riesigem Jubel und mancher verdrückten Träne umrundete der Schwede das weite Rund, um bis zum Abpfiff (41:40 für die Weltauswahl) zu warten.

Bester Werfer beim THW war Magnus Wislander (elf Tore), für die Weltauswahl waren Ahlm (7) und Perunicic (6) am erfolgreichsten.

Nach einem "Danke Max!"-Feuerwerk bestiegen Magnus, seine Frau Camilla und seine Kinder Therese, Veronica und Daniel das Podium. Der Kieler Oberbürgermeister Norbert Gansel pries den "großartigen Athleten, großartigen Handballer und großartigen Menschen" Magnus Wislander und schenkte ihm neben der Verdienstmedaille der Stadt Kiel und einem Modell des Kieler Rathausen - inklusive des wohl bekannten Rathausbalkons - ein eingerahmtes Stück des original Kieler Hallenparketts.

Auch der Provinzialvorstandvorsitzende Roland Reime ("Max war durch sein Verhalten immer ein Vorbild für die Jugend") reihte sich in Reihe der Schenkenden mit einem "lebenslänglichen Greenfee des Golfclubs Uhlenhorst" ein. Ein besonderes Geschenk überreichte dann der THW-Gesellschafter Dr. Georg Wegner: Neben einer "ganzen Anzahl" von Freifahrten mit der Stena Line gab's für Wislander die Originalmeisterschale. Wegner: "Wir verlieren mit Dir unseren wertvollsten Spieler. Als Geschenk wollen wir Dir daher das Wertvollste mitgeben was wir in dieser Saison gemeinsam gewonnen haben." Das hatte sich der Schwede schon vergangenes Wochenende auf dem Rathausbalkon gewünscht.

Magnus Wislander: "Für mich und meine Familie waren es zwölf wunderschöne Jahre hier in Kiel." © TD

Dann ergriff Magnus Wislander das Mikrofon:

Daß Ihr alle hier seid, daß die Ostseehalle ausverkauft ist für solch ein Spiel, das ist unglaublich.

Als ich 1990 hier das erste Mal einlief, hatte ich ein Gefühl wie ein kleines Kind, ich war ganz nervös und habe wohl auch ein wenig "Scheiße gebaut" im Spiel... Heute bin ich doch ein wenig älter und kein kleines Kind mehr, aber doch fühle ich mich wieder so.

Für mich und meine Familie waren es zwölf wunderschöne Jahre hier in Kiel. Wir haben uns immer wohl gefühlt. Das haben wir Euch zu verdanken, doch einer Person ganz besonders: Unserem Babysitter!

Ich möchte mich auch bei der Mannschaft und bei meinen Gästen bedanken und bei allen, die ich vielleicht jetzt vergessen habe.

Ich wünsche Euch allen einen super Sommer! Ich werde jetzt erst mal ganz lange Urlaub machen. Tschüss und vielen Dank! Wir sehen uns wieder!

Magnus Wislander: "Für mich und meine Familie waren es zwölf wunderschöne Jahre hier in Kiel." © TD

Dann versank der Schwede mitsamt seiner Familie in einem schwarz-weißen Luftballon-Meer. Camilla Wislander: "Unfaßba, ein ungemein beeindruckendes Erlebnis. Um das zu verarbeiten, benötige ich sicher einige Tage. Für den 10. Juni ist die Rückkehr der Familie nach Göteborg geplant.

Am Abend wartete dann noch in der MAX-Music-Hall, wo die große Abschiedsparty stieg, ein ganz besonderes Geschenk auf den Schweden: THW-Fan Frank Henke überreichte ihm die über 400 Gästebuch-Einträge seiner "Danke Max!"-Webseite als gebundenes Buch.

Aus den Kieler Nachrichten vom 3.6.2002:

Zebras auch auf der Bühne meisterlich

Nach der Ostseehallen Gala fand die Wislander-Abschieds-Feier ihre Fortsetzung im Kieler "MAX". Über 1200 Fans und geladene Gäste hatten ihren Spaß. Höhepunkt des Abends war der Lieder-Wettstreit von drei Zebra-Gruppen. Klaus-Dieter Petersen sang im Indianer-Outfit als Mitglied der Village People, und die THW-"Schweden-Fraktion" gab Abba zum Besten. Staffan Olsson und Stefan Lövgren doubelten Agnetha und Annafried. Max und Camilla Wislander amüsierten sich im geschenkten Strandkorb.

Foto-Impressionen

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Abschied von Max: Glückliche Autogrammjäger mit "Kretzsche".		Abschied von Max: Glückliche Autogrammjäger mit "Pitti".		Abschied von Max: Lasershow.		Abschied von Max: Feuerwerk beim Einlaufen.
01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes
Abschied von Max: Feuerwerk beim Einlaufen.		Abschied von Max.		Abschied von Max: "Tschüss Max!"		Abschied von Max.
01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes
Abschied von Max: Danke an die Fans!		Abschied von Max: Foto mit den Schiris...		Abschied von Max: Vor dem Anpfiff.		Abschied von Max: Lövgren trifft.
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Abschied von Max: Jacobsen verwandelt einen Siebenmeter.		Abschied von Max: Ehrenrunde.		Abschied von Max: Ehrenrunde.		Abschied von Max: Abschied.
01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes
Abschied von Max: Feuerwerk.		Abschied von Max: Feuerwerk.		Abschied von Max: Max wird von OB Gansel verabschiedet.		Abschied von Max: Max bedankt sich bei den Fans.
01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes		01.06.2002 © T. Drewes
Abschied von Max: Max im schwarz-weißen Ballon-Meer.
01.06.2002 © T. Drewes