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29.05.2002 Mannschaft

Trainer Noka Serdarusic: Oft genügte nur ein Blick

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.5.2002:

Magnus Wislander heuerte 1990 beim THW an, drei Jahre später folgte Noka Serdarusic. Das Zusammenwirken des großen Trainerstrategen mit dem genialen Regisseur ließ den THW zum erfolgreichsten Bundesliga-Klub des letzten Jahrzehnts heranreifen. Training, Spiele, Reisen zu Auswärtsspielen: Es gab kaum einen Tag, an dem Serdarusic und Wislander nicht zusammen waren. Noka Serdarusic kennt seinen "Max" aus dem Effeff. Für die Kieler Nachrichten beschreibt der THW-Coach den "Welthandballer des Jahrhunderts".
Max und Noka - Abschied mit Tränen.
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Ich werde immer wieder gefragt, was Magnus Wislander als Spieler besonders ausgezeichnet hat. Meine Antworten fallen dann stets in Superlativen aus. Für mich ist Max das Idealbild des kompletten Handballspielers. Ein großer Abwehrstratege, ein genialer Regisseur und perfekter Kreisläufer. Wislanders weitere überragende Stärken sind Handballverstand und Schlitzohrigkeit. Bekanntlich wurde Magnus im letzten Jahr zum "Welthandballer des Jahrhunderts" gekürt. Eine Wahl über so einen langen Zeitraum zu treffen, ist schwer. Aber ich selbst habe mehrere Handballgenerationen kennen gelernt, bin viel herumgekommen und habe viel gesehen. Deswegen kann ich mir wohl ein schlüssiges Urteil erlauben. Und ich sage: Es hat den Richtigen getroffen: Max ist der Beste.

Das Besondere an dem Zusammenspiel von Max und mir war wohl, dass wir uns im Spiel auch ohne Worte verstanden haben. Oft reichte ein Blick, und wir beide wussten, was zu tun war. Max war als Mittelmann im besten Sinne des Wortes der verlängerte Arm des Trainers auf dem Parkett.

Am Menschen Magnus Wislander gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Max ist wie alle Schweden in unserem Team: Sie verlieren nie die Bodenhaftung. Außerdem hat er meistens gute Laune und ist für jeden Spaß zu haben. Er ist zwar ein Weltstar des Handballs, aber Starallüren sind ihm völlig fremd. Innerhalb der Mannschaft sowieso. Wislander verkörpert den Mannschaftsspieler schlechthin. Der Erfolg des Teams steht für ihn ganz vorne an.

Magnus Wislander wird uns fehlen. In seine Rolle muss erst jemand hineinwachsen. Wir hoffen alle, dass es jemand schafft, aber es dürfte sehr schwer werden. Max war in jeder Hinsicht ein Riese. Er hat der Mannschaft in allen Situationen Sicherheit verliehen, selbst wenn er mal einen schwächeren Tag erwischt hatte. Wenn Magnus Wislander da war, hatten die anderen Spieler immer das Gefühl: Uns kann nichts passieren.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.5.2002)


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