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04.12.2002 Mannschaft / Medien

Kieler Nachrichten: Florian Wisotzki ein Jahr beim THW

Aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2002:

Das Debüt beim deutschen Handballmeister liegt fast ein Jahr zurück: Am 14. Dezember 2001 streifte der gebürtige Flensburger Florian Wisotzki das Zebra-Trikot zum ersten Mal über. Der Startschuss ins große Handball-Abenteuer fiel für den 21-Jährigen gegen Dinamo Bukarest ausgerechnet im Europapokal auf internationalem Parkett.
Florian Wisotzki blickt auf ein aufregendes Jahr beim THW zurück.
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Wisotzki blickt auf ein aufregendes Jahr zurück. Im April gab es den Europacup-Triumph gegen den FC Barcelona, einen Monat später stand er auf dem Balkon des Kieler Rathauses und feierte zusammen mit seiner Mannschaft und 20.000 begeisterten Handballanhängern die deutsche Meisterschaft. Der einzige "echte" Schleswig-Holsteiner im THW-Starensemble tritt den Beweis an, dass auch der deutsche Nachwuchs den Durchbruch beim erfolgreichsten Verein des letzten Jahrzehnts schaffen kann. Er habe es aber nur fast geschafft, schränkt Florian Wisotzki ein und tritt selbst auf die Euphoriebremse. Zur großen Handball-Welt zähle er sich erst, "wenn ich dauerhaft auf gutem Niveau spielen kann. Davon bin ich jedoch noch ein gutes Stück entfernt."

Seine Fähigkeit zur Selbstkritik bewertet Trainer Noka Serdarusic als besondere Stärke. Florian sei intelligent genug, zu beurteilen, welchen Stellenwert er in der Mannschaft besitze, sagt Serdarusic. "Noch ist er kein Spieler, der in der Bundesliga große Akzente setzen kann. Ihm fehlt die Konstanz. Daran muss er noch hart arbeiten." Eine Forderung, der der gelehrige Schüler ohne Aufforderung nachkommt. Abseits vom normalen Trainingspensum legt Florian Wisotzki täglich Sonderschichten ein, um den Anschluss zu finden. Das Privileg, neben Weltklasseleuten zu spielen und von ihnen zu lernen, weiß er zu schätzen. So erschien ihm einer wie Stefan Lövgren einst unerreichbar. "Heute spiele ich mit ihm zusammen. Es ist fast wie im Traum."

Auch privat hat Florian Wisotzki sich in Kiel eingerichtet. Er wohnt in der Holtenauer Straße und studiert seit September Sportwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität. Sein Berufswunsch lautet Sport-Ökonomie. "Man muss schließlich auch an das Leben nach dem Handball denken." Das hat er in fast kompletter Länge noch vor sich. Am liebsten weiter mit den Zebras. "Da stimmt über Mannschaft, Umfeld und Trainer eigentlich alles", sagt er. Ob's tatsächlich nach Vertragsende am 30. Juni 2003 beim THW weitergeht, entscheidet sich vor Weihnachten. Sein Trainer macht ihm Mut: "Ich gehe davon aus, dass wir zusammen bleiben", sagt Noka Serdarusic.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 4.12.2002)


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