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23.12.2002 Mannschaft

Einmal werden wir noch wach...

Weihnachtszeit - Zeit der Ruhe und Besinnung. Kekse backen, Glühwein trinken und entspannt das fast vergangene Jahr Revue passieren lassen. Ganz so leicht fällt dies den Spielern des THW sicherlich nicht, werden sie doch von einer "englischen Woche" in die nächste geschickt. Statt Bummeln auf dem Weihnachtsmarkt ist für die Zebras eher Training, Videoanalysen und schließlich lange Bus- oder Flugreisen angesagt. Da mag sich doch manch einer fragen, kriegen die von Weihnachten überhaupt etwas mit? Wie feiern unsere Handball-Stars das Weihnachtsfest? Wir haben uns für ZEBRA unter die Herde gemischt und ein bisschen umgehört.
Setzt sich ""ne rote Mütze auf":  Pitti.
Setzt sich "'ne rote Mütze auf": Pitti.
"Pitti" Petersen scherzte gut gelaunt nach dem 34:20-Erfolg gegen den ThSV Eisenach: "Ich feiere Weihnachten auf amerikanische Art: Ich gehe mit der ganzen Familie zu McDonalds, setze mir 'ne rote Mütze auf, bestelle mir 'nen Hamburger und 'nen Cheeseburger und dann feiern wir Weihnachten." Und in echt? "Wir sind bei uns zuhause mit meinen Eltern und Schwiegereltern. Dann werden wir am 24. schön feiern, am 25. haben wir bereits zweimal Training und alles ist auch schon wieder vorbei." Ob er denn auch schon alle Geschenke beisammen habe, wollten wir wissen: "Ich habe noch nicht ein einziges Weihnachtsgeschenk gekauft", gibt der Familienvater zu.

In der Frage der Geschenkepräsentation gibt sich der Abwehrhühne abgeklärt, recht gut könnten wir ihn uns als weißbärtigen Weihnachtsmann vorstellen. "Mensch, es gibt doch 'nen richtigen Weihnachtsmann! Da muss ich mich doch nicht verkleiden. Wenn ich zuhause als Weihnachtsmann ankomme, sagt meine Tochter Marthe zu mir: Ej Papa, was willst Du denn hier? Also, da muss man schon ein bisschen schlauer sein und einen holen, den sie nicht kennt."

Unfreiwillig mehr Zeit zur Verfügung haben die beiden Verletzten Staffan Olsson und Demetrio Lozano. Die Innenbanddehnung von Staffan verheilt zwar recht gut, mehr als einfaches Laufen mit der Mannschaft ist für den 38-jährigen Schweden aber noch nicht drin. Mit dem eigenen Geschenkeeinkauf stehe er zwar gut davor, ganz oben auf seinem eigenen Wunschzettel steht jedoch der Wunsch nach der WM-Teilnahme im Januar in Portugal. "Erstmal abwarten und fit werden" lautet seine Devise, doch bei einem normalen Heilungsverlauf rechne er schon mit dem Einsatz im schwedischen Nationalteam. "Weihnachten werde ich hier in Kiel mit meiner Familie feiern", erzählt der Vater von zwei Kindern (9 und 12 Jahre) und fährt fort: "Der Heiligabend unterscheidet sich in Schweden nicht allzu sehr vom deutschen. Es gibt aber traditionelle Gerichte wie z.B. 'Julskinka', ein speziell zubereiteter Weihnachtsschinken" (für die Freunde schwedischer Rezepte: erst gepökelt, später gekocht und dann mit selbst- gemahlenem Senf gebacken). Eben wie "Pitti" gedenkt "den Gamle" ("Der Alte") sich nicht als Weihnachtsmann zu verkleiden. "Ich glaube, meine Kinder sind zu alt dafür, das wäre zwecklos", amüsiert er sich über diese doch recht lustige Vorstellung.

Ähnlich viel ungeliebte Zeit für Weihnachtsvorbereitungen hat unser Langzeitverletzter Demetrio Lozano. Zu seinem Verletzungsstand sagt der 27-jährige: "Es wird mit jedem Tag besser, ich habe im letzten Monat eine kleine Operation hinter mir und arbeite seitdem jeden Tag mehrere Stunden in der Reha mit den Physiotherapeuten an meiner Fitness. Außerdem mache ich Aquajogging, kriege Massagen, das volle Programm." Im Februar hofft der sympatische Spanier wieder selber mitanpacken zu können und hat auch schon ein Ziel vor Augen: "Das Wichtigste ist für mich, dass ich Anfang März zum Champions-League-Viertelfinale wieder voll einsteigen kann." Bis dahin ist es zwar noch eine Weile hin, im Warten ist "Deme" jedoch geübt, schließlich wird Heiligabend in Spanien erst am 6. Januar, dem Tag der "Heiligen drei Könige" gefeiert. "Solange muss ich halt noch abwarten."


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