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28.12.2002 WM 2003 / Interview / Nationalmannschaft

Henning Fritz im Interview: "Kann bis ganz nach oben klappen"

Henning Fritz im ZEBRA-Gespräch über die bevorstehende WM und den Wirbel um die WM-Vergabe 2005.
Mit über 100 Länderspielen zählt Henning Fritz zu den großen Stützen in der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Im Tor der Auswahl von Trainer Heiner Brand ist er die Nummer eins. Nach den EM-Erfolgen mit der Bronzemedaille 1998 in Italien und der Silbermedaille 2002 in Schweden hofft das DHB-Team jetzt auf ähnliche Platzierungen bei der kommenden Weltmeisterschaft. Im ZEBRA-Gespräch äußert sich Henning Fritz zur Stimmung im deutschen Team.
Zebra:
Henning, die Weltmeisterschaft in Portugal steht vor der Tür und die deutsche Nationalmannschaft zählt zu den Topfavoriten. Siehst Du das ähnlich?
Henning Fritz:
109 Länderspiele für Deutschland: Henning Fritz.
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Ich sehe uns nicht unbedingt selbst als Favorit. Ich werde in dieses Turnier wie in jedes andere auch hineingehen. Vielleicht wird sich die Situation vor Ort mit der Nationalmannschaft etwas verändern, noch konzentriere ich mich jedoch ganz auf das, was momentan hier ansteht. Trotzdem ist es natürlich eine gewisse Auszeichnung, zu den Favoriten gezählt zu werden. In den letzten Jahren waren wir immer weit mit vorn, doch Favorit sein und dann wirklich vorn dabei zu sein sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Zebra:
Wie ist es um die Stimmung in der deutschen Nationalmschaft selbst bestellt?
Henning Fritz:
Sehr positiv. So wie sich die Mannschaft derzeit zusammensetzt, spielt sie jetzt schon sehr lange zusammen. Und wir sind von unseren Altersproblemen weg. Der Lemgo- Block ist natürlich besonders gut eingespielt und zudem momentan besonders erfolgreich. Wenn sie dieses Niveau halten können und wir die Mannschaft mit durch die übrigen Spieler ähnlich ergänzen können, dann kann es wirklich bis ganz nach oben klappen.
Zebra:
Wie schwer wiegt noch immer das unglücklich verlorenen Endspiel um die Europameisterschaft in den deutschen Köpfen?
Henning Fritz:
Eigentlich gar nicht mehr. Mitllerweile haben wir soviele Spiele absolviert, dass diese Dinge mittlerweile verdrängt worden sind. Das ist bei uns kein Thema mehr.
Zebra:
Zuletzt sorgte die Vergabe der WM 2005 nach Tunesien für reichlich Wirbel und Zündstoff. Der DHB-Präsident Ulrich Strombach sprach zwischenzeitlich sogar von WM-Boykott. Belastet soetwas die Spieler?
Henning Fritz:
Nein, das nicht. Aber ich kann es ehrlich nicht ganz nachvollziehen. Ich kenne zwar nicht die ganz genaue Verfahrensweise - erst waren jedenfalls nur Russland und Deutschland im Gespräch, und dann wurde die WM plötzlich an eine dritte Nation vergeben. Dabei hätte es eine bessere WM als in Deutschland nicht geben können: Wir haben die Infrastruktur, die großen Hallen und die stärkste Liga der Welt.
(Das Gespräch führte Sascha Klahn (living sports).)


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