03./04.02.2002 - Letzte Aktualisierung: 04.02.2002 | EM 2002 |
Großes Foto-Update |
Nach toller Parade von Henning Fritz, der ein großartiger Rückhalt war, schaffte Dragunski vom Kreis die erstmalige DHB-Führung zum 14:13, dem gleichzeitigen Pausenstand. Nach Wiederanpfiff waren es weiter die Gäste, die nun den Ton angaben, Deutschland führte mit 16:15 (35.) und konnte sogar auf 18:16 (40.) erhöhen. Nach einem Doppelschlag von Dragunski gelang sogar die Drei-Tore-Führung zum 20:17 (43.), die Sensation schien greifbar nahe, doch Schweden gelang in der 48. Minute der 20:20-Ausgleich.
Nachdem der deutschen Mannschaft noch einmal die Führung gelang (21:20, 50.), drehten die Hausherren mit 14000 Fans im Rücken die Partie zu ihrer 25:22-Führung (54.) um, keiner gab mehr einen Pfifferling auf die DHB-Sieben. Doch die kam mit Pauken und Trompeten zurück. Nach dem 25:25-Ausgleich durch Stefan Kretzschmar (56.) schaffte Florian Kehrmann die 26:25-Führung (59.), doch noch waren 140 Sekunden zu spielen, 140 Sekunden, die dramatisch wurden.
Nachdem Schweden den Ball verlor, kamen die Gastgeber nach umstrittenem Stürmerfoul von Frank von Behren 35 Sekunden vor dem regulären Ende erneut in Ballbesitz. Nach Auszeit von Schweden-Trainer Bengt Johansson hatten die Hausherren noch 16 Sekunden Zeit, die Verlängerung zu erzwingen. Fünf Sekunden später erhielt Klaus-Dieter Petersen eine umstrittene Zeitstrafe, 59:49 zeigte die Hallenuhr. Sechs Sekunden später besorgte Staffan Olsson den 26:26-Ausgleich, doch Florian Kehrmann traf im Gegenzug von der Mittellinie ins leere schwedische Tor. Zu früh gefreut, denn die mazedonischen Unparteiischen Nachevski/Nachevski hatten das Spiel noch nicht freigegeben - eine mehr als umstrittene Entscheidung. So mußte die Verlängerung entscheiden.
Nach 27:27 (62.) zog Schweden durch Lövgren (Siebenmeter) und Olsson auf 29:27 (65.) davon, Baur verkürzte auf 28:29, doch als Vranjes und erneut Lövgren auf 31:28 erhöhten, war die Partie entschieden. Nach 33:29-Führung der Schweden gelang der todtraurigen DHB-Auswahl nur noch Ergebniskosmetik zum 31:33-Endstand.
Glückwunsch an unsere Schweden Stefan Lövgren, Magnus Wislander, Staffan Olsson und Johan Pettersson zum Titel! Glückwunsch aber auch an Klaus-Dieter Petersen und Henning Fritz zur Silbermedaille - ihr habt unglaublich gespielt!
Das Spiel um Platz drei gewann Dänemark mit 29:22 (13:11) gegen Island.
Fotos vom Spiel folgen am Montag!
Ich habe heute zwei Sieger gesehen: Die Schweden und unsere Mannschaft. Schweden gegen Deutschland ist dazu aus THW-Sicht das Traumfinale schlechthin. Aber jetzt geht es darum, den sportlichen Faden auch auf Verbandsebene aufzunehmen und das Produkt Handball entsprechend zu verkaufen.
Die deutsche Mannschaft hat mit Abstand ihre beste Leistung im Turnier geboten und stand kurz davor, den Titel zu gewinnen. Als THW-Trainer freue ich mich natürlich, daß sechs meiner Spieler in diesem guten Finale gestanden haben. Wir haben alle gesehen, daß die deutsche Mannschaft eine hohe Qualität besitzt.
Einer der überragenden Spieler in unserem Team war über die gesamte Turnierdauer Klaus-Dieter Petersen. Was "Pitti" geackert hat, daß war großartig. Dafür gibt es nur ein Wort: Weltklasse.
Unser Block stand, Staffan stieg hoch, der Wurf kam in die freie Ecke. Und ich kam nicht mehr ran. Den hätte ich haben müssen.
Als wir in der Schlußminute hinten lagen und die Deutschen Ballbesitz hatten, glaubte ich nicht mehr an eine Wende. Aber dann hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite.[Zum vermeintlichen Siegtreffer der Deutschen:]
Kehrmann hat ein Tor gemacht, und ich habe erstmal geglaubt, dass es ein Tor ist. Und dann kamen die Schiris zurück und haben gesagt, dass es kein Tor war, weil Petterson im Kreis war. Ich wusste nichts von dieser Regel. Es ist das erste Mal, dass ich so was erlebt habe. Aber jetzt weiß ich Bescheid.
Mein größter sportlicher Erfolg nach dem ersten WM-Gewinn 1990. Ein ganz bewegender Moment.
Einige freuen sich, einige freuen sich nicht. Ich freue mich nicht, denn für mich zählt nur der Sieg. Wir haben wieder guten Handball gespielt und haben nichts davon.Wir haben das letzte Tor geworfen, aber das wurde nicht anerkannt. Vielleicht hatten sie die deutsche Hymne nicht da. Wir gehen jetzt zum Bankett und lassen weiter die Beweihräucherung des Europäischen Handball-Verbandes über die guten Schweden über uns ergehen.
Auch die Deutschen hätten den Sieg verdient gehabt.
Die Sport1-Einzelkritiken der THW-Spieler:
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Stefan Lövgren - Schwedens Kapitän. | Staffan Olsson erzwang die Verlängerung. | Henning Fritz - mit Irokesenfrisur. | Abwehrchef Klaus-Dieter Petersen mit Volker Zerbe (links). | |||
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Petersen und Wislander schenkten sich nichts. | Henning Fritz war wieder ein großer Rückhalt. | Johan Pettersson trifft gegen Henning Fritz. | Petersen und Wislander. | |||
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Olsson und Lövgren jubeln. | Stefan Lövgren. | Stefan Lövgren. | Staffan Olsson. | |||
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Magnus Wislander: Bester Spieler dem EM 2002. | Deutschland: Nur Silber. | Schweden im Goldrausch. | Schweden im Goldrausch. | |||
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Lövgren mit der Schale, links Wislander. | Lövgren mit der Schale. | |||||
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