Aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2003:
Es war nur noch Formsache und eine Frage der Gesundheit. Gestern unterzeichnete der schwedische Rückraumspieler
Martin Boquist den zuvor vereinbarten Drei-Jahresvertrag beim Handball-Bundesligisten THW Kiel. Zuvor musste
Boquist den obligatorischen Gesundheitscheck bei
Dr. Detlev Brandecker über sich ergehen lassen. Nach
einstündiger Untersuchung und anschließender Kernspintomografie der Knie gab Kiels Mannschaftsarzt grünes Licht
für die Verpflichtung
Boquists. Die KN sprachen mit dem schwedischen Nationalspieler.
- Kieler Nachrichten:
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Herr Boquist, Sie hatten außer von Kiel auch andere Angebote aus
der Bundesliga, u.a. aus Flensburg und Hamburg. Warum haben sie sich für
den THW entschieden?
- Martin Boquist:
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Seit Jahren schon sind Kiel und Barcelona außerhalb der
Grenzen Deutschlands die wichtigsten Adressen im Handball. Diese
Mannschaften kennt man, dort wollen alle Handballer spielen. Das gilt
auch für mich. Die Halle, das Umfeld, die vielen Zuschauer. Kiel ist
außerdem ein sehr professionell geführter Klub. Mein Ziel ist es zudem,
mich als Handballer weiter zu entwickeln. Ich glaube, da bin ich beim THW
und seinem Trainer genau an der richtigen Adresse. All das zusammen hat
den Ausschlag gegeben.
- Kieler Nachrichten:
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Haben Sie sich nach Erhalt der Angebote bei Ihrem Mitspieler in Göteborg,
Magnus Wislander, über die Bundesliga schlau gemacht?
- Martin Boquist:
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Sicher.
Max hat mir viel über die Bundesliga und über Kiel erzählt. Diese
Informationen haben auch zu meiner Entscheidungsfindung beigetragen.
- Kieler Nachrichten:
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Der THW steckt mitten drin in einem personellen Umbruch, Sie schließen
sich also keiner gewachsenen, festen Mannschaft an, sondern sollen als
ein Mosaikstein helfen, das Team wieder in die Spitze zu führen...
- Martin Boquist:
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1998 bin ich als junger Spieler bei Redbergslids Göteborg unter genau den
selben Bedingungen gestartet. Da war nach großen Erfolgen praktisch nicht
viel vorhanden. Diese Reise habe ich schon also einmal mit gemacht. Es
ist sehr interessant, man muss sehr konzentriert sein und ist gefordert.
Ich freue mich jetzt auf eine neue Reise zu neuen Ufern mit dem THW.
- Kieler Nachrichten:
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Wenn sie sich als Spieler selbst beschreiben würden, wo sehen Sie Ihre
Stärken, in welchen Bereichen müssen sie noch zulegen?
- Martin Boquist:
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Es ist natürlich schwer, sich selbst zu beurteilen. Aber ich gelte als
Allrounder. Soll heißen, dass ich sowohl im Angriff auf mehreren
Positionen spielen kann wie auch in der Abwehr. Defizite muss ich sicher
noch im Bereich des Tempospieles ausgleichen, und ich muss lernen,
möglichst lange auf hohem Niveau zu spielen.
- Kieler Nachrichten:
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Was hat für Sie Priorität, wenn Sie im Sommer nach Kiel ziehen?
- Martin Boquist:
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Zuerst werde ich mit meiner Freundin Jenny zusammen ein geeignete Wohnung
suchen und dann intensiv Deutsch lernen. Auf dem Gymnasium habe ich schon
einen Grundkurs gehabt. Ich denke, es sollte schnell klappen.
(Interview: Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2003)