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20.05.2003 Mannschaft

Christian Scheffler: "Bin stolz auf diese Zeit"

Christian Scheffler 1995.
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Für mehr als ein Jahrzehnt trug Christian Scheffler das THW-Trikot. Heute bestreitet er sein letztes Heimspiel für die Zebras.
"Wer kann in der heutigen Bundesliga-Zeit noch von sich behaupten, zwölf Jahre lang bei ein und demselben Verein gespielt zu haben?" Christian Scheffler darf es! Seit 1991, als "Ritchie" vom Regionaligisten TSV Ellerbek zum THW Kiel kam, trug er ausschließlich das schwarz-weiße Trikot. Nach über 310 Bundesliga-Einsätzen auf Linksaußen bestreitet Scheffler am kommenden Wochenende sein letztes Spiel für den THW Kiel, heute nimmt er Abschied von der Ostseehalle. "Nach zwölf Jahren Leistungssport muss irgendwann Schluss sein. Ich bin ziemlich stolz darauf, die bislang sportlich schönste Zeit des THW Kiel mitgenossen zu haben."

Christian Scheffler verlässt den THW nach zwölf Jahren.
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"Ich bin nicht traurig über meinen Abschied", sagt der 31-Jährige, "aber Wehmut kommt bestimmt. Doch die verfliegt." Vielmehr freut sich Scheffler auf seine ganz neue Art der Freiheit. "Diesen Luxus an Zeit werde ich intensiv leben." An erster Stelle stehen dabei seine Familie, seine Frau Anja und die beiden Söhne Simon (5) und Jannik (2), und die Freunde. Handball wird er "nur noch aus Spaß spielen". Der Polizeisportverein Kiel freut sich auf prominente Verstärkung - und Scheffler sich darüber, auch mal ein Training wegen anderer Termine problemlos absagen zu können. Beruflich hat er als Immobilienkaufmann längst Fuß gefasst.

"Irgendwann werden später sicher die Momente kommen, in denen man über alte Zeiten spricht", wird er beinahe schon jetzt ein wenig nostalgisch. "Die Meisterschaften, die Feiern auf dem Rathausmarkt, die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta - das wird mir immer in Erinnerung bleiben." Seine Mutter habe jeden Zeitungsartikel über seine Karriere gesammelt, inzwischen müssten 16 oder 17 dicke Aktenordner im Keller gleich neben der Fotowand stehen. "Ich habe in meiner Laufbahn im Prinzip alles mitgemacht", blickt Scheffler zurück. "Ich kam als junger Spund zum THW Kiel, hatte zunächst Uwe Schwenker auf meiner Position vor mir, verdrängte ihn dann aber irgendwann, wurde sogar Nationalspieler und spielte zeitweise 60 Minuten beim THW durch, ehe dann Nikolaj Jacobsen kam, ich zurück ins zweite Glied rutschte und sogar phasenweise wieder nach Verletzungen auf der Tribüne saß." Die Erfolge der vergangenen Jahre sprechen für sich. "Ein Baustein dieser Erfolgsgeschichte zu sein, macht mich sehr stolz. Ich glaube, wenn das letzte Spiel abgepfiffen und das Licht ausgehen wird, kommt die Wehmut ganz bestimmt. Ich habe mich hier immer wohlgefühlt."

(© 2003 living sports)


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