Die deutsche Handball-Nationalmannschaft kann auf den Nachwuchs vertrauen. Mit drei Neulingen gewann das stark verjüngte Team von Trainer Heiner Brandt am Freitagabend in Hannover die Testpartie gegen Norwegen mit 33:27 (16:12). Knapp vier Monate nach der Vize-Weltmeisterschaft von Portugal zeigte die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes(DHB) zum Ende einer anstrengenden Saison trotz einiger Ausfälle eine souveräne Leistung und ließ den Skandinaviern keine Chance.

Brandt nutzte in Hannover die Möglichkeit, junge Spieler einzusetzen. Die Talente Arne Niemeyer (GWD Minden), Holger Glandorf (HSG Nordhorn) und Stefan Kloppe (SC Magdeburg) bestritten vor 5 348 Zuschauern ihren ersten Einsatz in der A-Mannschaft und schlugen sich achtbar. Den stärksten Eindruck hinterließen allerdings andere junge, aber schon erfahrenere Spieler wie THW-Neuzugang Christian Zeitz (in seinem 50. Länderspiel 6 Tore) und Christian Schöne (4). Der junge THW-Kreisläufer Sebastian Preiß war vier Mal erfolgreich.

Am Samstag hatten die Youngster beim 28:27 (12:11) in Bielefeld mehr Mühe, sich durchzusetzen. Brand kam der schwer erkämpfte Sieg im zweiten Spiel ganz recht. "Nach dem Lob sind die jungen Spieler wieder auf dem Boden der Tatsachen", stellte der Bundestrainer fest: "Das tut ihnen gut. Sie haben erkannt, dass es zum Niveau der Stammspieler noch ein weiter Weg ist."

Mit dem Kieler Klaus-Dieter Petersen stand nur ein Feldspieler aus der ersten Sieben zur Verfügung, die vor knapp vier Monaten bei der Weltmeisterschaft in Portugal den 2. Platz erreicht hatte. Mit sieben "jungen Wilden", die 23 Jahre oder jünger sind, dominierte die DHB-Auswahl in der ersten Partie und zeigte in der zweiten kämpferische Qualitäten. Den stärksten Eindruck in beiden Partien hinterließen der 22-jährige THW-Neuzugang Christian Zeitz (insgesamt 10 Tore) und der nur ein Jahr ältere Sebastian Preiß (7).

Aktualisierung vom 2.6.

Vom THW Kiel waren Torhüter Henning Fritz, Abwehr-Chef Klaus-Dieter Petersen und Sebastian Preiß dabei. Kiels 22-jähriger Kreisläufer bestritt seine Länderspiele neun und zehn, traf am Freitag in Hannover vier Mal und war einen Tag später drei Mal erfolgreich. "Wir haben einiges ausprobiert und hatten viel Spaß", sagte Preiß. In beiden Spielen schickte Brand den Kieler jeweils 30 Minuten aufs parkett und durfte mit der Leistung zufrieden sein.

Bereits in fünf Wochen beginnt für die deutschen Nationalspieler mit einem Sommertrainingslager in Österrreich die erweiterte Vorbereitung auf die Europameisterschaft (22. Januar bis 1. Februar 2004) und Olympia (13. bis 29. August 2004). Für das Trainingslager gesetzt sind Henning Fritz, Klaus-Dieter Petersen und wohl auch der Neu-Kieler Christian Zeitz. Sebastian Preiß darf auch auf eine Einladung hoffen, hätte aber auch bei einer Nichtberücksichtigung keine Probleme. "Ich plane nicht damit", sagt er, "schaue in den nächsten Tagen aber trotzdem gespannt in die Post."