Aus den Kieler Nachrichten vom 16.08.2003:
Nach seiner Ellenbogen-Operation Anfang Juni stand
Nationaltorwart
Henning Fritz im
Testspiel gegen den HSV
Hamburgam 6. August erstmals wieder im THW-Tor. Die Kieler
Nachrichten sprachen mit dem stellvertretenden
Mannschaftskapitän der Zebras kurz vor der Abfahrt zum
Bundesliga-Cup in Braunschweig.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie lange wird es noch dauern, bis Sie wieder zur alten Form
auflaufen?
- Henning Fritz:
-
Schwer zu sagen. Ich finde langsam wieder zurück. Körperlich
bin ich fit, auch beim Laufen habe ich gute Ergebnisse erzielt.
Defizite habe ich noch mit der Koordination. Um die zu beheben,
brauche ich Praxis im Tor.
- Kieler Nachrichten:
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Haben Sie Angst vor harten Würfen auf den operierten Arm?
- Henning Fritz:
-
Im Unterbewusstsein schwingt das bestimmt mit. Das muss ich
aber ignorieren. Schmerzen im Ellenbogen hatte ich vorher ja
auch.
- Kieler Nachrichten:
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Wie hat Ihre Karriere als Torwart begonnen?
- Henning Fritz:
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Als ich neun oder zehn Jahre alt war, haben wir mit drei Leuten
eine Schulmannschaft gegründet. Keiner von uns wollte ins Tor.
Damit wir anfangen konnten, habe ich es dann gemacht und mich
auch nicht ganz so dämlich angestellt.
- Kieler Nachrichten:
-
Haben Sie ein Vorbild?
- Henning Fritz:
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Ganz klar Wieland Schmidt (der Magdeburger war u. a. sechsmal
DDR-Meister und 1974 Vizeweltmeister, Anmerk. der Red.). Der
war sehr schnell und spielte einen perfekten Gegenstoß. Der hat
zwar nicht über 60 Minuten konstant gut gehalten, aber die
entscheidenden Bälle hatte er.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie ist die bisherige Vorbereitung für den Rest der Mannschaft
gelaufen?
- Henning Fritz:
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Nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir hatten keine
extrem schlechten Ergebnisse bisher, gut gespielt haben wir
gerade im Angriff aber auch nicht. Unsere Kombinationen müssen
sicherer werden.
- Kieler Nachrichten:
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Ist der Ausfall von Stefan Lövgren nicht auch eine Chance?
- Henning Fritz:
-
Es wäre uns natürlich allen lieber,
Stefan wäre dabei. Wenn man
es positiv sehen will, dann bekommen Spieler wie
Florian Wisotzki
mehr Spielanteile und mehr Selbstvertrauen.
- Kieler Nachrichten:
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Beim Bundesliga-Cup wird auch der VfL Gummersbach Gegner sein,
gegen den der THW bisher in der Vorbereitung zweimal verloren
hat. Ist der VfL einfach besser?
- Henning Fritz:
-
Das könnte man vermuten. Aber was nützt es uns, wenn wir in der
Vorbereitung dreimal gewinnen und in der Saison gegen den VfL
verlieren. Das Turnier ist gut besetzt und wird für uns ein
Maßstab sein.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.08.2003)