Der THW hat in der mit 750 Zuschauern ausverkauften Elbmarschhalle in Drage
den HSV Hamburg knapp mit 30:29 (18:12) geschlagen.
In einer sehr fairen und für die Zuschauer mehr als sehenswerten Partie führten
die Zebras kurz vor der Pause klar mit 18:10, doch dann zog der HSV das Tempo
an und unterlag am Ende nur knapp mit 29:30.
Der THW, der auf
Lövgren und
Boquist verzichten musste,
spielte über die gesamt Spielzeit mit einer aggressiven
3:2:1-Deckung, bei der
Zeitz und
Wagner die Halb-Positionen besetzten,
Wisotzki vorn und
Ahlm
hinten stand. "Wir haben in der Abwehr sehr gut gespielt",
so THW-Coach
Noka Serdarusic, "und kamen so zu leichten Toren."
In der zweiten Halbzeit sei die Luft etwas heraus gewesen, "
Piotr Przybecki
brauchte zu viele Versuche" und
Serdarusic versuchte es aufgrund
des personellen Engpasses mit
Wagner im linken Rückraum und
Wisotzki in der Mitte. "Da haben wir dann ein paar Bälle schnell
verloren" und der HSV, der auf Belaustegui und Bertrand Gille verzichten musste, kam noch
einmal heran.
Gitta Wieberneit vom Veranstalter HSG Elbmarsch, die eine perfekte Organisation
hingelegt hatte, zeigte sich mit dem Ablauf der Veranstaltung mehr als
zufrieden: "Alles hat super geklappt".
THW-Hallensprecher und plaza-Geschäftsführer Rolf Körting
sprach von einer "Wahnsinn-Veranstaltung".
- THW Kiel:
-
Fritz,
Andersson (1),
Sommerfeld;
Preiß (1),
Pettersson (3),
Jacobsen (3),
Przybecki (3),
Pungartnik (6),
Petersen,
Wagner (1),
Ahlm (4),
Wisotzki (5),
Zeitz (3);
Trainer: Serdarusic
- HSV Hamburg:
-
Svensson,
Stojanovic;
Taj (5),
Moldestad (1),
Knorr (5),
Ernelind (1),
Bjerre (3),
Landsberg (4),
G. Gille (2),
Karbowski (4),
Siniak (1),
Jansen,
Hens (3),
Kemmler;
Trainer: Hanning
- Zeitstrafen:
-
THW: 2 (Ahlm,
Zeitz);
HSV: 1 (Taj)
- Zuschauer:
-
750 (ausverkauft) (Elbmarschhalle, Drage)
Aus den Kieler Nachrichten vom 07.08.2003:
Wisotzki führte gegen den HSV glänzend Regie
Eigentlich war der THW Kiel im Testspiel gegen den HSV Hamburg nur krasser
Außenseiter, fehlte in der ausverkauften Elbmarschhalle in Drage
doch fast die komplette Kreativ-Abteilung der Zebras.
Trotzdem gewann das Handball-Team von Noka Serdarusic
gestern Abend verdient mit 30:29 (18:12). Neben den beiden
verletzten Schweden Stefan Lövgren und Martin Boquist fehlte
auch Demetrio Lozano. Der Spanier war tags zuvor zum zweiten Mal
Vater einer Tochter geworden. So lastete die ganze Verantwortung
auf den Schultern von Florian Wisotzki. Der 22-jährige
Rechtshänder führte nicht nur hervorragend Regie, sondern erzielte
auch fünf Tore.
"Florian hat seine Sache sehr gut gemacht", lobte auch Linksaußen
Nikolaj Jacobsen. Den Grundstein zum Erfolg legte der starke
Slowene Roman Pungartnik, der seine sechs Tore allesamt in der ersten
Halbzeit erielte. In der Abwehr schlugen sich die "jungen Wilden"
Adrian Wagner und Christian Zeitz wacker. Dahinter überzeugte
einmal mehr der Schwede Mattias Andersson, der seinen Landsmann Tomas
Svensson sogar mit einem Heber überlistete.
Mitte der zweiten Halbzeit gab auch Henning Fritz sein Debüt nach der Ellenbogen-OP.
"Ich fühlte ich aber noch etwas fremd im Tor." Die Hamburger hatten sich
die Partie offensichtlich leichter vorgestellt. Vor allem in der ersten
Halbzeit lief im Team um Nationalspieler Pascal Hens ("Bei uns stimmte
das Timing nicht") nichts zusammen. Hamburg kam erst am Ende noch einmal auf,
als den Kielern, gezeichnet von den Tempoläufen am Morgen, viele leichte Fehler
passierten.
Morgen fliegt der THW nach Stuttgart, um dort am hochkarätig besetzten
Schlecker-Cup teilzunehmen.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.08.2003)