Alles neu in Kiel: Mit neuem Logo, neuem Outfit und neuen Spielern geht der THW in die neue Saison
2003/2004.
Der in der Vergangenheit erfolgreichen, aber auch in die Jahre gekommenen Mannschaft wurde ein ganz
neues Gesicht verpasst. Mit großen Zielen. Der THW will seinen Platz ganz oben in Europas Spitze
zurückhaben - das berichtet
Sport1.
"Nicht unter Druck"
Doch nach außen hin werden die Erwartungen heruntergespielt. Da sich die jungen Akteure erst finden
müssen und dies eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, sieht Geschäftsführer
Uwe Schwenker den THW
gegenüber
Sport1 "nicht unter Druck".
Die Bürde der Favoriten überlässt er anderen Teams, die weitaus eingespielter sind.
Weichen für die Zukunft gestellt
"Wir haben die Weichen für die Zukunft gestellt", erklärt
Schwenker, der trotz allem auch in der
Gegenwart eine "gute Rolle spielen" will. Ein gelungener Start in die Saison beim Auswärtsspiel am
Samstag in Großwallstadt wäre dafür wichtig.
"Egal gegen wen, das erste Spiel ist immer das schwerste", beruft sich Torhüter
Henning Fritz im
Gespräch mit
Sport1 auf eine alte Weisheit. Leicht wird es für Kiel tatsächlich nicht, denn die
Gastgeber haben in den Augen des Nationalkeepers als Außenseiter "nichts zu verlieren".
Vorfreude auf Saisonstart
Die Vorfreude auf die Partie ist bei
Fritz ungemein groß. Er sei "heiß". Schließlich wartet nach
einer langen Phase der Vorbereitung "endlich das erste Spiel, in dem man sich wieder etwas
Zählbares erarbeiten muss".
Die Erwartungen an die Leistung der eigenen Mannschaft halten sich dennoch in Grenzen: "Es wäre
übertrieben zu behaupten, dass man innerhalb von nur einem Monat eingespielt ist", sagt der
Torhüter.
Noch nicht eingespielt
Die fünf Neuverpflichtungen, die den sieben Abgängen gegenüberstehen, müssten die völlige Bindung
zum Spiel erst noch finden. Auch wenn
Fritz "sehr gute Fortschritte" sieht, so hat die Vorbereitung
für ihn gezeigt, "dass noch viel zu tun ist".
Bei der Wahl neuer Spieler konzentrierte sich der THW auf junge, deutsche Akteure wie die
Nationalspieler
Christian Zeitz und
Adrian Wagner sowie auf seine "Vorliebe" für Schweden. Der
Slowene
Roman Pungartnik bildet da die Ausnahme.
Neuzugang ersetzt Lövgren
Martin Boquist, der neben
Marcus Ahlm aus Skandinavien geholt wurde, muss gleich zu Beginn eine
wichtige Rolle übernehmen. Er soll
Stefan Lövgren auf der Mitte vertreten.
Trotz seiner Spielintelligenz und seiner immer besser werdenden Deutsch-Kenntnisse wird er wohl
keinen gleichwertigen Ersatz für seinen am Sprunggelenk verletzten Landsmann darstellen.
Wie lange der Kapitän noch fehlen wird, ist laut
Schwenker völlig offen: "Eine Besserung ist nicht
in Sicht." Den THW schmerzt dieser Ausfall sehr. Schließlich sind beim Aufbau einer jungen
Mannschaft gewisse Leistungsträger als konstante Größen gefragt.
Petersen als Fitness-Trainer
Auf die meisten Eckpfeiler im Team kann Kiel zurückgreifen. Zwar sind auch
Demetrio Lozano und
Nikolaj Jacobsen noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, doch werden sie in Großwallstadt neben dem
kürzlich für eine Partie im Dezember gegen Russland in die Weltauswahl berufenen
Henning Fritz
auflaufen.
Auch
Klaus-Dieter Petersen gehört weiterhin zum Kader. Allerdings übernimmt er neben seiner Rolle
als Spieler auch die Tätigkeit als Co-Trainer.
"Er ist gelernter Fitness-Trainer und für diesen Bereich verantwortlich", erklärt Trainer
Zvonimir Serdarusic,
der sich durch diese "Riesen-Entlastung" mehr auf die taktischen Fragen konzentrieren
kann.
Große Unterstützung der Fans
Eine weitere wichtige Stütze des THW Kiel stellen zudem die Anhänger dar. Da bereits 9800
Dauerkarten verkauft sind, bleiben für die Heimspiele nicht mehr allzu viele Tickets übrig. Wohl
dem also, der einen Platz in der 10.200 Personen fassenden Ostseehalle ergattern kann.
Hochklassige Partien dürften dort auch weiterhin zu sehen sein. Denn obwohl sich die Mannschaft
laut
Schwenker "erst als Einheit finden" muss, gibt sich der Geschäftsführer auch kämpferisch:
"Natürlich wollen wir vorn dabei sein und den Titelkampf spannender gestalten als im letzten Jahr."
(Von Andreas Bauer, © 2003 Sport1)