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17.09.2003 Mannschaft

Das erste Mal

Der Vorgeschmack auf das unvergleichliche Ostseehallen-Erlebnis "Volles Haus"

Die Ostseehalle. Von vielen geliebt, von vielen gefürchtet. Als Spieler steht man in den Katakomben, ist aufgeregt, tippelt von einem Bein auf das andere. Das Herz schlägt höher, man spürt es bis in den Hals klopfen. Wohl dem, der in diesem Moment das schwarz-weiße Trikot trägt. Dann läuft man mit seinen Kameraden ein in diese imposante Arena. 10000 Augenpaare sind auf einen gerichtet. Die Beleuchtung im weiten Rund ist erloschen. Stattdessen funkeln und blinken tausende kleiner Lichter. Kleine Taschenlampen um einen herum, als wären es eben jene Augen, die man nur erahnt. Dann geht das Licht wieder an. Man ist vom Anblick überwältigt.
Kaum eine andere Halle hat in den letzten Jahren einen derart intensiven Eindruck hinterlassen wie die Ostseehalle in Kiel. Die Festung des THW besteht aus einem ganz besonderen Baumaterial: Begeisterung, Leidenschaft, Glaube und vielleicht das Wichtigste: Treue. Selbst so ein international mit allen Handball-Wassern gewaschener Mann wie Henning Fritz bleibt da nicht cool: "Es gibt viele beeindruckende Arenen, aber die Atmosphäre in der Ostseehalle ist für mich das Größte. Das ist Gänsehaut-Feeling pur!"

Marcus Ahlm, Martin Boquist, Roman Pungartnik, Adrian Wagner und Christian Zeitz erlebten ihr "erstes Mal" als echte Kieler anläßlich der Saisoneröffnung gegen RIK Göteborg. Rund 8500 begeisternde Fans gaben einen Vorgeschmack auf das Erlebnis "Volles Haus". Die Bundesliga-Premiere in der Ostseehalle hatten alle fünf bei Redaktionsschluss dieses Artikels noch nicht erlebt Doch Adrian Wagner hatte auch so schon einen Riesenspaß: "Ich habe gemerkt, wie eine Extraportion Adrenalin durch den Körper schoss. Das war ein klasse Erlebnis." Nach etlichen Spielen auf des Gegners Seite durfte er endlich das erste Mal in die völlig abgedunkelte Halle einlaufen. "Vorher hattest Du immer das Gefühl nur zur Vorgruppe zu gehören, jetzt zählst Du zum Hauptact. Das ist unbeschreiblich, absolut euphorisch." Das Publikum hatte ihn sichtlich beeindruckt. "8500 Zuschauer! Man darf nicht vergessen, dass das nur ein Freundschaftsspiel war. Es gibt wohl keinen anderen Verein auf der Welt, bei dem soetwas passieren würde."

Die Premiere der Neuen aus der Sicht der Alten

Dass der Saisonstart nicht einfach werden würde, dessen waren sich alle bewusst. Doch wie sieht der Teil der Mannschaft, der schon aufeinander eingespielt ist, das Zusammenspiel mit den jungen Zebras im Team?

Nikolaj Jacobsen und Henning Fritz sind sich einig, dass das erste Spiel hat gezeigt, dass es noch einiges zu tun gibt, um die Abläufe besser zu gestalten. "Wir trainieren jetzt seit acht Wochen als neue Mannschaft und haben uns gut zusammengefunden", so Flügelflitzer Nikolaj Jacobsen, "das erste Spiel war leider nicht so toll, aber ich denke, dass wir in weiteren acht Wochen noch besser zusammenfinden werden." Henning Fritz, deutscher Nationaltorhüter in Reihen des THW, erkennt, dass die Spielzüge von mal zu Mal besser werden und dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis sich die gewünschten Erfolge einstellen. Das Spiel in Großwallstadt brachte nicht den erhofften Erfolg, doch waren schon einige positive Ansätze zu sehen.

Auch Mannschaftskollege Johan Pettersson ist der Meinung, dass die Mannschaft noch etwas Zeit braucht, um ihr gesamtes Potenzial abrufen zu können. Es könne nicht alles auf einmal klappen, da viele neue Spieler in die Spielabläufe eingebunden werden müssen und es für die gesamte Mannschaft nicht einfach ist. Man müsse die Ruhe zu bewahren und nicht zu ungeduldig werden. "Die Jungen wollen viel und starten ab und zu Alleingänge, aber das wird schon", so Pettersson weiter. "Je mehr Spiele wir gewinnen werden, desto größer wird unser Selbstvertrauen und desto besser das Spiel des THW", ist sich auch Johan Pettersson sicher.


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