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26.10.2003 Karlchen

Karlchens Einwurf: Karlchen trifft Helden

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

"Wir amüsieren uns zu Tode" heißt ein Buch, das den steten Genuß von Fernsehen beklagt. Aber wir THW-Fans können nicht genug von diesem Spaß bekommen, wir wollen uns weiter amüsieren mit dem strahlenden Kasten, dem Fernseher, wenn denn die Hauptdarsteller unsere Zebras sind.
Nun hat der Handball es ja nicht ganz einfach mit den Sendezeiten, immerhin überträgt DSF weiter sein Spiel der Woche und klugerweise für den Sender und glücklicherweise für uns, kommt der THW relativ häufig zum Zug, wenn auch für uns THWer natürlich noch viel zu wenig. Die ARD tut sich schwerer, da bekommen wir oft nur kleine Brocken zugebilligt, Diktator Fußball hat die Sendeherren fest im Griff. Die zeigen dann eher seelenloses Gekicke, als ein leidenschaftliches Handballspiel. Allerdings gibt es einen Goldrand am Horizont. NDR-Sportchef Gerhard Delling hievt Handball in den Sportclub von N3 und meint sogar, Handball könnte schon längst den Stellenwert von Fußball haben, wenn es nicht so ein konfusen Spielplan gäbe. Wichtig ist natürlich auch die Art der Präsentation. Ich hätte ja gern gesehen, wenn Marcel Reif einmal unseren Sport kommentieren würde. Intelligente Kompetenz, unterhaltsam und fachlich genau. Das wäre schön.

Oder ein paar interessante Neuerungen. Ich habe einmal ein Spiel der schwedischen Nationalmannschaft im schwedischen Fernsehen gesehen, da saß doch tatsächlich ein Reporter mit auf der Trainerbank, kommentierte und fragte von dort aus. Das wäre doch ebenso für den THW klasse, wenn auch nur für ein Spiel, Noka würde einen neugierigen Reporter sicher schon nach 10 Minuten zum Teufel jagen. Aber es hätte Unterhaltungswert und nach Aussage von ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf ist das beim Sport am Wichtigsten. Dazu bedarf es, so Boßdorf, einer Dramaturgie, klarer Regeln und vor allem muß ein positiver Held da sein.

Also Helden haben wir doch nun wirklich genug im Team des THW. Mit einem so großen Unterhaltungswert, daß man rasch die Parallelen in der Kino- und Fernsehwelt findet. Pitti geht auf alle Fälle als Gandalf aus "Herr der Ringe" durch. Ich erinnere da an die Szene in der Höhle, als er sich einem Monster in den Weg stellte: "Du kommst nicht vorbei!" Davon können auch die Spieler der gegnerischen Mannschaft erzählen. Oder Niko, unser Trickser auf der linken Außenbahn. Wer denkt nicht an ihn, wenn er den Hollywood-Klassiker "Der Mann mit dem goldenen Arm" sieht. Und sein Gegenüber, Johan? Nun, das ist leicht, wenn er in seinen "Nähmaschinen-Schritten" über das Hallenparkett wirbelt, denken viele an Michel von Lönneberga. Für Schelmenstreiche ist Johan immer zu haben. Bei Marcus denke ich ein bißchen an "Little John", dem Kumpel von Robin Hood, wahrscheinlich weil er immer wie ein Fels in der Brandung erscheint, freundlich, gelassen und riesenhaft. Bei unserem Kapitän scheint ein bißchen der Russel Crowe aus "Gladiator" durch, ruhig, abwartend und dann mit einer spielerischen Entschlossenheit zuschlagen, dem selbst übermächtige Gegner kaum etwas entgegensetzen können. Nun und so könnte man zu jedem Spieler eine Entsprechung finden. Also, Herren und Damen der Fernsehwelt, wenn Helden für das Programm wichtig sind. In der Ostseehalle findet ihr sie.

P.S. Es gibt natürlich etwas, das noch viel besser ist als Handball im Fernsehen ... nämlich tatsächlich in der ersten Reihe zu sitzen und live dabei zu sein.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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