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18./19.01.2004 - Letzte Aktualisierung: 19.01.2004 EM 2004 / Nationalmannschaft

Deutschland gewinnt letzten Test gegen Russland

Update #1 Bericht ergänzt...

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihren letzten Test vor der Europameisterschaft gewonnen. Mit 29:20 (15:9) schlug das Team von Heiner Brand in Dortmund Russland und revanchierte sich damit für die Niederlage vom Freitag. Inzwischen ist klar, dass der Bundestrainer in Slowenien auf Frank von Behren und Stefan Kretzschmar verzichten muss.
Nach der gemischten Bilanz der Vorbereitung behält Bundestrainer Brand gegenüber dpa die Ruhe: "Die Erfahrung lautet, dass wir nichts in Panik machen werden, sondern in Ruhe. Und dann werden wir sehen, wo wir stehen. Die Mannschaft steht sicher nicht da, wo sie von vielen hingestellt wird."

Trotz vieler Ausfälle zeigte sich das deutsche Team gegenüber dem Spiel vom Freitag deutlich verbessert. An dem klaren Sieg über die Russen hatte vor allem Torhüter Henning Fritz mit tollen Paraden großen Anteil. Zudem entwickelte der Rückraum laut dpa deutlich mehr Durchschlagskraft und Druck.

Den versöhnlichen Abschluss der durchwachsenen Vorbereitung und die neue Aufbruchstimmung besiegelten vor 8100 Zuschauern in der Westfalenhalle Florian Kehrmann (7 Tore), Daniel Stephan (4) und Kapitän Markus Baur (4/4/alle Lemgo) als beste deutsche Werfer und sorgten gemeinsam mit dem überragenden Keeper Henning Fritz (Kiel) für den 30. Sieg im 84. Vergleich mit den Russen. Fritz war wie schon am Freitag in Hannover auffälligster deutscher Akteur. Neben dem THW-Torhüter standen mit Klaus-Dieter-Petersen und Christian Zeitz weitere zwei Zebras im Team von Heiner Brand. "Pitti" Petersen bildete gemeinsam mit Volker Zerbe einen starken Mittelblock in der Abwehr, und Christian Zeitz imponierte im Angriff mit für ihn typischen Peitschenwürfen. Dreimal traf Zeitz beeindruckend gegen die Russen.

Trotz der durchwachsenen Tests und angesichts der Leistungssteigerung in Dortmund ist Kapitän Markus Baur (Lemgo) nicht bange. "Auch vor der EM 2002 haben wir einige schwache Testspiele gezeigt und sind dann Vize- Europameister geworden. Vielleicht ist das sogar ein gutes Omen", meinte der Spielmacher. Bis zum Abflug nach Slowenien morgen Vormittag zum Vorrunden-Ort Koper an der Adria will Brand seinen Profis die nötige Ruhe gönnen. Heute steht in der Trainingsunterkunft in Frankfurt lediglich eine lockere Trainingseinheit auf dem Programm.

(Auszüge aus den Kieler Nachrichten vom 19.01.2004)

Ohne Kretzschmar und von Behren nach Slowenien

Stefan Kretzschmar ist nach seiner Leisten-Operation nicht rechtzeitig fit geworden. "Nach Rücksprache mit den Ärzten war klar, dass es ein knappes Rennen wird. Aber schnell musste ich einsehen, dass es wenig Sinn macht. Ein Mitwirken in der Vorrunde der EM kommt nicht in Frage. Und erst in der Hauptrunde einzugreifen, wäre Unsinn. Ich kann doch nicht nach dem Motto dahin fahren: Platz da! Jetzt komme ich", begründete er gegenüber dpa seinen EM-Verzicht.

Auch Frank von Behren wird nicht an der EM teilnehmen - er nennt seine mangelnde Spielpraxis als Grund für den Verzicht: "Ich habe während der Vorbereitung gemerkt, dass ich nicht die Rolle spielen kann, die ich spielen möchte. Wenn ich auflaufe, will ich auch eine entscheidende Rolle spielen."

18.01.04, So., 15.15: Deutschland - Russland: 29:20 (15:9)

Deutschland:
Fritz (THW Kiel, 1.-47.), Lichtlein (TV Großwallstadt, n.e.), Ramota (TBV Lemgo); Hens (HSV Hamburg, 2), Dragunski (VfL Gummersbach, 1), Immel (SG Wallau-Massenheim), Schwarzer (TBV Lemgo, 2), Petersen (THW Kiel), Zerbe (TBV Lemgo, 3), Baur (TBV Lemgo, 4/4), Zeitz (THW Kiel, 3), Jansen (HSV Hamburg, 2), Grimm (TV Großwallstadt, 1), Stephan (TBV Lemgo, 4), Kehrmann (TBV Lemgo, 7), Schöne (SC Magdeburg)
Russland:
A. Lawrow, Kostygow; I. Lawrow, Iwanow (3/2), Kokscharow, Kriwoschlikow (2), Tutschkin (2), Engowatow, Baschkin (1), Gorbatikow (1), Kamanin (6/2), Rastwortsew (2), Gorpischin, Pogorelow, Tschipurin (3), Gritsenko
Zeitstrafen:
Deutschland: 4;
Russland: 2
Schiedsrichter:
Hansson / Olsson (Schweden)
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0 (2.), 13:8 (27.), 15:9;
2. Hz.: 17:9 (34.), 22:12 (42.), 29:20
Zuschauer:
8100 (Westfalenhalle, Dortmund)


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