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Polen ist vom Papier her der krasse Außenseiter in der Vorrundengruppe D. Doch Trainer Bogdan Zajaczkowski hat eine Mannschaft mit vielen talentierten Akteuren zusammengestellt, unter ihnen der Magdeburger Grzegorz Tkaczyk und Flensburgs Marcin Lijewski. Einer der Routiniers ist Piotr Przybecki. Der 31-jährige Kieler spielt seit Jahren in der Bundesliga. Nach vielen Verletzungen in der Vergangenheit ist Przybecki nun erstmals wieder bei einem großen Turnier dabei. Zwar lag der Rückraumspieler am Donnerstag mit einer Grippe flach, doch am Freitag gegen Deutschland will er unbedingt spielen. Sport1 sprach mit Przybecki über die Ziele der polnischen Mannschaft in Slowenien.

Sport1:

Herr Przybecki, sind Sie gut in Slowenien angekommen?

Piotr Przybecki:

Natürlich. So langsam beginnt das Kribbeln. Wir haben ja viel vor. Wir sind sehr zuversichtlich und wollen uns hier gut verkaufen. Unser Ziel ist die Hauptrunde.

Sport1:

Polen ist für viele Experten aber der große Außenseiter in der Gruppe D.

Piotr Przybecki:

Man muss ja nur auf die Ergebnisse der letzten Turniere schauen. Dann wird schon klar, warum die Experten so denken. Aber davon lassen wir uns nicht abschrecken. Wir haben auch viele gute Spieler im Team und sind lange nicht chancenlos.

Sport1:

Worin liegen die Stärken der polnischen Mannschaft?

Piotr Przybecki:

In der Deckung. Wir bauen auf unsere Abwehr und dann den Rückraum. Da haben wir Spieler, die auch in der Bundesliga entscheidende Rollen spielen. Ich hoffe aber auch, dass die Abwehr hält und wir dann Gegenstöße laufen können.

Sport1:

Und die Schwächen?

Piotr Przybecki:

Darüber reden wir lieber nicht.

Sport1:

Sie haben lange für Essen gespielt und tragen jetzt das Kieler Trikot. Ist die Partie gegen Deutschland für Sie ein besonderes Spiel?

Piotr Przybecki:

Natürlich. Ich kenne ja meine Gegenspieler. Deswegen freue ich mich auf das Spiel. Wir wollen uns da teuer verkaufen.

Sport1:

Wie sehen Sie die deutsche Rolle bei dieser EM?

Piotr Przybecki:

Eigentlich wissen die Deutschen nach der Vorbereitung gar nicht, wo sie stehen. Aber sie haben eine sehr gute Mannschaft, und Volker Zerbe ist ja auch wieder zum Team gestoßen. Ich denke, sie werden hier eine sehr gute Rolle spielen.

Sport1:

Und wie kann Polen Deutschland schlagen?

Piotr Przybecki:

Indem wir sehr konzentriert spielen, die Abwehr mit Petersen und Zerbe auseinander nehmen. Und wir dürfen sie nicht zum Gegenstoß einladen. Das wird der Schlüssel sein.

(© 2004 Sport1, das Gespräch führte Michael Schwartz)