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16./17./19.03.2004 - Letzte Aktualisierung: 19.03.2004 Mannschaft

Demetrio Lozano verlässt den THW - Blazenko Lackovic nach Flensburg - Serdarusic von Storm enttäuscht

Update #2 Aktualisierung vom 19.03. und vom 17.03...

Verlässt den THW: Demetrio Lozano.
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Demetrio Lozano wird den THW im Sommer verlassen. Wohin der spanische Nationalspieler wechselt, ist noch nicht endgültig entschieden. Nicht verstärken wird den THW im linken Rückraum der kroatische Nationalspieler Blazenko Lackovic.
"Kiel ist der beste Platz für einen Handballer, aber ich kann die Entscheidung verstehen", meinte Lozano, der sich laut Kieler Nachrichten mit dem spanischen Spitzenklub Portland San Antonio einig sein soll.


Blazenko Lackovic  nahm mit RK Zagreb an der CL teil und erzielte in den beiden Gruppenspielen gegen Flensburg 16 Tore.
Klicken Sie zum Vergrößern! Blazenko Lackovic nahm mit RK Zagreb an der CL teil und erzielte in den beiden Gruppenspielen gegen Flensburg 16 Tore.
Lackovic, ein klassischer Halblinker, wechselt zur SG Flensburg-Handewitt. Der THW hatte Lackovic unterschriftsreife Verträge vorgelegt und laut THW-Manager Uwe Schwenker auch schon eine mündliche Zusage erhalten, aber Flensburg machte dem 23-jährigen Weltmeister, der auch von Gummersbach, Veszprem und Leon gejagt sein worden soll, plötzlich ein deutlich verbessertes Angebot. "Das ist das Geschäft", kommentierte Schwenker.

Aktualisierung vom 17.03.2004

Auszug aus den Kieler Nachrichten vom 17.03.2004:

Wie berichtet wird "Deme" den THW am Saisonende verlassen und die nächsten drei Jahre für den spanischen Spitzenklub Portland San Antonio spielen. "Ich habe hier mit Wislander, Olsson und Lövgren gespielt. Nun spiele ich mit Jackson Richardson zusammen. Mehr kann ein Handballer nicht erreichen", gewinnt der sympathische Familienvater dem Abschied noch eine positive Seite ab. "Meine Frau Nuria hat sich hier ein bisschen gelangweilt und so haben wir in drei Jahren in Kiel zwei Kinder bekommen. Mehr wollen wir nicht."

Tatsächlich wäre der angehende Sportlehrer gerne geblieben, zumal sein Problemknie zuletzt wieder mitspielte. Nach zwei schweren Operationen in den letzten beiden Jahren konnte er monatelang nicht schmerzfrei trainieren. Mit einer Kühltherapie und einem Mentaltrainer schaffte der Spanier im Januar den Durchbruch, als er sich mit der Nationalmannschaft auf die EM vorbereitete.

Täglich kühlt er das linke Knie nun eine Stunde lang mit einer Spezialmanschette und Eiswasser. Der Mentaltrainer half ihm, seine Gedanken zu sortieren. "Ich musste lernen, die Verletzung zu vergessen."

Gute Noten erhält Lozano auch von Dr. Frank Pries, einem der beiden THW-Ärzte. "Das Knie ist in einem guten Zustand, aber zwei so schwere Operationen sind ein gewaltiges Ereignis für ein Gelenk." Kein Arzt könne garantieren, wie lange es hält und ob es genauso belastbar sei, wie ein unverletztes. Der Rest ist bekannt. THW-Trainer Noka Serdarusic war das Risiko zu groß und Lozano ist ein Typ, der diese Entscheidung respektiert. "Er ist der Chef." Dennoch werde er bis zur letzten Minute für den THW kämpfen. "Ich will alle drei Titel holen."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.03.2004)

 

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2004:

Lackovic-Vertrag: Serdarusic von Storm enttäuscht

Kiel - Thorsten Storm, Manager der SG Flensburg-Handewitt, soll vertrauliche Informationen genutzt haben, um dem THW Kiel den Kroaten Blazenko Lackovic von der Angel zu reißen. Wie berichtet, unterschrieb der 23-jährige Handball-Weltmeister am Montag einen Drei-Jahres-Vertrag bei der SG, obwohl er in Kiel schon vor Tagen seine mündliche Zusage gegeben hatte. THW-Trainer Noka Serdarusic hatte Storm erzählt, dass der Vertrag mit Lackovic allerdings noch nicht unterschrieben war. "Er ist mein Freund. Einem anderen Menschen hätte ich das nie gesagt", meinte Serdarusic. Daraufhin habe Storm dem Kroaten ein deutlich höheres Angebot gemacht. Der SG-Manager weist alle Vorwürfe zurück. Die Information über die fehlende Unterschrift habe er noch aus zwei anderen Quellen gehabt. "Meine Gesellschafter gaben mir einen Auftrag und den habe ich erfüllt."

Noka: "Thorsten Storm ist nicht mehr mein Freund"

Transferstreit um Kroaten Lackovic bringt THW-Trainer Serdarusic in Rage
Kiel - Blazenko Lackovic und das Ende einer Freundschaft. "Wir sind nichts mehr." Wenn einer wie Noka Serdarusic so etwas sagt, dann gibt es auch kein Zurück. Für den Trainer des THW Kiel ist Thorsten Storm der Übeltäter beim Transfergerangel um den Handball-Weltmeister Lackovic, der am Montag einen Drei-Jahres-Vertrag bei der SG Flensburg unterschrieb.

"Er hat vertrauliche Informationen ausgenutzt." Demnach soll Serdarusic dem SG-Manager in einem Telefonat am vorvergangenen Dienstag mitgeteilt haben, dass der THW zwar eine mündliche Zusage des 23-Jährigen habe, aber noch keinen unterschriebenen Vertrag. "Das habe ich ihm als Freund gesagt." Daraufhin soll Storm, der früher Marketingleiter bei den Kielern war, alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um den Kroaten doch noch zu verpflichten. "Wir waren uns mit dem Spieler und seinen beiden Beratern einig", weiß Serdarusic. Die unterschriftsreifen Verträge in beiden Sprachen seien ihm am vergangenen Freitag zugeschickt worden. "Thorsten hat mir versprochen, dass für ihn das Thema erledigt ist, weil wir bereits eine Zusage hatten." Trotzdem hätte er am nächsten Tag bei einem der beiden Spielerberater angerufen, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Ein Gespräch, das Thorsten Storm gar nicht abstreitet. "Ich habe am Mittwoch eine offizielle Absage erhalten und daraufhin mit beiden Spielerberatern telefoniert." Beide hätten ihm bestätigt, dass der Vertrag mit Kiel noch nicht unterschrieben sei. "Ich habe Noka nicht als Quelle missbraucht." Tags darauf hätten die Gesellschafter der SG Flensburg-Handewitt entschieden, Lackovic um jeden Preis zu verpflichten. Angeblich soll die SG bereit gewesen sein, das Kieler Angebot um 20000 Euro netto pro Jahr zu toppen. Zahlen, die Storm nicht bestätigt. "Ich habe keine Ahnung, was Kiel geboten hat. Vielleicht haben wir auch zu viel bezahlt."

Da er die Freundschaft zu Serdarusic nicht aufs Spiel setzen wollte, habe er ihn nach dem Gesellschafterbeschluss angerufen und ihn darüber informiert, dass auch die SG nun ein Vertragsangebot unterbreiten würde. "Eigentlich darf ich das in meiner Position gar nicht, aber ich wollte mit offenen Karten spielen." Diesen Gewissenskonflikt hätte er nicht anders lösen können. "Ich bin sehr, sehr traurig über diese Entwicklung. Aber ich mache nur meinen Job." Lackovic hätte sich, so Storm, bis Montag Bedenkzeit ausgebeten, um noch einmal mit Kiel zu verhandeln. Doch für den THW war das Kapitel zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen. Auf ein Wettrüsten in barer Münze wollte sich Manager Uwe Schwenker nicht einlassen. "Er hat uns zugesagt und sein Wort gebrochen. So einen Spieler wollen wir gar nicht haben."

Noka Serdarusic traf die Absage seines Wunschspielers im linken Rückraum aus heiterem Himmel. "Ich habe keinen anderen." Lackovic sei einer, der auch aus zehn Metern ins Tor treffen würde. Seit Jahren verfolge er den Werdegang des Kroaten, der auch schon einmal zwei Wochen in Kiel mittrainierte. "Ich hatte sogar schon geklärt, wohin wir ihm sein Juni- und Juli-Gehalt überweisen können, damit er in Zagreb überlebt", meinte Serdarusic. "Denn sobald er woanders unterschreibt, zahlen die nicht mehr."

Die Flensburger hatten, wie berichtet, bei der Handball-EM in Slowenien erste Kontakte zu dem Rückraumspieler von RK Zagreb hergestellt und im Anschluss an das Champions-League-Spiel am 22. Februar gegen Zagreb auf eine gemeinsame Zukunft angestoßen. "Da hat Lackovic gesagt, Flensburg sei sein Wunschverein", bestätigte der Spielerberater auf Anfrage. Dann hätte er aber wochenlang kein Angebot bekommen und in Kiel zugesagt. Der Rest ist bekannt.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 19.03.2004)


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