Kiel/München - Bei der Rückkehr nach Kiel nahm
Tochter Laney Henning Fritz in Empfang. Sie bekam
gleich die Silbermedaille von Athen um den Hals
gehängt und ein Küsschen vom Papa.
Sport1 zog mit
Fritz Olympia-Bilanz und sprach
mit dem 29-Jährigen über die Perspektiven der
deutschen Nationalmannschaft.
Deutschlands Nummer eins hat beim
Olympia-Turnier
einmal mehr gezeigt, dass er der derzeit beste
Torhüter der Welt ist. Wie schon bei der
EM in
Slowenien wurde er ins Allstar-Team gewählt. (Was
sagen Sie zum Auftreten der Handballer in Athen?
- Sport1:
-
Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der
Silbermedaille in Athen, Herr Fritz! Sie sind nun
zwei Tage wieder in Deutschland. Ist die
Niederlage im Finale gegen Kroatien schon
verdaut?
- Henning Fritz:
-
Ich war in diesem Moment sehr
realistisch. Es macht einen natürlich stolz, dass
wir in Athen Silber geholt haben, aber wenn man
so weit gekommen ist, will man natürlich Gold
haben. Wir hatten die Kroaten über große Teile
des Spiels im Sack. Am Ende entschieden aber
Kleinigkeiten. Das ist bitter.
- Sport1:
-
Daniel Stephan sagte nach dem Spiel, "wir
haben Gold verloren, aber Silber gewonnen". Für
Stefan Kretzschmar wurde hingegen "Gold verloren
und nicht Silber gewonnen". Wie sehen Sie das?
- Henning Fritz:
-
Wir hatten vorher gesagt, dass es viele
Mannschaften gibt, die das Zeug haben,
Olympiasieger zu werden. Und wir hatten viele
Spiele, in denen wir Glück hatten - vor allem
gegen Spanien. Dieses Glück aber gehört dazu,
wenn man große Turniere gewinnen will. Deswegen
ärgert es uns umso mehr, dass wir das Glück nicht
bis zuletzt ausgereizt haben. Die Kroaten waren
nicht unschlagbar.
- Sport1:
-
Zwei Wochen Olympische Spiele in Athen -
was bleibt hängen?
- Henning Fritz:
-
So viel habe ich gar nicht mitbekommen,
denn ich habe mich ja auf unser Turnier
konzentriert. Wir hatten ein super Turnier! Viele
andere Sportler kamen zu unseren Spielen und
waren begeistert. Das macht einen sehr stolz,
denn früher lief Handball immer nebenher. Diesmal
waren wir Gesprächsthema. Einige andere Events
habe ich am Fernseher verfolgt. Mich persönlich
aber ärgert einfach, dass wir nicht gewonnen
haben. Wir hätten unsterblich werden können...
(© 2004 Sport1, das Gespräch führte Michael Schwartz)