04./06.09.2004 - Letzte Aktualisierung: 06.09.2004 | Vorbereitung |
Update #3 | Bericht der KN ergänzt... |
Der Schlecker-Cup fand am Wochenende in Ehingen in der Längenfeldhalle statt. |
Gr. A | 11.30 | BM Altea (ESP) | - | THW Kiel | : | 12:19 | (6:10) | Bericht | Spielstatistik |
Gr. B | 13.05 | Chehovski Medvedi Moskau (RUS) | - | Montpellier HB (FRA) | : | 24:19 | ||
Gr. A | 15.10 | BM Altea (ESP) | - | Celje Pivovarna Lasko (SLO) | : | 21:16 | ||
Gr. B | 16.45 | HSV Hamburg | - | Chehovski Medvedi Moskau (RUS) | : | 23:20 | ||
Gr. A | 18.40 | THW Kiel | - | Celje Pivovarna Lasko (SLO) | : | 26:18 | (13:8) | Bericht | Spielstatistik |
Gr. B | 20.15 | Montpellier HB (FRA) | - | HSV Hamburg | : | 18:17 |
Platz | Team | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1. | THW Kiel | 45:30 | 4:0 |
2. | BM Altea | 33:35 | 2:2 |
3. | Celje Pivovarna Lasko | 34:47 | 0:4 |
Platz | Team | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1. | Chehovski Medvedi Moskau | 44:42 | 2:2 |
2. | HSV Hamburg | 40:38 | 2:2 |
3. | Montpellier HB | 37:41 | 2:2 |
13.00 Uhr | Spiel um Platz 5 | Celje Pivovarna Lasko | - | Montpellier HB | : | 36:34 | ||
14.50 Uhr | Spiel um Platz 3 | BM Altea | - | HSV Hamburg | : | 27:29 | ||
16.40 Uhr | Finale | THW Kiel | - | Chehovski Medvedi Moskau | : | 44:30 | (19:15) | Bericht | Spielstatistik |
Den Zuschauern in der Sporthalle Längenfeld wurde ein schwungvolles Spiel geboten, bei dem der THW mit guten Kombinationsspiel glänzte. Alleine 18 Paraden von Mattias Andersson gaben den Zebras den nötigen Rückhalt, ihr Spiel aufzubauen. Jede Chance, die Moskau dem THW bot, wurde sofort genutzt.
Ab der 36. Minute - der THW führte bereits mit 24:17 - wurden dann sogar kleine Kunststückchen vorgeführt, für die sich die Zuschauer mit einer großartigen Stimmung bedankten. Diese ließ sich auch nicht durch die rote Karte gegen einen Moskauer Spieler trüben, der nach einer Tätlichkeit an Sebastian Preiß das Spielfeld verlassen musste.
Bei der anschließenden Siegerehrung musste Mannschaftskapitän Stefan Lövgren gleich dreimal einen Preis entgegennehmen. Zuerst als Cup-Gewinner, dann als bester Spieler des Tuniers und schließlich als Vertretung für Henning Fritz, der als bester Torwart geehrt werden sollte, doch leider schon auf dem Weg in die Sendung "Sportclub Live" des NDR-Fernsehens (22.30 Uhr) als Livegast war.
Zuvor waren schon die Spiele um Platz drei und Platz fünf ausgetragen worden. Beim Spiel um Platz drei konnte sich der HSV Hamburg mit einem 29:27 gegen BM Altea durchsetzten. Die Begegnung Celje Pivovarna Lasko gegen Montpellier HB endete mit einem Sieg für Celje mit 36:34.
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.09.2004:
Johann Krieger ist Oberbürgermeister von Ehingen und begeisterter Fußball-Anhänger. Die Siegerehrung des größten Sportereignisses dieser Stadt "gehört" wie selbstverständlich dem Politiker. Von Handball hat er so gut wie keine Ahnung, und deswegen sind seine Auftritte in Ehingen legendär.
Gestern fügte er seinen bisherigen Versprechern und Irrtümern ein weiteres Kapitel hinzu. Henning Fritz, Kiels auch in Ehingen umjubelter Silberjunge ("Applaus ist eine tolle Belohnung für jeden Sportler"), wurde zum besten Torhüter gewählt. Als Fritz aufgerufen wurde, schritt allerdings Spielmacher Stefan Lövgren nach vorn. Henning Fritz befand sich wegen eines geplanten Fernsehauftrittes beim NDR längst auf dem Weg zum Flughafen. Krieger aber gratulierte Lövgren brav, überreichte den Pokal und wunderte sich über das Gelächter der rund 1200 Handball-Fans in der ausverkauften Längerfeldhalle. Ausgerechnet Fritz, den bundesweit seit dem Thriller von Athen gut bekannten "Olympia-Hexer", hatte das Stadt-Oberhaupt nicht erkannt. Lövgren aber holte sich noch einen Pokal und Glückwünsche ab. Dieses Mal galten sie dem THW-Kapitän als bestem Turnierspieler wirklich. Und mit dem Erkennen klappte es dann auch.
Die Bundesliga kann für die Zebras beginnen. Eine Woche vor dem Start am Sonntag mit dem Handball-Kracher gegen Lemgo vor 30 000 Fans in der Arena Auf-Schalke demonstrierte der THW Stärke und war von allen sechs Teilnehmern die unumstrittene Nummer eins. Schon die Sonnabend-Auftritte in der Gruppenphase waren beeindruckend. Zunächst besaß Kiels EHF-Pokal-Finalgegner BM Altea beim 19:12 keine Chance, drei Stunden später wurde Champions-League-Sieger Celje zerlegt. Rückraum-Ass Rutenka und Co. hatten keine Chance.
Richtig auf Touren kam der THW dann gestern gegen Moskau. Dieses Team ist russischer Abonnementsmeister, "Hauptspielerlieferant der Nationalmannschaft und "Spielzeug" von Kult-Trainer Wladimir Maximow. "Wir haben die Russen mit deren eigenen Waffen geschlagen", freute sich Kiels Neuzugang Frode Hagen, der von Trainer Noka Serdarusic stets in der Anfangsformation gebracht wurde. Der THW machte es wie vom überzeugend auftrumpfenden Norweger erwähnt tatsächlich russisch: Das Tor mit der Abwehr inklusive eines guten Torhüters (in diesem Falle Mattias Andersson) vernageln, und vorne den Gegner mit Gegenstößen im Eilzugtempo überrollen. Johan Pettersson (13 Tore) wieselte am auffälligsten übers Parkett. "Das hat wirklich Spaß gemacht", sagte Martin Boquist, der sich ebenfalls wirkungsvoll in Szene setzte.
Bis zur Halbzeit hielten die Russen mit, danach ging ihnen die Puste aus und Kiel zelebrierte Handball nach allen Regeln der Kunst. Kempas (Wagner, Pettersson), blinde Anspiele ohne Augenkontakt (Lövgren, Boquist) oder Trickwürfe über die Außen: Der Gegner wurde vorgeführt - und antwortete mit Frustfouls. Lövgren "büßte" mit einem absichtlichen Wurf an den Kopf, Boquist traf es in den Rippen, und Preiß wurde förmlich niedergestreckt. Mit Rot wanderte Jewtokino völlig zu Recht vorzeitig unter die Dusche.
Trotz der rüden russischen Gangart schafften es alle Zebras gesund zur Siegerehrung. "Eine tolle Frühform", attestierte Celjes Siarhei Rutenka den Kielern. Der Weißrusse mit slowenischem Pass hatte aufmerksam hingeschaut und im Gegenzug wurden auch die Leistungen des Turniertorschützenkönigs (27 Tore) aufmerksam beäugt. Rutenka einmal im THW-Trikot? Manager Uwe Schwenker bemühte seinen Standardsatz für solche Fälle ("ein interessanter Mann für jede Mannschaft) und lächelte.
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.09.2004)
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