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21.09.2004 Presse / Bundesliga

Nach 500 gemeinsamen Spielen erstmals Gegner

Der Nordklassiker zwischen Flensburg und dem THW fand auch in den norwegischen Medien ein Echo. Kein Wunder, trafen mit Frode Hagen (THW) und Glenn Solberg (Flensburg) zwei langjährige Weggefährten und norwegische Nationalspieler aufeinander. Unser Mitarbeiter Dr. Oliver Schulz fasst einen Bericht der norwegischen Tageszeitung "Drammens Tidende" zusammen.
Von Dr. Oliver Schulz:

Am vergangenen Wochenende trafen mit Kiel und Flensburg zwei europäische Spitzenteams zum 44. Mal aufeinander (siehe Bericht). Aufeinander trafen aber auch zwei Spitzenspieler, die den europäischen Handball mitgeprägt haben und die etwas Besonderes verbindet, wie die norwegische Tageszeitung "Drammens Tidende" zu berichtet.

Zehn Jahre lang haben Frode Hagen und Glenn Solberg in derselben Mannschaft gespielt. Haben Seite an Seite mehr als 500 Spiele gemeinsam bestritten, sei es für Drammen HK, Nordhorn, Barcelona oder die Nationalmannschaft. Am Wochenende traten beide Norweger nun erstmals gegeneinander an.

Eine herrliche Sache, befand Glenn Solberg. Vor dem Anwurf habe er Hagen noch gewünscht, Topscorer des Spitzenspiels zu werden, wenn nur Flensburg am Ende die Nase vorn habe. Während des Spiels habe er dann nicht mehr garan gedacht, dass sein langjähriger Freund auf der anderen Seite stand. Und schließlich habe es in der kampfbetonten Partie zwischen ihnen nicht sonderlich viele Duelle gegeben.

Solberg spielte solide in der Abwehr und trug maßgeblich dazu bei, dass Kiels Regisseur Stefan Lövgren nur zwei Treffer gelangen. Auch sein Freund Frode Hagen, der fast durchspielte und sich allzu oft in der Flensburger Deckung aufrieb, konnte dadurch nur ein Tor aus sechs Versuchen erzielen. Eine ungewöhnlich magere Quote für den aus Svelvik stammenden Kieler Halblinken, der noch gegen Lemgo groß auftrumpfte. Er hatte in der Schlussminute von Außen den Anschlußtreffer auf der Hand, der überragende Holpert parierte jedoch. Gerade das sei ärgerlich, da der THW hier wieder ins Spiel hätte finden können. Ein Sieg beim Nordrivalen hätte besonders viel gegolten, bedauert Frode.

In der Offensive war Solberg einmal mehr Denker und Lenker - wie schon in den guten alten Drammener Zeiten. Zudem spielte er mehrere entscheidende Pässe. Eine hohe Torausbeute war ihm allerdings auch nicht vergönnt: ein wichtiges Tor zum 23:19 und ein Holztreffer standen nach fast 60 Minuten in Abwehr und Angriff zu Buche. Er habe sich mehr Torerfolge gewünscht und insbesondere in Durchgang Eins öfter den direkten Weg zum Tor suchen sollen, schildert Glenn. Auf dem Weg zur Umkleide habe Trainer Andersson seinem Schützling bereits zu dessen phantastischer Leistung gratuliert, wie Drammens Tidende berichtet.

(Von Dr. Oliver Schulz)


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