THW-Logo
24.09.2004 Interview

Uwe Schwenker im Zebra-News-Interview: "Mit dem Start sind wir zufrieden!"

Aus dem THW Kiel-Newsletter:

Uwe Schwenker:
Klicken Sie für weitere Infos! Uwe Schwenker:

In der stärksten Liga der Welt hat der THW Kiel die ersten Punktspiele absolviert. Manager Uwe Schwenker zieht gegenüber dem THW Kiel-Newsletter eine erste Zwischenbilanz.
Zebra:
Herr Schwenker, nach den ersten Begegnungen der neuen Bundesliga-Saison befindet sich der THW in der Spitzengruppe. Haben Sie damit gerechnet? Wie zufrieden sind Sie mit den bisher gezeigten Leistungen?
Uwe Schwenker:
Nach vier Spielen haben wir 6:2-Punkte auf dem Konto. Dies ist angesichts der beiden schweren Auswärtsbegegnungen gegen Lemgo und Flensburg sowie des umkämpften Heimspieles gegen den "Geheimfavoriten" VfL Gummersbach sehr beachtlich. Mit diesem Start sind wir zufrieden. Wir wußten natürlich um die Stärken unserer Konkurrenten auf die vorderen Plätze, trauen unserer Mannschaft aber auch eine Fortsetzung der tollen Leistungen der vergangenen Serie und damit sehr viel zu. Aber im Sport kann man nicht einfach alles "planen", was für den entsprechenden Reiz und die damit verbundene Spannung sorgt.
Zebra:
Entspricht der bisherige Saisonverlauf Ihren Erwartungen? Wo steht der THW momentan?
Uwe Schwenker:
In der Spitzengruppe befinden sich mit Flensburg, Magdeburg und auch dem THW die "üblichen Verdächtigen". Lemgo kommt wieder in Fahrt. Gummersbach, Hamburg, Wallau und Nordhorn sind nicht zu unterschätzen. Die Liga hat sich quasi zweigeteilt. Es wird eine sehr spannende Saison, denn auch die Abstiegsfrage ist völlig offen und nicht weniger interessant. Auf die Handballfans warten also noch viele "Handballkrimis" und packende Spiele. Für uns ist es wirklich erfreulich, dass wir mit den Spitzenteams mithalten können - mit einem kleinen, aber feinen Kader. Wir hoffen nun auf eine schnelle Genesung unseres Langzeitverletzten Roman Pungartnik, der Ende Oktober wieder zur Verfügung stehen sollte. "Pitti" Petersen ist bereits auf dem Wege der Besserung, was für mehr Sicherheit in der Hintermannschaft sorgt. Eine entsprechende Auswechselbank gibt Trainer Noka Serdarusic zudem ganz andere Wechsel- und Variationsmöglichkeiten. Und die Truppe wird bei Verfügbarkeit aller Spieler auch entlastet. Aber das Team hat sich in der Defensive gut "gefunden" - ohne das "Herzstück" Klaus-Dieter Petersen. Vorne haben wir bisher ganz gut gespielt. Allerdings fehlt uns ein Spieler für die sogenannten "leichten Tore". Aber wir haben mit unseren ersten Saisonspielen sicherlich schon eine Standortbestimmung erfahren können - und die sieht gut aus.
Zebra:
Sind Sie mit den Leistungen der Neuzugänge zufrieden?
Uwe Schwenker:
Absolut! Die Neuzugänge, Frode Hagen und Henrik Lundström, sind sehr gut eingeschlagen und haben die Erwartungen bisher voll erfüllt. Und auch unsere Youngster vom TSV Altenholz ziehen im Training voll mit und sind sich dabei ihrer Rolle voll bewußt.
Zebra:
Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Uwe Schwenker:
Die Stimmung ist gut. Das Team ist den Erwartungen total gerecht geworden, denn bei diesem Spielplan mit den "Brocken" Lemgo, Flensburg und Gummersbach zum Anfang waren 6:2-Punkte nicht unbedingt zu erwarten. Der THW ist mehr als im Soll! Wir brauchen jetzt Glück und vor allem keine weiteren verletzten Spieler. Wenn Roman Pungartnik und Klaus-Dieter Petersen wieder fit sind, wird es noch schwerer, den THW zu schlagen.
Zebra:
Und diese positive Stimmung im Team macht sich auch auf den Zuschauerrängen bemerkbar...
Uwe Schwenker:
Die Kieler Ostseehalle ist zwar gefürchtet, aber bekannt für ihr sach- und fachkundiges Publikum, das sich fair verhält und unser Team mit Niveau nach vorne treibt. Von der ersten Minute an ist die Unterstützung der Halle da. Unsere Zuschauer haben einfach ein Gespür dafür, wann unsere Jungs besonders angefeuert werden müssen. Bei den Spielen mit "klarer Rollenverteilung", also eindeutiger Favoritenstellung des THW, muss der "Funken" von der Mannschaft überspringen - keine Frage! Aber auf unsere Fans können wir immer zählen, worauf wir sehr stolz sind. Die Erfolge und die Tradition des THW Kiel sind schließlich ganz eng mit der Ostseehalle verbunden.
Zebra:
Ein ganz anderes Thema: Wie bewerten Sie denn zum jetzigen Zeitpunkt den Erfolg der Handball-Nationalmannschaft in Athen? Hat die Silbermedaille den Bundesliga-Vereinen bzw. dem Handball insgesamt den gewünschten "Schub" gegeben?
Uwe Schwenker:
Die olympische Silbermedaille war eine "Steilvorlage" für die gesamte Liga. Der Handball in Deutschland hat dadurch eine große Chance bekommen, positive Schlagzeilen zu machen und insbesondere eine größere Medienpräsenz zu erhalten - und sicherlich auch beanspruchen zu dürfen. Doch die wirtschaftlichen Turbulenzen beim DHB und natürlich die Negativschlagzeilen um den HSV sind für unsere Sportart und die Außendarstellung des Profihandballs absolut kontraproduktiv. Solche Dinge überschatten die positiven Seiten des Handballs in Deutschland ganz erheblich.
Zebra:
Herr Schwenker, wagen Sie zum Abschluß unseres Gespräches einen Ausblick auf das weitere Programm des THW?
Uwe Schwenker:
In Wallau und Göppingen warten ganz schwierige und unangenehme Aufgaben auf uns. Und dann beginnen die harten "englischen Wochen" mit den zahlreichen Bundesliga- und Champions League-Spielen. Ein ganz schweres Programm! In der Champions League wollen wir als Gruppenerster das Achtelfinale erreichen. Der französische Vizemeister US Creteil und der schwedische Meister aus Sävehof mit Kim Andersson, der ab 2005 das schwarz-weiße THW-Trikot trägt, Jonas Larnholm, der bei vielen Bundesligisten auf dem Wunschzettel steht, dem Ex-Kieler Jonas Ernelind und dem Ex-HSVer Peter Möller wollen einen "Durchmarsch" des THW ganz sicher verhindern.
(Das Gespräch führte Björn Goos, aus dem THW Kiel-Newsletter)


(24.09.2004) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite