26.11.2004 | Presse |
Henning Fritz ist Kiels Sportler des Jahres 2004. |
Der 30-Jährige machte sein Hobby zum Beruf, wurde Handball-Profi und eilt seit Jahren von Erfolg zu Erfolg. Spätestens seit dem EM-Gewinn 2004 mit der deutschen Nationalmannschaft wurde die breite Öffentlichkeit aufmerksam. Nicht allein wegen seiner überragenden Leistungen, sondern auch, weil Henning Fritz hin und wieder in die Luft geht wie das HB-Männchen aus der Werbung. Privat zählt der gebürtige Magdeburger zwar zu den Ruhigen im Lande, auf dem Handballfeld aber lebt er 60 Minuten Emotionen pur aus. "Das brauche ich, um mich zu pushen." Beim dramatischen Siebenmeterwerfen gegen die Spanier im Viertelfinale der Olympischen Spiele zitterte halb Deutschland mit ihm und dem Team von Bundestrainer Heiner Brand. Vier Bälle wehrte der THW-Torhüter ab - und avancierte wieder einmal zum Matchwinner seiner Mannschaft. Jene Großtaten machten Fritz zum "Helden von Athen", hievten ihn endgültig auf die Titelseiten und in die Reihen der Sportprominenz.
Als das ZDF in der letzten Woche den deutschen Sportler des Jahrhunderts wählte, landete Henning Fritz auf Rang 43. "Das hat mich geehrt und gleichzeitig sehr gefreut", erzählt er auf seiner Homepage (www.henningfritz.de). In Kürze erfahren die Fans noch mehr über Deutschlands besten Handballtorwart. Fritz wird Buchautor. "Halten und Siegen" heißt das Erstlingswerk, das er gemeinsam mit seinem Vorbild, DDR-Olympiasieger Wieland Schmidt, schreibt. Erscheinen soll das Werk im Dezember oder Januar. Das Nationalmannschaftstrikot bleibt indes erst einmal im Schrank. Der "Hexer" hat Schmerzen im Ellenbogen, wird Anfang Januar operiert und muss die Weltmeisterschaft 2005 in Tunesien sausen lassen. Immerhin darf sich Ehefrau Babett in dieser Zeit auf Hilfe freuen. Anfang Januar erwartet sie das zweite gemeinsame Kind. Dann tauscht Henning Fritz für ein paar Tage Windeln gegen heranfliegende Lederkugeln ein. "Das hat auch was", sagt er. "Aber ich bin nun einmal sehr ehrgeizig: Die WM-Absage tut richtig weh."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.11.2004)
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