Mit nur noch 5 Silbermedaillengewinnern von Athen versucht Bundestrainer Heiner Brand, mit
einem stark verjüngten Team bei der kommenden WM im Januar und Febuar in Tunesien eine gute
Rolle zu spielen. Im vorläufigen Aufgebot des amtierenden Europameisters und WM-Zweiten von 2003
stehen erwartungsgemäß auch die beiden Zebras
Christian Zeitz und
Sebastian Preiß. Das größte Kontingent stellt der SC Magdeburg
mit 5 Spielern.
Henning Fritz hingegen hatte bereits im November abgesagt - er wird
sich in der für ihn pflichtspielfreien Zeit wegen freier Gelenkkörper im Ellbogengelenk einer Operation
unterziehen. Ebenfalls verletzungsbedingt fehlen Daniel Stephan und Markus Baur (beide Lemgo) sowie
Jan-Olaf Immel (Wallau).
Das deutsche Aufgebot:
- Tor:
-
Carsten Lichtlein (TV Großwallstadt/32 Länderspiele)
Johannes Bitter (SC Magdeburg/9)
- Feld:
-
Pascal Hens (HSV Hamburg/78 Länderspiele/216 Tore)
Frank von Behren (VfL Gummersbach/120/277)
Sebastian Preiß (THW Kiel/16/45)
Holger Glandorf (HSG Nordhorn/18/51)
Oliver Roggisch (TUSEM Essen/6/0)
Jens Tiedtke (SG Wallau/Massenheim/14/24)
Christian Zeitz (THW Kiel/86/225)
Torsten Jansen (HSV Hamburg/55/105)
Heiko Grimm (SG Wallau/Massenheim/48/66)
Steffen Weber (SG Kronau/Östringen/65/69)
Florian Kehrmann (TBV Lemgo/137/450)
Christian Schöne (SC Magdeburg/33/35)
Oleg Velyky (TUSEM Essen)
Christian Sprenger (SC Magdeburg/9/18)
Michael Hegemann (HSG Düsseldorf/4/8)
Yves Grafenhorst (SC Magdeburg/8/5)
Christoph Theuerkauf (SC Magdeburg/3/3)
Aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2004:
Kommentar zur Nationalmannschaft
Schwieriger Neuanfang
Heiner Brand ist um seinen Posten als Bundestrainer der
deutschen Handball-Nationalmannschaft nicht zu beneiden.
Die WM in Tunesien vor der Tür, stapeln sich in seinem Postkasten
die Absagen. Mit dem Verzicht von
Henning Fritz
(Kiel) und Markus Baur (Lemgo) hatte er schweren Herzens seinen Frieden
gemacht. Beide waren auch im November nicht dabei, als seine
"Krabbelgruppe" beim World Cup in Schweden mit Platz vier hoffnungsvolle
Gehversuche machte. Die Absage von Daniel Stephan (Lemgo), der sich nun
mit einem entzündeten Ellenbogen abmeldete, wirft aber endgültig alle
Planungen über den Haufen. Der ehemalige Welthandballer, der aufgrund
von Verletzungen noch an keiner einzigen WM teilnahm, war die zentrale
Figur im Brand-Konzept. Beim World Cup hielt der 31-Jährige als
Spielgestalter und Persönlichkeit die jungen Wilden zusammen.
Wie wichtig er für das Spiel ist, wurde deutlich, als er im Halbfinale
und dem Spiel um Platz drei verletzt fehlte. Ohne Kopf waren die
Deutschen gegen Schweden und Frankreich chancenlos. Ohne Stephan
ist ein kontrollierter Umbruch nach dem EM-Gold in Slowenien und
Olympia-Silber in Athen nicht möglich. Auch für den Ex-Ukrainer
Oleg Velyky, mittlerweile mit deutschen Pass ausgestattet, sind
diese Schuhe zu groß. Konsequent, dass Brand deshalb noch stärker
auf die Jugend setzt. Bei dieser WM kann und darf es nicht in
erster Linie um eine gute Platzierung gehen. Wichtig ist,
dass junge Spieler
Sebastian Preiß
vom THW Kiel oder die Rasselbande des SC Magdeburg Erfahrungen sammeln,
die sie für die WM 2007 im eigenen Land gut gebrauchen können.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 28.12.2004)