07.01.2005 | WM 2005 |
Oleg Velyky gibt trotz schwerer Erkrankung sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft
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TUSEM |
Bereits im September 2003 hatten Ärzte das maligne Melanom diagnostiziert und das bösartige Hautkrebsgeschwulst operativ entfernt. Seitdem unterzieht sich Velyky auf Anraten des Chefarztes der dermatologischen Klinik in Bochum, Professor Altmeyer, einer zielgerichteten Therapie.
An die Öffentlichkeit ging Velyky aber erst jetzt und will in Zukunft keine Stellungnahme mehr zu seiner Erkrankung abgeben. "Meine Gedanken gelten meinem Klub und der WM. Dafür werde ich kämpfen", erklärte das Kraftpaket, das momentan mit 112 Toren in 18 Spielen achtbester Bundesliga-Torschütze ist.
Derzeit spritzt sich Velyky dreimal die Woche selbst ein Präparat und muss alle sieben Tage zum Gesundheitscheck. Um die Belastungen der Therapie (Velyky: "In den Stunden nach der Spritzenkur ist kein Training möglich") entsprechend zu berücksichtigen, hat das Trainerteam von Tusem Essen differenzierte Trainingspläne entwickelt, da die Behandlung mit Nebenwirkungen verbunden ist.
Bundestrainer Heiner Brand glaubt dennoch, dass Velyky trotz seines Handicaps für die bei der WM fehlenden Lemgoer Markus Baur (Sprunggelenkblessur) und Daniel Stephan (Schulterprobleme) in die Bresche springen kann. "Ich kenne Olegs Qualitäten und werde ihn danach einsetzen. Er ist ein Allrounder", lobte Brand, relativierte aber: "Ich werde mich hüten, zu hohe Erwartungen zu schüren."
Ende Juni 2005 soll die Behandlung Velykys beendet werden. Dann ist nach Aussagen der Ärzte eine vollständige Genesung zu erwarten, da die Krankheitserreger nicht in die Blut- oder Lymphbahnen vorgedrungen sind. Flensburgs Spielmacher Christian Berge hatte erst in der vergangenen Woche nur zwei Monate nach seiner Krebsdiagnose ein erfolgreiches Comeback beim Doublegewinner gefeiert. Im November war bei dem Norweger eine bösartige Tumorart im Lymphsystem festgestellt worden.
(aus den Kieler Nachrichten vom 07.01.2005)
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