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25.-29.03.2005 - Letzte Aktualisierung: 29.03.2005 Nationalmannschaften

Vierländerturnier: Deutschland nach knapper Niederlage gegen Frankreich Dritter

Update #4 Letzte Aktualisierung: Nachbericht der Kieler Nachrichten

Vom 25. bis 27. März findet in Paris/Bercy ein Vierländerturnier statt.
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Die deutsche Nationalmannschaft hat sich mit einer 26:30-Niederlage gegen Gastgeber Frankreich sieglos und als Dritter vom Viernationenturnier in Paris/Bercy verabschiedet. Zuvor spielte das stark ersatzgeschwächte Team von Heiner Brand zweimal Remis: Nach dem 32:32 (15:17) zum Auftakt gegen Russland (siehe Spielbericht) gelang dem DHB-Team im zweiten Spiel ein 30:30 (14:14) (siehe Spielbericht) gegen den WM-Vierten Tunesien. Souveräner Turniersieger wurde Frankreich mit drei ungefährdeten Siegen.

Deutschland holt bereits verlorengeglaubten Punkt gegen Russland

Nachdem Kapitän Florian Kehrmann die Länderspielreise kurzfristig ebenfalls absagen musste, wurde Christian Schöne nachnominiert und Torhüter Henning Fritz zum neuen Kapitän ernannt. Am Freitag trotzte das DHB-Team dennoch mit großer Moral der Personalnot. Die rund 8000 Zuschauer im Palais Omnisport sahen zunächst ein sehr ausgeglichenes Spiel, in dem das Team von Heiner Brand trotz zwischenzeitlicher 15:14-Führung (25.) zur Pause einem 2-Tore-Rückstand hinterherlief. Nachdem die ebenfalls im Umbruch befindlichen Russen im zweiten Durchgang mit 29:24 davonzogen (49.), bewies der WM-Neunte große Moral und erkämpfte sich letztlich einen verdienten Punkt. Bester Werfer für Deutschland war Christian Sprenger mit 7 Treffern.

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht der Kieler Nachrichten.

25.03.05, Fr., 18.30: Deutschland - Russland: 32:32 (15:17)

Deutschland:
Fritz (THW Kiel, 30 Minuten, 5 Paraden), Lichtlein (Großwallstadt, 30 Minuten, 2 Paraden); Hens (HSV Hamburg, 3), Grafenhorst (Magdeburg, 1), Rose (TUSEM Essen, 2), Oprea (FA Göppingen, 2), Preiß (THW Kiel, 2), Theuerkauf (Magdeburg, 2), Behrends (Wallau, 2), Hegemann (Düsseldorf, 2), Kraus (FA Göppingen), Sprenger (Magdeburg, 7), Jansen (HSV Hamburg, 5/3), Velyky (TUSEM Essen, 4/2), Schöne (Magdeburg); Trainer: Brand
Russland:
Tarassow (60 Minuten, 15 Paraden), Scheweljew (1 Siebenmeter); Filippow (5/3), Iwanow, Kainarow (6), Jegorow (1), Kowaljew, Jewdokimow, Pronin, Sisych, Kamanin (4/2), Selinskij (6/1), Peskov (6), Tschernoiwanow, Tschipurin (3), Frolow (1); Trainer: Maximow
Siebenmeter:
Deutschland: 6/5 (Jansen an den Pfosten);
Russland: 9/6 (Lichtlein hält Filippow, Kamanin und Selinskij an den Pfosten)
Zeitstrafen:
Deutschland: 5 (2x Hegemann, Theuerkauf, Hens, Grafenhorst);
Russland: 4 (3x Frolow, Iwanow)
Rote Karte:
Russland: Frolow (40.) nach dritter Zeitstrafe
Schiedsrichter:
Bord / Boy (FRA)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 3:1, 4:4, 5:7, 7:9, 9:11, 11:13, 13:13, 15:14, 15:17;
2. Hz.: 17:19, 20:20, 23:22, 23:27, 24:29, 27:29, 27:30, 32:30, 32:32
Zuschauer:
12000 (Paris/Bercy (FRA))

 

Punkteteilung auch gegen Tunesien

Auch im zweiten Spiel reichte es nicht zu einem Sieg für das Team von Heiner Brand: Ein Tor von Christian Rose in der letzten Spielminute sicherte der jungen DHB-Mannschaft gegen den WM-Vierten Tunesien aber immerhin einen Punkt. Deutschland begann gut, doch geriet nach 10 torlosen Minuten von 4:3 (7.) zum 4:9 (17.) ins Hintertreffen. Vier Tore in Folge in der Schlussphase der ersten Halbzeit brachten aber noch den Ausgleich zur Pause. Mitte der zweiten Halbzeit konnte bei einer 3-Tore-Führung Deutschlands sogar kurzzeitig von einem Sieg geträumt werden. Tunesiens WM-Star Wissem Hmam überragte mit 13/3 Treffern, im deutschen Team, in dem die seit dem Russland-Spiel angeschlagenen Oleg Velyky und Sebastian Preiß nicht eingesetzt wurden, trafen Christian Rose sowie die beiden Hamburger Pascal Hens und Torsten Jansen jeweils 5 mal. Henning Fritz spielte lediglich 20 Minuten, konnte aber keinen Ball halten und wurde durch Johannes Bitter ersetzt.

26.03.05, Sa., 15.00: Tunesien - Deutschland: 30:30 (14:14)

Tunesien:
Missaoui (7 Minuten) Magaiez (53 Minuten, 9 Paraden); Hedoui, B. Abdallah, Gharbi (1), Tej (6), Touati, Hmam (13/3), Ben Amor, Hnia, Horri, Hadjahmed (1), Seboui (2), Bousnina (4), Ben Aziza, Megannem (3); Trainer: Hasanefendic
Deutschland:
Fritz (THW Kiel, 20 Minuten), Bitter (Magdeburg, 40 Minuten, 12 Paraden); Hens (HSV Hamburg, 5), Grafenhorst (Magdeburg, 2), Rose (TUSEM Essen, 5), Oprea (FA Göppingen), Theuerkauf (Magdeburg, 3), Behrends (Wallau), Hegemann (Düsseldorf, 1), Kraus (FA Göppingen, 2), Sprenger (Magdeburg, 3), Jansen (HSV Hamburg, 5/1), Schöne (Magdeburg, 4); Trainer: Brand
Siebenmeter:
Tunesien: 3/3;
Deutschland: 1/1
Zeitstrafen:
Tunesien: 4 (2x Tej, Seboui, Bousnina);
Deutschland: 4 (2x Jansen, Grafenhorst, Kraus)
Schiedsrichter:
Lazaar / Reveret (FRA)
Spielfilm:
1. Hz.: 0:2, 2:2, 3:4 (7.), 9:4 (17.), 11:6, 13:9, 14:10 (24.), 14:14;
2. Hz.: 15:15, 17:17, 17:19, 19:22, 22:24, 24:26, 27:29, 30:29, 30:30.
Zuschauer:
12900 (Paris/Bercy (FRA))

 

Deutschland unterliegt Turniersieger Frankreich

Nach der Verletztenmisere hatte Heiner Brand für das abschließende Spiel Arne Niemeyer von GWD Minden nachnominiert. Zunächst sah man der deutschen Mannschaft an, dass sie ihre Chance auf den Turniersieg wahrnehmen wollte. Mit einem starken Henning Fritz im Tor bot sie dem WM-Dritten Paroli und führte in der 16. Minute mit 8:6. Es folgte eine starke Phase der Gastgeber, die Frankreich mit 6 Treffern in Folge dank eines treffsicheren Olivier Girault schließlich eine Vier-Tore-Halbzeitführung bescherte. Als Hens und Jansen binnen der ersten Sekunden des zweiten Durchgangs auf 12:14 verkürzten, keimte wieder ein wenig Hoffnung auf. Frankreich blieb zunächst gelassen und zog wieder mit 5 Toren davon (15:20, 41.), doch die deutsche Mannschaft zeigte sich kämpferisch: 4 Tore in Folge zum 23:23 zwangen Frankreichs Trainer Onesta gar zu einer Auszeit. Der Gastgeber legte nun noch eine Schippe drauf: Karaboue im Tor steigerte sich, der ansonsten unauffällige Nikola Karabatic, Joel Abati per Strafwurf und ein Doppelschlag des überragenden Girault brachten letztlich die Entscheidung zugunsten der Franzosen. Bester Torschütze der deutschen Mannschaft war Torsten Jansen mit 5/1 Treffern.

27.03.05, So., 16.15: Frankreich - Deutschland: 30:26 (14:10)

Frankreich:
Karaboue (30 Minuten, 9 Paraden), Omeyer (30 Minuten, 4 Paraden); Fernandez, Dinart, Burdet (1), G. Gille, B. Gille (5), Narcisse (4), Girault (10), Karabatic (2), Kempe, Junillon, Abati (8/6), Guigou, Dole; Trainer: Onesta
Deutschland:
Fritz (THW Kiel, 60 Minuten, 16 Paraden), Lichtlein (Großwallstadt, 2 Siebenmeter); Hens (HSV Hamburg, 2), Niemeyer (GWD Minden), Grafenhorst (Magdeburg, 3), Rose (TUSEM Essen, 4), Oprea (FA Göppingen), Theuerkauf (Magdeburg), Behrends (Wallau, 2), Hegemann (Düsseldorf, 4), Kraus (FA Göppingen, 3), Sprenger (Magdeburg, 1), Jansen (HSV Hamburg, 5/1), Schöne (Magdeburg, 2); Trainer: Brand
Siebenmeter:
Frankreich: 6/6;
Deutschland: 1/1
Zeitstrafen:
Frankreich: 3 (Narcisse, B. Gille, Dinart);
Deutschland: 5 (Rose, Jansen, Hegemann, Behrends, Oprea)
Schiedsrichter:
Ljudowik/Vakula (UKR)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:2, 3:4, 4:5, 6:5, 6:8, 11:8, 14:9, 14:10;
2. Hz.: 14:12, 17:12, 17:14, 20:15, 21:19, 23:19, 23:23, 28:23, 30:26.
Zuschauer:
14273 (Paris/Bercy (FRA))

Spielplan

Fr., 25.03.2005
18.30 Deutschland-Russland :32:32 (15:17) Bericht | Statistik
20.45 Frankreich-Tunesien :25:20 (11:12)
Sa., 26.03.2005
15.00 Tunesien-Deutschland :30:30 (14:14) Bericht | Statistik
17.15 Russland-Frankreich :26:32 (12:15)
So., 27.03.2005
14.00 Russland-Tunesien :30:31 (15:15)
16.15 Frankreich-Deutschland :30:26 (14:10) Bericht | Statistik
Tabelle
PlatzNationPunkteTore
1.Frankreich 6:087:72
2.Tunesien 3:381:85
3.Deutschland 2:488:92
4.Russland 1:588:95

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.03.2005:

Trotz Personalnot Überraschung gegen Russland

Deutsche Handballer nach 24:29-Rückstand mit großer Aufholjagd
Paris - Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat mit großer Moral der Personalnot getrotzt und zum Auftakt des Vier-Länder-Turniers in Paris eine Überraschung geschafft. Der erneut stark umformierte Europameister erkämpfte gestern Abend dank einer begeisternden Aufholjagd gegen den Olympia-Dritten Russland ein 32:32 (15:17).

Elf Minuten vor Schluss hatte die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand beim 24:29 noch scheinbar aussichtslos zurück gelegen. "Sie hat ihre Begeisterungsfähigkeit in die Waagschale geworfen", lobte der Bundestrainer. Vor rund 8000 Zuschauern im Palais Omnisport war der Magdeburger Christian Sprenger (7) bester Werfer der deutschen Mannschaft, die auf neun Spieler verzichten musste.

Das Turnier stand unter keinem guten Stern. Kapitän Florian Kehrmann musste als neunter Spieler seine Teilnahme wegen einer wieder aufgebrochenen Wadenverletzung absagen. Für den Rechtsaußen hatte Brand den Magdeburger Christian Schöne nachnominiert.

Trotz der ungünstigen Voraussetzungen bot der Olympia-Zweite, der in dieser Besetzung noch nie zusammen gespielt hat, den Russen erfolgreich Paroli. Allerdings stand die Abwehr häufig unsicher, so dass der Kieler Torhüter Henning Fritz in seinem ersten Länderspiel als Kapitän häufig auf verlorenem Posten stand. Sebastian Preiß kam wegen einer Fußverletzung am Ende nicht mehr zum Zug.

(aus den Kieler Nachrichten vom 26.03.2005)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.03.2005:

Achtungserfolge machen deutschen Handballern Mut

Heute trifft die DHB-Auswahl in Flensburg auf Dänemark - Der Bundeskanzler fehlt
Paris - Zwei Achtungserfolge haben den deutschen Handballern Mut für die Zukunft gemacht: Trotz der abschließenden Niederlage gegen Frankreich hat die Verlegenheits-Auswahl von Bundestrainer Heiner Brand ihre internationale Konkurrenzfähigkeit nachgewiesen. Beim hochkarätig besetzten Vier-Nationen-Turnier in Paris überzeugte die junge und stark ersatzgeschwächte deutsche Nationalmannschaft sowohl bei den Unentschieden gegen den Olympia-Dritten Russland (32:32) und den WM-Vierten Tunesien (30:30) als auch beim 26:30 am Ostersonntag gegen den Gastgeber.

"Wie wir gegen die Franzosen, gespickt mit den individuell besten Spielern der Welt, gespielt haben, war eine sensationelle Leistung", lobte der kritische Bundestrainer. Und: "Ich bin hoch zufrieden. Mich hat beeindruckt, wie die Mannschaft hier aufgetreten ist. Das Team hat mich mit seiner Begeisterungsfähigkeit überzeugt."

Neun Absagen im Vorfeld, vier weitere Ausfälle im Verlauf der drei Turnierspiele: Die ohnehin schon große Personalnot im Team des Europameisters hat sich über Ostern weiter verschärft und zwingt Bundestrainer Brand auch beim anstehenden vierten Länderspiel in fünf Tagen heute (18.30 Uhr) gegen Dänemark weiter zum Improvisieren. Zudem fehlen bei dem von der Politik initiierten Vergleich in Flensburg die angeschlagenen Pascal Hens (Hamburg) und Sebastian Preiß (Kiel) sowie Torsten Jansen (Hamburg) und Henning Fritz (Kiel), die fast zeitgleich gegeneinander um Bundesliga-Punkte kämpfen.

Gegen Frankreich verletzten sich Hens am linken Fuß und der Magdeburger Kreisläufer Christoph Theuerkauf am Ellenbogen, nachdem zuvor bereits der Essener Oleg Velyky (Oberschenkel) und Preiß (Sprunggelenk) wegen Blessuren ausgefallen waren. "Uns hängt die Seuche wirklich an", beklagte Brand die Personalnot. Für das Frankreich-Spiel hatte der Coach bereits den Mindener Rückraumspieler Arne Niemeyer kurzfristig ins Aufgebot nachgeholt. In Flensburg stoßen Jens Tiedtke von der SG Wallau-Massenheim und Tobias Schröder vom TuS N-Lübbecke zur Nationalmannschaft. "Die Dänen sind Favoriten, auch wenn sie bei der WM versagt haben. Wir werden versuchen, uns zu wehren", meinte Brand.

Das Länderspiel in Flensburg anlässlich der vor 50 Jahren unterzeichneten "Bonn-Kopenhagener Erklärungen" werden trotz vorheriger Ankündigung auch Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Dänemarks Regierungschef Anders Fogh Rasmussen nicht live erleben. "Es wäre sicher eine Bereicherung gewesen, wenn der Bundeskanzler da gewesen wäre", sagte Brand mit Bedauern. Für Ulrich Strombach ist die Begegnung wegen ihrer politischen Bedeutung trotzdem eine "quasi diplomatische Anerkennung", wie der Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB) im "Tagesspiegel" zitiert wird. Dies tue dem Handball gut und sei eine Belohnung für die vielen Erfolge.

(aus den Kieler Nachrichtem vom 29.03.2005)


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