Aus den Kieler Nachrichten vom 21.07.2005:
Im März meldete sich bei
Mattias Andersson der Schmerz. Zum zweiten Mal in
seiner Karriere verweigerte die Bandscheibe dem Torhüter des deutschen
Handball-Meisters THW Kiel ihren Dienst. Die entscheidende Phase der
Meisterschaft und der Schwede konnte noch nicht einmal auf einem Stuhl
sitzen. Ein dunkler Moment im Leben des ehrgeizigen Sportlers. "Da hatte ich
ernsthafte Zweifel, ob ich meine Karriere überhaupt fortsetzen kann."
Eine Operation lehnte der 27-Jährige ab, die Bandscheibe sollte langfristig
halten. Medikamente waren die Alternative. Wie ein Jahr zuvor, als sie ihm
nicht helfen konnten. "Diesmal waren die Schmerzen viel schlimmer. Ich hatte
überhaupt keine Kraft mehr in den Beinen", erinnert sich der 35-fache
Nationalspieler. "Vielleicht habe ich deshalb auch verstanden, dass es ein
wirklich ernsthaftes Problem ist."
Andersson, der in der Sommerpause seine Verlobte Anna Carlsson heiratete,
ließ sich in der Reha diesmal viel mehr Zeit. Er veränderte seinen Laufstil,
packte die Joggingschuhe erst nach drei Monaten wieder aus. Fühlte er sich
nach seinem ersten Lauf noch wie von einer "Dampfwalze überrollt", konnte
Andersson beim Trainingsauftakt seines THW nun wieder strahlen. "Ich bin
wieder komplett hergestellt. So gut habe ich mich schon lange nicht mehr
gefühlt."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 20.07.2005)