01.09.2005 | Supercup |
Die schmalen Erlöse des Supercups ließen Schwenker bei den Ausgaben durch ein Lupenglas blicken. Insgesamt teilten sich die Teams rund 45 000 Euro. Am Ende, so Schwenker, blieben jeweils rund 8000 Euro Gewinn: "Das ist zu wenig." Sollte die Handball-Bundesliga (HBL) den Supercup erneut nach München vergeben, müsse im Marketing einiges besser gemacht werden, um jedem Klub mindestens 50 000 Euro garantieren. In Kiel, so Schwenker, wäre ein Umsatz von 250 000 Euro möglich gewesen - 100 000 Euro mehr als bei gleicher Hallengröße in München.
"Es ging hier nicht darum, Gewinne zu erwirtschaften", verteidigte sich HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann, "wir wollten in München ein Experiment starten, und das hat geklappt." Die HBL, so Bohmann, habe sich als Veranstalter mit lediglich 5000 Euro begnügt: "Wir haben noch nie so wenig und die Klubs noch nie so viel am Supercup verdient, wie in diesem Jahr." Da in München aber ohne einen Handball-Bundesligisten die nötige Infrastruktur fehlen würde, hätten sie zur satten Hallenmiete (45 000 Euro netto) auch für jeden Handgriff eine Agentur beauftragen müssen.
Wenn trotz ausverkaufter Halle und einer Liveübertragung im DSF nur solche Summen zu erwirtschaften seien, so Schwenker, seien auch die Klub-Manager gefordert. "Wir müssen selbstbewusster auftreten und uns als Liga besser verkaufen." Um etwas zu bewegen, müssten aber mehrere Kollegen an einem Strang ziehen: "Die meisten blicken aber nicht über den Tellerrand hinaus."
Während er der HBL zumindest projektgebunden zur Verfügung stehe, würde beispielsweise Flensburgs Manager Thorsten Storm einen großen Bogen um die Verbandsarbeit machen. "Der muss auch endlich einmal für den Handball in die Bütt gehen", fordert Schwenker. Storm winkt ab: "Die jüngsten Erfolge in Flensburg waren nur möglich, weil ich meine ganze Kraft in den Verein gesteckt habe. Mehr geht nicht." Allerdings: Sollte Schwenker sich wieder verstärkt der HBL widmen, würde er auch ins Boot steigen. Storm: "Mit ihm zusammen bin ich dabei. Aber nur dann."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.09.2005)
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