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20.11.2005 Mannschaft

Zebra: Zeitz unterm Messer

THW-Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries auch von der Konkurrenz gefragt

Christian Zeitz fällt noch bis Mitte Dezember aus
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Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Dr. Frank Pries ist derzeit ein viel beschäftigter Mann. Der Kieler Mannschaftsarzt fiebert der Mitte des kommenden Monats entgegen, denn dann soll er seine neuen Praxisräume im bis dahin fertig errichteten Gesundheitszentrum MedKronshagen an der Eckernförder Straße beziehen. Derzeit allerdings operiert der Mann in weiß noch im Elisabeth-Krankenhaus. Einer seiner jüngsten Patienten: Christian Zeitz. Dem Rückraumshooter des THW Kiel bereiteten frei schwebende Gelenkkörperchen im Ellenbogen des linken Wurfarms unsägliche Schmerzen. In einem unkomplizierten Eingriff befreite Dr. Pries Zeitz von diesem Übel. Der Nationalspieler durfte sogar noch am gleichen Tag wieder nach Hause, muss aber nun rund vier Wochen Pause hinnehmen, bevor er wieder in das Handball-Training einsteigen kann.
"Einerseits bin ich sehr froh, diese Operation und die Schmerzen nun hinter und den Heilungsprozess vor mir zu haben, andererseits ist es deprimierend, erst einmal nicht mitspielen zu können und nur zuzuschauen", verrät Christian Zeitz gemischte Gefühle. Das Herumsitzen sei nicht seine Sache. Er will lieber aktiv ins Geschehen eingreifen - und muss sich in Geduld üben. "Es ist ätzend, verletzt auf der Bank zu sitzen", sagt der seit zwei Tagen 25-Jährige. Die erste Halbzeit des Spiels gegen Lübbecke schaute sich Zeitz noch aus der Loge an, dann hielt es ihn nicht mehr auf seinem Sitz und er wanderte im dritten und vierten Rang zwischen den Fans umher.

Etwas leichter hatte es da wohl unlängst ein weiterer Patient von Dr. Pries. Ian Marko Fog bestaunte zwar das fulminante Auftreten des THW Kiel gegen Wisla Plock, hielt es während der Champions League Begegnung aber ruhig auf seinem Platz im ersten Rang aus. "So musste ich wenigstens nicht alleine in meinem Zimmer sitzen und konnte zudem noch ein paar alte Bekannte wiedertreffen", freute sich Fog über seinen "Freigang" aus einem Kieler Krankenhaus. Nach einer Operation am Außenmeniskus hatte Ian Marko Fog noch immer Schmerzen im rechten Knie gespürt. Auf Anraten seiner beiden skandinavischen Freunde Steinar Ege und Nikolaj Jacobsen, die beide einst beim THW Kiel spielten und selbst mit schweren Knieverletzungen zu kämpfen hatten, wandte sich Fog an den Kieler Dr. Frank Pries.

"Dass ich mich ausgerechnet bei dem Mannschaftsarzt eines Konkurrenten unter das Messer gelegt habe, mag eigenartig sein", sagt Fog, "aber um schnellstmöglich wieder fit zu werden, brauchte ich einen Experten in Sachen Knie-Operation." Inzwischen hat Fog schon wieder gut lachen. Der Eingriff, bei dem Dr. Pries zudem den leicht lädierten Knorpel wieder glättete, verlief problemlos. "Wenn alles glatt läuft, bin ich in drei Monaten wieder fit", sagt Fog mit sichtlicher Vorfreude. Das Topspiel gegen den THW Kiel am 27. Dezember in der Kölnarena wird jedoch zu früh kommen - trotz der Kieler Hilfe der besonderen Art.

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)


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