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10.03.2006 Halle

Kieler Nachrichten: Neues Netz nur als Schleier tauglich

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.03.2006:

Kiel - Nicht nur den Handballern des THW Kiel fehlte am Mittwochabend beim mühsamen 34:28 (18:9)-Erfolg gegen die HSG Düsseldorf der Durchblick. Auch viele Zuschauer in der Ostseehalle hatten nur eingeschränkte Sicht. Grund dafür war das neue Ballfangnetz hinter den Toren. "Ich hatte das Gefühl, einen Schleier vor den Augen zu haben", ärgerte sich beispielsweise Heiner Bäck (56) aus Strande. "Der Unmut und die Unruhe in unserem Block D2 war riesig."
Zwar entsprach die Maschengröße exakt dem morschen Vorgängermodell. Doch das leuchtende Weiß und die dickeren Seile sorgten für störende Lichtreflexionen. So wurde zwar vielen ein ungetrübter Blick auf die katastrophale Vorstellung des THW Kiel in der zweiten Halbzeit erspart. Ein Dauerzustand soll das neue Netz dennoch nicht bleiben. "Für Ballfangnetze gibt es keine Normen," meinte Stefan Wolf, Betriebsleiter der Ostseehallen GmbH. "Der Betreiber kann also selbst entscheiden. Dieses war leider die falsche Wahl."

Zahlreiche Löcher im alten Netz hatten zuvor für hautnahes Erleben eines Handballspiels gesorgt. So wurde am vorvergangenen Dienstag beim Champions-League-Spiel zwischen Kiel und Flensburg ein Zuschauer hinter dem Tor derart schmerzhaft am Kopf getroffen, dass er die THW-Niederlage anschließend mit dem Abdruck der Ballnaht auf der Wange und einem Eisbeutel an der Schläfe verfolgen musste.

Um die Fans auch vor Würfen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometern zu schützen, soll auch das nächste Netz aus dickeren Seilen bestehen. "Wir werden aber eines mit deutlich größeren Maschen nehmen", verspricht Wolf bereits für das nächste Heimspiel des THW wieder freie Sicht auf die Zebras.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 10.03.2006)


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